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Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre

Titel: Dr. Bill Brockton - 04 - Todesstarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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zylindrische Sonde hatte. Arpad drückte am oberen Ende des Geräts einen Schalter, und es klickte langsam, ähnlich wie ein Geigerzähler. »Je nachdem, welche Sensoren wir in der Sonde einsetzen«, sagte er, »können wir nach einer frischen Leiche suchen, einer verwesten oder einer richtig alten.« Er schob die Sonde in die Tüte, und nach wenigen Sekunden verschmolz das Klicken zu einem Maschinengewehrknattern.
    Thornton beugte sich vor und musterte den Schnüffler. »Und wie lange würde es dauern, ein Gebiet mit diesem Ding abzusuchen?«
    »Kommt darauf an, wie groß das Gebiet ist«, sagte Arpad. »Diese Fotos scheinen die allgemeine Lage anzugeben, aber wir könnten trotzdem noch über ein Gebiet von einem Hektar sprechen. Falls man die Sonde alle dreißig Zentimeter einmal in den Boden stecken will, wären das rund achthunderttausend Proben. Haben Sie monatelang Zeit, um mit dem Ding im Boden zu stochern?«
    Thornton zuckte die Achseln. »Wenn es so lang dauert, dauert es eben so lang. Nach Jimmy Hoffa haben wir auch jahrelang gesucht.«
    »Also, ich habe nicht jahrelang Zeit«, meinte Arpad. »Ich habe nicht mal eine Woche, denn meine Geldgeber vom Justizministerium sitzen mir im Nacken, einen serienreifen Prototyp von dem Ding zu präsentieren, damit sie anfangen können, es überall im Land an die Polizeistationen zu verteilen.«
    »Haben Sie einen Vorschlag«, mischte ich mich ein, »wie wir es so effizient wie möglich einsetzen können?«
    »Ich würde vorschlagen, einen Leichenspürhund hinzuzuziehen, der den Bereich schon mal grob absucht, und zu schauen, ob es Stellen gibt, die er interessant findet. Hunde sind da einfach schneller als wir, ein guter Hund könnte uns Tage oder Wochen systematischer Suche ersparen.«
    »Ich dachte, es ginge darum, den Hund zu ersetzen«, meinte Thornton.
    »Eher, den Hund zu ergänzen«, sagte Arpad. »Hunde haben in Millionen von Jahren tolle Nasen entwickelt. Sie können trainiert werden, noch so schwache Gerüche aufzuspüren – Bomben, Drogen, Trüffel, Tumore, menschliche Knochen. Sie können sie nicht nur finden, sie können sie verfolgen und bildlich gesprochen flussaufwärts zu ihrer Quelle schwimmen. Geruch ist nichts Statisches, Unverrückbares, er hat fast ein Eigenleben, bewegt sich wie Wasser: Er fließt, sammelt sich, sinkt ab, kriecht über unterirdische Felsschichten. Ein guter Leichensuchhund kann diesen Geruchsstrom verfolgen – wenige Moleküle auf einmal –, bis er der Geruchsquelle immer näher kommt. Wenn wir einen guten Leichensuchhund hinzuziehen, können wir den Suchbereich um neunzig Prozent oder mehr eingrenzen.«
    »Klingt nach einer guten Idee«, sagte ich. »Kennen Sie zufällig irgendwelche guten Leichensuchhunde?«
    »Zufällig ja«, sagte er. »Einen Schäferhund namens Cherokee. Er hat in der Nähe von Bristol einige nackte menschliche Knochen in einem Bachbett gefunden, was nicht besonders erstaunlich ist. Im Big South Fork River hat er einen eben ertrunkenen Mann in sechs Meter tiefem Wasser gefunden, und das ist ehrlich erstaunlich. Ich habe mit Cherokee gearbeitet, um den Schnüffler zu kalibrieren. Ich habe verschiedene Verwesungsproben an ihm vorbeigeführt, um zu schauen, ob er anschlägt, um sicherzugehen, dass er sie als menschliche Überreste erkennt. Dann habe ich den Prozess mit einer synthetischen Labormischung aus einigen wenigen Schlüsselchemikalien der Verwesung wiederholt. Cherokee hat angeschlagen, genau wie der Schnüffler. All das in einem Innenraum. Dann sind wir raus in den Wald gegangen, wo wir dasselbe mit verbuddelten Proben gemacht haben. Der Hund hat sie alle gefunden, genau wie der Schnüffler.«
    Thornton lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Finger aneinander. »Also, ich möchte Sie ja nicht kränken«, sagte er, »aber was kann der Schnüffler, was der Hund nicht kann?«
    »Er hat Durchhaltevermögen«, sagte Arpad. »Eine Hundenase lässt ziemlich schnell nach – die Neuronen, die Signale ans Gehirn senden, werden einfach müde und hören auf zu senden. Ein Leichensuchhund kann maximal eine halbe Stunde intensiv arbeiten, dann muss er sich ausruhen. Das Einzige, was beim Schnüffler schlappmacht, ist die Batterie, und die auszutauschen dauert sechzig Sekunden.«
    Thornton nickte zufrieden. »Glauben Sie, wir können Cherokee in absehbarer Zeit holen, damit er uns hilft, das Suchgebiet einzugrenzen?«
    »Ich rufe an und frage«, sagte er. »Wo ist das Suchgebiet?« Er griff nach hinten

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