Dr. Gordon wird Vater
doch nicht im Ernst,
diesen aufgeschwemmten Nierenstein öffentlich auszustellen?»
Mr. Cambridge folgte mit nervösen
Blicken Sir Lancelots ausgestrecktem Finger. «Leider ist sie — äh — Mr.
McCurdie bereits in Auftrag gegeben worden», gestand er.
«Dann sagt dem Kerl, er soll was
anderes zurechtklopfen. Wenn ich eine Menschenliebe bestelle, dann erwarte ich
auch, eine Menschenliebe geliefert zu bekommen, sowas mit Engeln und so weiter.
Nein, wirklich, Cambridge! Ich muß darauf bestehen, daß Sie das Komitee
veranlassen, diese pathologische Monstrosität sofort wieder abzubestellen. Ja,
meine Liebe?»
«Das Dinner ist serviert» ,verkündete Mrs. Cambridge etwas bleich.
«Ausgezeichnet! Ich hab einen
Riesenhunger.» Er wandte sich an midi. «Möchtest du mit uns essen?»
Ich erklärte, daß ich zu Hause erwartet
würde, und ergriff freudig die Gelegenheit, mich zu verabschieden.
«Habe einmal eine enorm interessante
Art gehört, einen Fasan zuzubereiten», hörte ich Sir Lancelot erklären, als er
dem Speisezimmer zuschritt. «Werde sie Ihnen, meine Liebe, an einem der
nächsten Tage demonstrieren.»
«Celia läßt Ihnen durch mich sagen, wie
sehr wir uns freuen, daß Sie ein Baby haben werden», bemerkte Mr. Cambridge
zerstreut an der Eingangstür. «Obgleich — nehmen Sie mir’s nicht übel, Richard
— es für alle Teile weitaus angenehmer gewesen wäre, wenn Sie das Ganze auf
einen Termin nach unserer Zweihundertjahrfeier verschoben^ hätten.
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«die Ehefrau oder ihr Gatte müssen erstens sechsundzwanzig Beiträge beliebiger
Klasse für den Zeitraum geleistet haben, der sich zwischen dem Termin des
Abschlusses der Versicherung und dem Datum, oder voraussichtlichen Datum, der
Entbindung erstreckt»>, las ich Nicky vor.
«sechsundzwanzig Beiträge beliebiger Klasse für das letzte vollständige
Beitragsjahr vor dem Beihilfejahr, in dem die Entbindung stattfindet, oder
voraussichtlich stattfinden wird, geleistet haben beziehungsweise (zum Beispiel
für die Wochen einer Erkrankung oder Arbeitslosigkeit) für solche
gutgeschrieben worden sein.> Was zum Teufel soll das alles heißen?»
Ich war in das Studium des Merkblattes
N. I/17A versunken,; einer sechzehn Seiten umfassenden Broschüre, in welcher
die Regierung Ihrer Majestät ihre Untertanen informiert, wie die Vergütungen zu
beanspruchen sind, für die sie sich zwecks Erhaltung der Bevölkerung in freier
Wahl entschieden haben.
«Was für ein Unterschied ist denn um
Himmels willen zwischen; einem Beitragsjahr und einem Beihilfejahr?» knurrte
ich.
Ich las weiter: «ist ein Zeitraum von zwölf Monaten, beginnend fünf Monate nach Ablauf des
Beitragsjahrs.> Was können sie denn nur damit meinen?» fragte ich. «Diesen
Burschen in Whitehall scheint es entsetzlich gegen den Strich zu gehen, daß der
liebe Gott sich nicht für eine nette, ordentliche Schwangerschaftsperiode von
zwölf Monaten entschieden hat, wobei bei Schaltjahren noch ein Tag hinzukäme.»
«Neun Monate sind vollauf genug»,
meinte Nicky und legte ihre; Strickarbeit nieder. «Weißt du, was ich im
Augenblick, da ich mich wieder unter die Menschheit menge, tun werde?»
«Einen Haufen hautenger Kleider
kaufen?»
«Ich werde bei der nächsten Sitzung des
Königlichen Kollegiums der Geburtshelfer das Rednerpult erstürmen und
erzwingen, daß man mir das Wort erteilt. Benennen werde ich meinen Vortrag
und ihn mit einem
schaurig hohlen Gelächter einleiten. Seit Monaten leide ich unter Krämpfen,
geschwollenen Knöcheln, Krampfadern, Sodbrennen und Rückenschmerzen — von
Atemnot und beschleunigtem Pulsschlag ganz zu schweigen; mein Gesicht ist
gedunsen, mein Haar ein Graus, und ich komme mir vor wie die Kuppel der
St.-Pauls-Kathedrale. Und sooft ich Ann mein Leid klage, findet sie alles in
Ordnung und meinen Blutdruck prächtig und sieht mich an, als würde ich wer weiß
was für ein Getue machen.»
«Sorg dich nicht, Liebling», sprach ich
ihr ermunternd zu. «Wird nicht mehr lange dauern. Schwangerschaft ist ein
Zustand, der sich selbst kolossal zuverlässig zeitlich begrenzt.»
«Im Augenblick hab ich das Ganze schon
mehr als satt.»
«Eine völlig normale psychische
Reaktion.»
Nicky schnaubte verächtlich.
«Gott allein weiß, was geschehen würde,
wenn Männer schwanger werden könnten. Ich wage mir gar nicht das Getue
auszumalen, das dann
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