Dr. House

vorkamen.«
     
    AUTOR: »Wie haben Sie erfahren, dass die Rolle der Cameron zu besetzen war?«

     
    »Ich habe das Material zugeschickt bekommen, wie bei jedem anderen Pilotfilm auch. Es lief noch unter der Bezeichnung ›Untitled David Shore/ Paul Attanasio Project‹. Ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt in die engere Auswahl komme. Damals war ich vierundzwanzig, und die Rolle war als zweiunddreißigjährige Ärztin ausgeschrieben. Es gibt eine Folge, in der Cameron an ihrem Lebenslauf schreibt: Cameron hat im selben Jahr ihren Abschluss an der Uni gemacht, als ich die Junior High beendete. Das ist wohl die Magie des Fernsehens.«
     
    AUTOR: »Nun sind Sie im elften Star-Trek-Film als Captain Kirks Mutter verewigt. Wie ist das für Sie?«
     
    »Cool, natürlich, auch wenn ich es noch nicht so ganz fassen kann. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich bei diesem Film mitmachen konnte. Es war eine unglaubliche Erfahrung.«
     
    AUTOR: »Sie drehten auch den Spielfilm Warrior . War das sehr anders als Dr. House ?«
     
    »Ja, komplett anders. Ich spiele die Frau eines UFC-Kämpfers. Ich mag die Herausforderung, etwas Neues zu machen. Ich bin froh, dass ich in den Drehpausen der Serie Filme machen konnte, ich bin daran als Schauspielerin gewachsen. Je mehr ich noch neben Dr. House machen konnte, desto mehr konnte ich Cameron und der Serie geben. Warrior und Star-Trek brachten mich dazu, Anteile meiner selbst kennenzulernen, die ich nie zuvor auf der Leinwand dargestellt hatte.
    Eine ganz neue Erfahrung war es auch, die Kate Keller in The Miracle Worker am Broadway zu spielen. Seit ich fünf war, träumte ich vom Broadway. Dieser Traum ist nun tatsächlich wahr geworden.«
     
    AUTOR: »Sie sind ein Liebling der Fans in der meistgesehenen Fernsehserie der Welt. Macht Sie das stolz?«
     
    »Das ist eine unglaubliche Ehre! Die Cameron- und Hameron [= House + Cameron]-Fans beeindrucken mich immer wieder und machen mich
ganz demütig. Durch sie hatte ich in den letzten Jahren einen festen Job und kann auch weiterhin tun, was mir Spaß macht. Natürlich bin ich stolz, in dieser Position zu sein, aber vor allem bin ich dankbar und überwältigt. Die Hingabe der Fans für mich und meine Rolle ist ein wunderbares Geschenk. Mir wird warm ums Herz und es gibt mir Zuversicht, dass das, was ich mache, anderen Freude bereitet. Am liebsten würde ich jeden Fan persönlich umarmen und mich bedanken.«

3
ACHT-TAGE-WOCHEN
    Wie die Serie entsteht, Teil 1
    FRAGE: »Wird die Zeit manchmal knapp, wenn die Folge beim Fernsehsender abgeliefert werden muss?«
     
    GERRIT VAN DER MEER: »Regelmäßig.«
    Executive Producer Katie Jacobs steht in ihrem Büro und wedelt mit einem gelben DIN-A4-Blatt. Es ist ein Memo von FOX, dem Sender, der Dr. House ausstrahlt. Die hohen Tiere bei FOX haben längst eine weitere Staffel abgenickt. Einige Zeit, bevor sie gesendet wird, erhalten die Produzenten der Serie dieses Memo mit dem Zeitplan.
    »Die Sendedaten geben alles vor: ›Dann und dann werden wir ausgestrahlt‹«, erklärt Jacobs. »Sie sind der Boss. Ab und zu gibt es eine Wiederholung, aber die Termine werden nicht verschoben. An ihnen muss man sich orientieren und sich etwas einfallen lassen, das bis dahin nicht nur fertig ist, sondern möglichst auch noch genial.«
    Mit unerschütterlicher Regelmäßigkeit hat das Team von Dr. House bisher sechs Jahre lang seinen Sendeplatz gefüllt, und das im Normalfall 22 bis 24 Mal pro Staffel – insgesamt 132 Mal. Alles rechtzeitig fertigzustellen, ist nicht leicht, es jedes Mal großartig zu machen, noch schwerer. Diese kollektive Verantwortung tragen mehr als 150 Leute, die wie Katie Jacobs auf
dem FOX-Studiogelände in Century City, Los Angeles, arbeiten. Noch mehr sind an anderen Orten rings um L. A. für Dr. House beschäftigt. Der Erfinder der Serie, David Shore, befindet sich auf dem Gelände, genau wie der Regisseur und Produzent Greg Yaitanes und David Foster, der echte Arzt, der für die Serie arbeitet. All die Autoren, Produzenten, Department-Chefs (Produktionsdesign, Maske, Visual Effects, Kulissenbau, Requisite, Casting, Publicity), die Regie- und Kameraassistenten, Cutter, Helfer, das Catering, Produktionsassistenten und Praktikanten bevölkern ein Labyrinth an Büros und vier gewaltige Tonbühnen. An dem Raum, den Dr. House im Vergleich zu anderen Serien einnimmt, kann man den Erfolg der Serie ablesen.
    Alles ist darauf ausgerichtet, die in Stein gemeißelten Sendedaten