Drachenatem (German Edition)
Barilon noch einen kräftigen Schluck gemacht hatte, stellte auch er seinen Krug ab.
»Wir gehen, und falls es Dir nicht passt, kannst Du ja hier bleiben.
Was ist mit Dir, Hammerfaust. Kommst Du mit, oder bleibst Du hier und wartest ab?«
»Da Ihr Euch sowieso nicht umstimmen lasst, gehe ich mit Euch, doch würde ich vorschlagen, dass wir nicht nach Norden gehen sollten, sondern zu Batazan, wie wir es vorhatten. Falls der Kerl recht hat und es einen Angriff geben sollte, sind wir auf jeden Fall nicht in direkter Gefahr.
Doch ich werde ihm nicht blind vertrauen und nach Norden gehen, ohne zu wissen, was mich dort erwartet. Ich schlage vor, wir hauen uns noch einige Stunden aufs Ohr, bevor wir aufbrechen.«
Askenia gab ihrem Vater recht, doch Valdör war damit nicht einverstanden.
»Es ist besser, wir brechen sofort auf. Ausruhen können wir uns noch lange genug, wenn wir angekommen sind.«
Bevor sie loszogen, suchte Barilon eine Schmiede auf, um sich eine neue Axt auszusuchen. Genau, wie er es sich gedacht hatte, hatten sie nur minderwertige Qualität. Aber eine schlechte Axt ist besser als gar keine.
Sie mussten quer durch das Land der Elmuras. Kein Dorf stand mehr auf ihrem Weg, denn die dunklen Heerscharen hatten alles dem Erdboden gleichgemacht. Überall fanden sie nur Schmerz und Tod vor. Die wenigen Überlebenden schlossen sich ihrem Trupp an, da es ihre einzige Chance war zu überleben. Da sie fast das ganze Reich der Kriegerinnen durchqueren mussten, schlossen sich immer mehr Flüchtlinge an. Barilon passte das zwar gar nicht, aber er brachte es auch nicht übers Herz, die überwiegend Alten, Kranken und Kinder sich selbst zu überlassen.
Auf fünfundzwanzig Kriegerinnen, die sie nun begleiteten, kamen mittlerweile fast dreihundert Flüchtlinge. Der Rest der Kriegerinnen war in der Festung zurück geblieben, um die Gefährtinnen dort zu unterstützen. Das Reich der Elmuras war durch ihre Feinde fast komplett abgeriegelt, weshalb sie gezwungen wurden, das Reich der Elfen ein kleines Stück zu durchqueren, um nicht den Feinden in die Hände zu laufen.
22
BATAZAN
Als sie nach Tagen erschöpft die Grenzen der Elfen erreichten, wartete eine böse Überraschung auf sie.
Die Krieger der Elfen unter der Führung von Taralan erwarteten sie schon.
»Wer seid Ihr und was wollt Ihr, wisst Ihr nicht, dass es das Reich der Elfen ist, das Ihr betreten wollt?« fragte Taralan, nachdem er sich vor den Flüchtlingen aufgebaut hatte.
Barilon schob sich an den Kriegerinnen, die sie begleiteten vorbei und zog seine Axt.
»Was soll der Scheiß? Hinter uns sind die Ausgeburten der Hölle her und Ihr wollt uns den Durchgang verwehren und die Frauen und Kinder ihrem Schicksal überlassen?«
»Ihr werdet keinen Fuß in unser Reich setzen und nun verschwindet.«
»Jetzt weiß ich, warum wir Zwerge Euch hassen, Ihr seid nur Abschaum.«
Barilon drehte sich um und verfluchte die Elfen, während es Valdör nochmals versuchte.
»Mein Name ist Valdör vom Stamm der Boulugs. Frage bitte Euren Herrscher, ob wenigstens die Alten, Kranken und Kinder Euer Reich betreten dürfen. Wir Krieger werden Euer Reich umgehen.«
»Wir haben von unserem Prinzen Tiukara den Befehl erhalten, keinen, der nicht ein Elf ist, in unser Reich zu lassen und nun geht oder meine Krieger werden seinen Befehl befolgen.«
Er hob seine Hand und der Wald schien auf einmal zu leben. Wohin man auch sah, traten mit Bögen bewaffnete Elfen hinter den Bäumen hervor.
»Ok, wir werden Euer Reich wieder verlassen«
Valdör sah ein, dass es keinen Sinn hatte sich mit den Elfen anzulegen. Er drehte sich um und wollte den anderen folgen, als Taralan ihn festhielt.
»Wartet …! Meine Krieger werden Euch im Wald folgen, und falls Ihr in Schwierigkeiten geratet, werden sie Euch so gut es geht unterstützen. Auch wenn ich Euch gerne helfen würde, kann ich nicht mehr für Euch tun, ohne gegen seinen Befehl zu handeln.«
Es hatte keinen Zweck, sie mussten sich zum Moor durchschlagen.
Es war ein Himmelsfahrtkommando, da eine so große Gruppe sich nicht einfach, durch die feindlichen Linien schleichen konnten.
Da alle damit einverstanden waren, übernahm Rolend das Kommando.
Einige verletzte Flüchtlinge starben schon auf den ersten Meilen.
Am zweiten Tag überquerten sie den Maron, wo sie erst einmal Rast machten, da die Flüchtlinge mit ihren Kräften am Ende waren.
Barilon und Rolend erkundeten die Umgebung, um vor Überraschungen gefeit zu sein.
Grade
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