Dr. House
Party stattfand. Die Mediziner würden sich wahrscheinlich eine Berühmtheit aussuchen: den Typen aus Ghostbusters oder Mr. T. »Der Trick war, es schlecht zu machen«, verrät Cathy. »Wie ein Arzt, nicht wie wir, denn dann wäre es zu perfekt.«
Cathy arbeitete als Innenarchitektin, als eine Freundin ihr einen Job als Kostüm-Produktionsassistentin bei einem Low-Budget-Film vermittelte. Die Kostümdesignerin nahm Cathy unter ihre Fittiche, und seitdem hat sie nur noch in diesem Bereich gearbeitet. Sie war bei vielen Filmen als Designassistentin. Nachdem sie mit Bryan Singer für den zweiten X-Men -Film gearbeitet hatte, wechselte sie zu Dr. House .
AUTOR: »Was braucht man am dringendsten für Ihren Job? Ein gutes Auge?«
CATHY CRANDALL: »Ja, ein gutes Auge und einen guten Geschmack. Soziale Fähigkeiten. Und ein Lächeln.«
Cathys Kleider sind in zwei riesigen, »Kabinen« genannten Räumen untergebracht. Wenn Cathy das Drehbuch einer Folge bekommt, prüft sie, wie viele Tage die Figur dabei ist. »Sagen wir, es sind fünf Skript-Tage, dann werden fünf Outfits benötigt. Und dann sitze ich hier den ganzen Tag und stelle sie zusammen.« Die Kleidung der Stammschauspieler ist ebenerdig zugänglich, die jüngst getragenen in Türnähe. House hat knapp zehn Meter Stange vollgepackt mit Hemden, T-Shirts und Jacken. Von jedem Kleidungsstück gibt es mindestens zwei Exemplare, für den Fall, dass eines beschädigt wird. Eines von House’ Hemden, in einem bezaubernden Lavendel, ist in vierfacher Ausführung vorhanden, da zwei laut Drehbuch beschmutzt werden. Cathy verwendet Kleidung mehrmals, wie im echten Leben. Jedes Kleidungsstück wird mit dem Titel der Folge beschriftet, damit Cathy weiß, wann es das letzte Mal getragen wurde und wieder hervorgeholt werden kann.
CATHY CRANDALL: »Als Amber starb, verteilten wir ihre Kleidung auf den allgemeinen Bestand. Wer konnte ahnen, dass sie zurückkommen würde? Jeder versuchte verzweifelt, die Teile wieder zusammenzusuchen – ›Das gehörte Amber, dies auch …‹«
AUTOR: »Haben Sie darum gebeten, dass man Ihnen das nicht noch einmal antut?«
CRANDALL: »Nein, ich beschloss, dass wir das nächste Mal schlauer sein würden. Von Kutner haben wir alles beieinander gelassen. Und Ambers Sachen diesmal auch.«
Hoch oben, unter dem Dach der Kabine ist das, was Cathy als »Grundbestand« bezeichnet. Wenn eine Gastrolle eingeführt
wird, sieht sie hier nach etwas zum Anziehen. Findet sie nichts, kauft sie etwas und lagert es ein, sobald die Folge gesendet wurde. In einem gesonderten Bereich befindet sich die Kleidung, die gerade erst getragen wurde und noch bis zur Ausstrahlung der Folge zurückgehalten wird.
»Ich hatte mit einem Unfallchirurgen zu tun, der mich bat, herauszufinden, woher wir die Laborkittel bekommen. Er fand sie richtig gut. Ich sagte, ich würde herausfinden, von welchem Hersteller Cathy sie bezieht. Cathy sagte: ›Weißt du, wie oft ich das gefragt werde?‹ Sie sind nämlich mit Seide gefüttert und individuell angefertigt. Ich erzählte ihm, dass die der Hauptdarsteller maßgeschneidert sind und der Rest von Medline kommt, und er meinte: ›Ja, daher bekommen wir unsere auch.‹«
– NATALI POPE, Ausstatterin
»Willkommen im Land der tiefen Einblicke«, sagt Cathy. Sie bezieht sich auf Cuddys knapp 13 ½ Regalmeter. Wilson hat um die drei, Taub noch weniger. Handtaschen und Schuhe werden in einem Trailer gelagert. Hier sind auch die maßgeschneiderten Laborkittel der Hauptdarsteller – in einem gedeckten Weiß, fast Grau, damit sie auf dem Bildschirm nicht zu sehr blenden. Dreizehns Kittel hat einen Aufnäher mit »Doctor Thirteen«, nicht etwa »Doctor Hadley«. Die Kostüme für die aktuelle Folge befinden sich im Trailer. Dort werden auch die Schauspieler von den drei Kostümbildnern am Set eingekleidet – zwei sind für die Hauptdarsteller und einer für die Nebendarsteller zuständig. Wenn ein Darsteller Drehschluss hat, wird seine Kleidung aufgesammelt, über Nacht gereinigt und vor der nächsten Call Time wieder ans Set gebracht. Jedes Kleidungsteil, das »im Umlauf ist«, also gefilmt wurde, wird auf diese Weise gereinigt. Außerdem wird detailliert aufgezeichnet, wie die Kleidung getragen wurde. Sollte ein Nachdreh nötig sein, ist
alles bereit. Hier herrscht zwangsläufig ein strenges Regiment – würde man die Dinge ein paar Tage schleifen lassen, käme Cathy nicht mehr hinterher.
»Am liebsten erkläre ich
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