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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Karli, hier übernachten kannst. Aber dann war sie noch unruhiger, weil ihr ja gar nicht da wart. Ich bin dann wieder in den Garten gegangen und hab' geschaut, ob dein Fahrrad  dasteht, Regine. Ich hab mir gedacht, dass ihr vielleicht noch ein bisschen Rad gefahren seid. Aber den roten Renner hab' ich in der Garage gefunden. Da hab' ich auf einmal Frau Kux gesehen. Sie hat noch eine Runde durch ihren Garten gedreht. Ich hab' sie gefragt, ob sie was von euch weiß. Aber sie hat den Kopf geschüttelt. Sie hat nur gesagt: 'Man weiß ja nicht, was für Bilder die jungen Leute immer in ihren Köpfen haben.' Und dann hat sie plötzlich gesagt: 'Ach ich muss ja den Deckel noch zumachen', und sie ist in ihr Gartenhaus geeilt und hat die Dachluke geschlossen. Aber dazu sagt doch kein Mensch 'Deckel' oder? Darum hab' ich mich gewundert. Und weil ich darüber nachgedacht hab', ist mir auf einmal der Glückwunschbrief eingefallen, den du heute bekommen hast, Regine. Da steht doch auch was von einem Deckel. Ich bin sofort in dein Zimmer gesaust. Da hab' ich euer Bild gesehen! Mensch, ist das toll! Und da hab' ich den Verdacht bekommen, dass das Bild und euer Verschwinden was miteinander zu tun haben. Der Brief lag in der Nähe. Ich hab' ihn nochmal gelesen. 'Beachte das Wort im Deckel des Kastens' stand da. Ich hab' also den Deckel genommen und nach dem Wort gesucht. Und dann hab' ich es gelesen, laut. Ich hab' gedacht, dass dann irgendwas passiert und ihr vielleicht wieder da seid. So war es dann auch. Ich bin aber trotzdem total erschrocken.“
    „Mensch, Jakob, du bist echt klasse!“, lobte ihn Karli.
    „Aber jetzt müsst ihr mir erzählen, wo ihr wart und was ihr erlebt habt“, drängte Jakob. „Ihr wart in dem Bild, das ihr gemalt habt, stimmt's?“
    „Genau“, bestätigte Karli. „Wie es da ausgesehen hat, weißt du ja, wenn du das Bild angeschaut hast. Natürlich haben sich die Tiere und Menschen bewegt. Der Zauberer auf dem Baum hat ein Stück Fleisch heruntergeworfen und ist dann davongeflogen.“
    Er berichtete, dass die Tiere es für vergiftet gehalten hatten, beschrieb ihren Besuch bei der Hexe und wie sie wieder mit Jakobs Hilfe zurückgekommen waren.
    „Toll“, staunte Jakob. „Wie war's bei der Hexe? Habt ihr euch nicht gefürchtet?“
    „Zuerst schon“, gab Regine zu. „Aber sie war sehr nett. Sie hat extra Tee für uns gekocht, weil wir so ausgefroren waren. Dann hat sie uns erzählt, dass es nur wenige Zauberfarbkästen gibt und wir so einen haben. Darüber hat sie sich gewundert, weil normalerweise keine Hexe und kein Zauberer seinen Zauberfarbkasten hergibt.“
    „Du Regine, krieg ich auch mal deinen Zauberfarbkasten?“, bat Jakob. „Ich möchte so gerne auch ein Bild malen. Es kann ja nichts passieren, wenn man das Wort weiß. Und das kenne ich jetzt.“
    „Ja, aber nicht mehr heute. Morgen Nachmittag hab' ich Theaterprobe. Da kannst du ihn haben. Aber pass ja gut auf! - Verdammt, ich muss den Aufsatz noch schreiben!“ Regine erhob sich.
    „Ich komme mit. Ich muss achtgeben, dass du der Lehrerin nicht alles verrätst“, grinste Karli.
    „Also, wie war das Thema?“, fragte Regine, nachdem sie ihr Gemeinschaftsbild zusammengerollt und unter dem Bett versteckt hatte.
    „'Ein Erlebnis im Wald'.“
    Regine seufzte, während sie ihr Deutschheft aus dem Schulranzen hervorzog. Sie zückte ihren Füllfederhalter, setzte sich an den Schreibtisch und begann mit der Überschrift. „Was soll ich denn da schreiben? Ich könnte jetzt alles erzählen, was wir heute Abend erlebt haben. Aber unsere Lehrerin geht das gar nichts an.“
    „Sie würde zwar kein Wort von dem glauben, was du schreibst, aber ich finde, du solltest darüber nichts sagen, zumal wir der Hexe versprochen haben zu schweigen“, meinte auch Karli. „Schreib doch einfach, dass du bei deinen Großeltern warst und dort in den Wald gegangen bist. Erzähl was von Gnomen und Elfen und so was.“
    „Also gut.“ Regine sprach mit, was sie schrieb: „'In den letzten Sommerferien durften mein Bruder Jakob und ich meine Großeltern besuchen. Sie waren gerade umgezogen und wohnten jetzt in einem kleinen Häuschen am Waldrand. Jakob und ich fanden den Wald sehr schön' äh, 'schön' ist nicht schön.“ Sie strich das Wort durch.
    „Wie wär's mit 'spannend'?“, schlug Karli vor.
    „Ja genau. Also: 'Jakob und ich fanden den Wald sehr spannend. Gleich am ersten Tag machten wir uns auf, um ihn zu erforschen.'“
    „Das klingt gut“,

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