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Dr. Gordon wird Vater

Dr. Gordon wird Vater

Titel: Dr. Gordon wird Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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sehr weiß und sauber und sahen wie eine
Kreuzung aus einem Ferienlager und einem städtischen Sanatorium aus.
    Niemand war ringsum zu erblicken, und
ich nahm das nicht übel in dieser Hitze, bei der eine Billardkugel Blasen
geworfen hätte. Ich weckte daher den liebenswerten Poparapetler auf, der der
Obertorwächter zu sein schien, und erklärte ihm, daß ich der neue Arzt sei. Er
verhehlte nicht seine Überraschung, führte mich jedoch zu jenem Bungalow, an
dessen Türe stand, und ging dann wieder schlafen. Und so nahm ich
des weißen Mannes Bürden auf mich. Habt ihr noch ein Bier? Allein der Gedanke
an diesen Ort macht mir höllischen Durst.»
    «Ich glaube, im neuen Eisschrank ist
noch eins», sagte Nicky. «Ich fürchte nur, du wirst es, da ich mich noch immer
nicht in den Schaltern auskenne, mit Hammer und Meißel essen müssen.»
    «Klingt trotz der Hitze gar nicht so
schlecht, dieser Posten», sagte ich, sein Glas nachfüllend. «Wenn die Bezahlung
anständig war, hätte dir bestimmt was Blöderes einfallen können, als ein Jahr
lang dort durchzuhalten.»
    «Genau dasselbe ging mir durch den
Kopf, Alter, als ich meine Reisetasche auf die Bettstatt plumpsen ließ und das
Radio, den Wasserkühler und die Klimaanlage einschaltete. Erdöl ist ja gut und
schön, aber man muß schon an so höllische Orte gehen, damit die Gesellschaften
ihre treuen Diener ein bißchen verzärteln. I® hätte inmitten des modernsten
Komforts hausen können, bis jeder Mensch die Fairchild vergessen haben würde —
obgleich sie mich bestimmt nicht vergessen hätte. Nach einer knappen Stunde
jedoch», fuhr Grimsdyke feierlich fort, «wurden derlei Vorstellungen für immer
und ewig zunichte gemacht.»
    «Das klingt ja beängstigend», sagte
Nicky.
    «Es war beängstigend. Wiewohl es
vielleicht so zum besten ausfiel. Wenn mir erst Jahre
später die entsetzlichen Gefahren dieses' Ortes aufgegangen wären, hätte es
leicht geschehen können, daß ein völlig zerrütteter Grimsdyke, in dessen
Bauchhöhle sich Leber und Appendix wegen Platzmangel ständig in den Haaren
lägen, zu eurer Türe hereinkäme.»
    «Du meinst das Saufen?» fragte ich
schlicht.
    Er nickte.
    «Wir alle haben gegen ein bis zwei
Gläser nichts einzuwenden — schadet niemandem was. Schon gar nicht in unserem
Weltteil, wo man weiß, was man kriegt, selbst wenn sowas wie MacEuston Scotch
auf dem Etikett steht. Anders in Poparaped.»
    Mein Freund schaltete eine besinnliche
Pause ein.
    «Nach meiner Ankunft wollte ich als
erstes natürlich ein kleines Bier haben. Ich trat also wieder in den
Sonnenschein hinaus und bemerkte einen Wegweiser mit der Aufschrift, Hauptstadt>. Ich folgte ihm.
    Nach kurzem, jedoch äußerst
durstförderndem Weg erreichte ich den Hauptplatz, der aus einer Mischung von
Hütten und Telegraphenstangen bestand und vorwiegend aus alten Petroleumfässern
errichtet war. Doch mitten drin erhob sich ein etwas soliderer Bau mit der
Bezeichnung, , und ich hatte das Gefühl, es schon meinem
Heimweh schuldig zu sein, dort einzutreten.
    Das Savoy war natürlich ein bißchen
anders als sein Original. Aber ich schritt durch eine Tür, die genauso aussah
wie die, durch welche in Wildwestfilmen die Bösewichte hinausgeworfen werden,
und stand in einer schummrigen kleinen Bar, in der’s zumindest etwas kühler als
draußen war. Hinter der Theke befand sich ein zweiter Poparapetler, der, den
Kopf in den Händen vergraben, schlief — offenbar der nationale Lieblingssport,
dem sie mit Begeisterung anhängen —, und vor der Theke saß ein soldatisch
anmutender alter Knabe mit spitz aufgezwirbeltem Schnurrbart und dreckigem
Anzug.
    Bill Mackenzie ist!> rief er, sobald ich eingetreten. Jahren! Bist wohl grad frisch von London in diesem blutschänderischen
Höllennest angelangt, was?>
    hier eingetroffen, lieber Herr>, erwiderte ich, mein Name nicht —>
     ließ
sich’s der Kerl nicht nehmen. doppelten Rum-Swizzle .für meinen alten Freund Bill Mackenzie, aber pronto!>
    Ich dachte, er sei ein bißchen
kurzsichtig oder sowas Ähnliches , doch weitere
Auseinandersetzungen erübrigten sich dadurch, daß ich den Rum-Swizzle
schlürfte. Du weißt doch, daß ich stets für Tropfen Rum was übrig hatte? Sah
ihn für einen netten und angenehmen Überguß auf unseren

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