Dr. House
wie Lost oder spannend wie 24 . Sie erreichen nicht dasselbe
Niveau.« Wenn man ihn nach seinen persönlichen Lieblingsfolgen fragt, nennt er die ersten, bei denen er selbst Regie geführt hat: »Nur die Braut Christi?«, »Im Kopf von House«, »Der Glaube geht fremd« (wofür David Hoselton den Humanitas Award bekam), und die letzten sechs Folgen von Staffel 5, angefangen mit »Eingeschlossen«, der ersten Folge, die er auch produziert hat. »Das war ein erstklassiger Handlungsbogen über sechs Episoden. Keine Folge ist wie die andere« – in Bezug auf die Optik, das Schauspiel und die Geschichten. Dann die Folge »Grenzen verschwimmen«, die den Sound-Emmy gewonnen hat, und das Finale … »Wenn das hier keine außergewöhnliche Erfahrung wäre, wäre ich nicht dabei«, sagt Yaitanes.
Das Ergebnis der kollektiven harten Arbeit und das Können der Darsteller und der Crew ist auf jedem Level eine tolle Leistung: die gesamte Serie, jede einzelne Folge, Szene und Einstellung. Es ist kaum vorstellbar, auch nur einen der Beteiligten herauszunehmen und trotzdem dieselbe Qualität aufrechtzuerhalten. Kevin Williams berichtet von einer besonders denkwürdigen Aufnahme: Chase hat bei Dibala Schicksal gespielt, und Foreman weiß Bescheid. Chase’ Job, seine Ehe, selbst seine Freiheit stehen auf dem Spiel. Wird Foreman ihm helfen? Da geht es vor allem um moralische Fragen: Ist es in Ordnung, ein Menschenleben dem Leben vieler anderer zu opfern? Und wohin wendet sich eine gemarterte Seele, wenn sie schon einmal im Stich gelassen wurde?
Foreman fragt Chase: »Glaubst du, du kannst so etwas tun ohne die Konsequenzen zu tragen?« Williams dazu: »Wir hatten drei Kameras, eine in einem extremen Close-up auf Chase’ Profil gerichtet, sein Haar hängt ihm ins Gesicht, es ist nur eine Silhouette und spärlich beleuchtet. Man kann es gerade eben so erkennen, als er ›Nein‹ sagt. Er wusste, dass es Konsequenzen haben würde. Die starken Gefühle, die in dieser einsilbigen Antwort lagen, und die Nahaufnahme seines Gesichts, als er da
saß, am Boden zerstört … Das war unglaublich. Ich sagte zu dem Regisseur: ›Starke Leistung!‹ Aber er meinte, wir hätten das gemacht. Es steckt so viel in der Beleuchtung, im Set-Aufbau und darin, eine günstige Atmosphäre zu schaffen, dass Jesse an diesen Punkt kommen konnte … Leute stehen herum und trinken ihre Softdrinks, all das muss für einen Augenblick weggeschoben werden. Es geht nur darum, ihn dahin zu bringen und sein Ding machen zu lassen. Wenn er es geschafft hat, kann die Party losgehen … Schnitt, das war’s. Wir haben es. Die nächste Frage: Wann treffen wir uns an der Bar? Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.«
FOREMAN
A lle Ärzte in House’ Diagnoseteam sind irgendwann einmal fortgegangen und erlagen dann doch wieder seiner Anziehungskraft – nur Cameron ist wirklich davongekommen. Am widerwilligsten ist Eric Foreman zurückgekehrt. Er war immer der Erste im Team, der House und seine Methoden kritisiert hat. Er weiß, dass House imstande ist, Wilsons Rezeptblock zu stehlen. »House ist ein Junkie« (»Koma-Mann & Sohn«). Er widerspricht jeder Anspielung auf eine Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Chef. »Ja, ich bin genauso wie er. Abgesehen von der verbitterten, selbstgefälligen Krüppelmasche.« Die Mutter des von House und Foreman behandelten Jungen sieht keinen großen Unterschied zwischen den beiden: »Sie sind genauso überheblich und anmaßend, wie er es ist«, wirft sie Foreman an den Kopf. Der Junge fragt: »Wer sind die denn?«, und sie antwortet: »Oh, das sind die arroganten Schnösel, die dein Leben gerettet haben.« Als Foreman und House den Aufzug betreten, sehen sie beide auf ihre Füße und bemerken, dass sie dieselben Sneakers tragen.
»House geht es nur ums Knobeln. Foreman hat denselben Drang zu rätseln, er tut es nur auf andere Weise.«
– OMAR EPPS
Aus dem Pilotfilm ist bekannt, dass Foreman mit sechzehn wegen Einbruchs angeklagt war und dass House ihn wegen seines »Gossengrips« eingestellt hat. Was House offensichtlich nicht weiß: Foreman wurde einmal unter akademische Aufsicht gestellt, weil er einen Labortest gefälscht hatte. Taub erwischt ihn dabei, wie er in »Mitgefangen, mitgehangen« ein Dokument
aus seiner Akte zu entfernen versucht (Foreman rechtfertigt sich damit, dass er sonst keine Chance gegen die Elitekids gehabt hätte). Taub manipuliert Foremans Akte zu seinen Gunsten – aber erst, nachdem
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