Dr. House
ins Filmgeschäft zu finden, reiste er herum. Er wollte gerade nach Australien aufbrechen,
da traf er jemanden, der einen Low-Budget-Film drehte. Jeremy fragte, ob er helfen könne. Bald tingelte er mit einem Van voller Kulissen durchs ganze Land, bis er sich in L. A. niederließ, es dort bis zum Art Director brachte und bei Filmen wie Mortal Kombat und Serien wie Profiler beschäftigt wurde.
»Mir gefiel, dass es nicht lange halten und architektonisch nicht unbedingt Sinn ergeben muss«, erklärt er. »Dauernd verändert sich etwas. Jeden Tag kann es passieren, dass ich glaube, ich hätte alles unter Kontrolle, und muss plötzlich eine ganz neue Wohnung für House und Wilson bauen.«
Am Set finden sich noch mehr Täuschungen. Am PPTH liegt die Notaufnahme im Keller des Krankenhauses, aber am Set befindet sie sich neben dem Büro von Dr. House. Sollte die Kamera aus House’ Büro in den Flur filmen, würde man die Notaufnahme auf der linken Seite sehen. David Shore mag es, wenn die Darsteller den Flur entlanglaufen und miteinander sprechen, das heißt, sie müssen House’ Büro verlassen können, ohne an der Notaufnahme vorbeizukommen. Jedes Mal, wenn sie den Flur entlanglaufen, wird deshalb eine bemalte Verkleidung vor der Notaufnahme errichtet: noch etwas, das im Zeitplan berücksichtigt werden muss. Ein weiterer Teil des Sets, der zweite Stock, wird umgebaut und neu bemalt, um Wilsons zuvor noch nie gesehene Onkologieabteilung im ebenfalls neu erschaffenen fünften Stock aufzubauen. Die Schilder bei den Aufzügen in der Lobby gehen nur bis zum vierten Stock. Auch sie werden noch korrigiert.
DAVID SHORE: »Gelegentlich bauen wir ein neues Stockwerk … Obwohl das nicht gerade viel Sinn ergibt, weil wir im vierten Stock ein Oberlicht haben.«
AUTOR: »Perfektionisten werden sich beschweren, dass es früher keinen fünften Stock gab …«
SHORE: »Das ist wie der Bau von Raumschiff Enterprise. «
Bestimmte Teile des Krankenhauses wie die Notaufnahme oder der Beobachtungsbereich oberhalb des OPs wirken klein. Die Lobby sieht riesig aus. »Dass ich mit der Wahl der Kameralinse spielen und damit die Zuschauer austricksen kann, das liebe ich an meiner Arbeit«, meint Jeremy Cassells.
»Wir zäumen das Pferd von hinten auf. Bei einem Pilot- oder Spielfilm orientiert man sich am Drehbuch. Das können wir in diesem Department nicht. Wir müssen uns etwas ausdenken und Räume für das Skript erschaffen.«
– KATIE JACOBS
Dr. House hat erst im Laufe der Zeit seine jetzige Größe erreicht. Die ersten Kulissen für den Dreh des Pilotfilms in Vancouver wurden anschließend nach Los Angeles gebracht. Das Set war klein – spielte eine Szene im OP, wurde ein Patientenzimmer zweckentfremdet. »Damals dachte ich, wir sollten unbedingt einen OP-Saal bauen, dort wird sich viel abspielen«, erzählt Gerit van der Meer. »Außerdem fiel mir auf, dass wir keine richtig große Eingangshalle hatten. Dafür eine Menge Patientenzimmer und Büros. Wir hatten auch nicht genug Studiofläche. Also beschlossen wir zu expandieren.« Viele Kulissen wurden vergrößert, aber die Lobby in Studio 15 blieb klein. »Wir entschieden uns für eine zweite Etage, um das Raumproblem zu lösen.« Der damalige Produktionsdesigner Derek Hill entwarf den Eingang so, wie er heute noch ist, und fügte den Balkon hinzu.
»Als ich anfing, verdoppelten wir die Größe des Krankenhauses in der Sommerpause zwischen Staffel 1 und 2. Das dauerte etwa sieben Wochen. Es war ziemlich nervenaufreibend, aber letztlich haben wir es geschafft. Am Ende war nicht alles fertig, aber das haben wir in der ersten Woche danach noch fertiggestellt. Das gab das Tempo der Serie vor. Seitdem hat es sich nicht verändert.«
– STEVE HOWARD
Die Eingangslobby des PPTH – fotografiert vom 2. Stock.
»Das war eine technische Meisterleistung«, sagt Gerrit über die neue Lobby. Die zweite Etage musste hundert Menschen und schwere Ausrüstung wie die Scherenhebebühnen für die Kameras tragen. Deshalb wurden Statiker hinzugezogen. »Das hat
ganz schön lange gedauert«, erinnert sich Gerrit. Die Lobby hat weniger etwas von einer Kulisse als von einem echten Gebäude innerhalb eines Studios. »Es muss erdbebensicher sein«, so Steve Howard. »Die Hälfte der Wände sind Scherwände, die bei Erdbeben stabil bleiben und die strukturtragenden DoppelT-Träger schützen.«
Eine unerwartete Komplikation fand sich unter dem Boden des Sets: Techniker mussten in den Boden
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