Dr. House
sie herausgefunden haben, dass House seine Akte auch bearbeitet hat.
Detective Tritter weiß, dass Foremans Bruder im Gefängnis sitzt, und lockt ihn damit, diesen schneller auf Bewährung freizulassen, wenn Foreman etwas über House ausplaudert (»Judas?«). Foreman hat seine zweite Chance im Leben ergriffen und bemüht sich unablässig zu beweisen, dass er sie verdient hat. In »Sündenbock mit Freunden« findet er zuerst keinen Zugang zu Lupe, einer Frau, die all ihre Chancen vertan hat. Durch falsche Entscheidungen des Teams (inklusive Foreman) bei ihrer Behandlung ist ihr Immunsystem zerstört und ihr Körper kann sich nicht gegen eine Infektion wehren. Foreman bleibt an ihrer Seite und erzählt ihr, dass er früher Autos stahl und in Häuser einbrach. Doch dann habe er noch eine Chance bekommen und eine völlig andere Welt entdeckt.
FOREMAN: »Ein Teil von mir, den ich nicht loswerde, denkt, wenn ich nicht der Schlauste und Beste bin bei allem, was ich tue, wird man dahinterkommen, dass ich eigentlich woanders mein Zuhause hab – und mich wieder zurückschicken.«
LUPE: »Sie wissen, dass das nicht passieren wird. Sie sind da raus.«
FOREMAN: »Da werd ich nie ganz raus sein.«
House ist der Meinung, an ihrem Tod gebe es nichts zu verzeihen, Fehler passieren eben. Zur selben Zeit sind Foremans Eltern zu Besuch. Er war acht Jahre lang nicht zu Hause. Nun ist seine Mutter krank. Als Foreman ihr erzählt, was geschehen ist, spricht sie ihn frei, aber dann wird deutlich, dass sie ihren Sohn gar nicht wiedererkennt.
In »Letzte Suche« verhält sich Foreman einer obdachlosen Patientin gegenüber zuerst unfreundlich, doch als sie im Sterben liegt, tröstet er sie. Er weiß, dass ihr Mann und ihr Sohn bei einem Autounfall gestorben sind. Als sie deliriert, mimt Foreman ihren Ehemann und vergibt ihr. Foreman hegt eigentlich keinerlei Sympathien für den von LL Cool J gespielten Todeskandidaten (»Ich, ihr und Hippokrates«). Aber als sich herausstellt, dass seine mörderischen Wutanfälle durch einen Tumor verursacht wurden, ist er bereit, vor Gericht zu seiner Verteidigung auszusagen (House besteht darauf, dass er das in seiner Freizeit tut). Wieder verringert sich die mühsam aufrechterhaltene Distanz zwischen Foreman und seiner Herkunft, weil ihm im Endeffekt doch nicht alles egal ist.
»Es gibt da diese tolle Szene, in der LL Cool J als Gefangener auf eine Verbrüderung unter Schwarzen setzt, aber da beißt er bei Foreman auf Granit. Schnür dir die Schuhe und arbeite hart, dann erzielst du gute Ergebnisse. Er ignoriert Rassen-, Status- oder wirtschaftliche Grenzen.«
– OMAR EPPS
Ihn treibt der Wunsch an, sich selbst zu beweisen. Foreman ist der Ehrgeizigste in House’ Ärzteteam. In »Tod aus der Wand« beklagt er sich, dass er mit vierzehn Jahren Ausbildung auf dem Buckel (er ist von Beruf Neurologe) auf House’ Geheiß eine tote Katze ausgraben soll. Mehr als einmal übernahm er Verantwortung für das ganze Team – als House in der zweiten Staffel vom Dienst suspendiert wird, weil er vor dem Transplantationsausschuss gelogen hat, und als House in der sechsten Staffel nach seinem Aufenthalt in Mayfield vorübergehend seine Zulassung verliert. Cuddy gefiel, wie Foreman den Laden beim ersten Mal im Griff hatte, aber House respektiert ihn überhaupt nicht als Autoritätsperson. »Jemand, der die Courage
hat, falsche Regeln zu brechen, ist ein Held«, meint Foreman. »House bricht keine Regeln, er ignoriert sie einfach. Er ist nicht Rosa Parks, er ist ein Anarchist« (»Lug & Trug«). Wie weit seine Zielstrebigkeit geht, beweist Foreman in »Schritt für Schritt«: Er feuert seine Freundin Dreizehn, um zu verhindern, dass ihre Beziehung seine Position als Leiter der Abteilung beeinflusst.
Einmal bekommt Foreman die Gelegenheit, tatsächlich eine Abteilung zu leiten – allerdings nicht am PPTH. Nach Lupes Tod ist sein Selbstvertrauen erschüttert, bis sein beherztes Eingreifen im letzten Moment zwei Brüder rettet, die bereits ein qualvolles Diagnose-Martyrium durchlitten haben. Er kündigt.
FOREMAN: »Ich find’s gruselig, dass ich ein Kind vor Schmerzen brüllen hören kann, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, ob ich das Richtige tue. Wenn ich als Arzt so super sein will wie Sie, muss ich auch als Mensch so sein wie Sie. Und das will ich nicht.«
HOUSE: »Das müssen Sie nicht. Sie waren schon mit acht Jahren so wie ich.«
FOREMAN: »Sie werden mehr Menschen
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