Drachenatem (German Edition)
der Kriegerinnen hatte sie seit dem Kampf mehr gesehen.
Aber jetzt erst fiel auf, dass nicht nur Askenia verschwunden war, sondern auch eine der jüngeren Kriegerinnen.
»Da fällt mir grade etwas ein«, wandte sich Amara, eine Freundin der verschwunden Kriegerin Lydia, an Rolend. Sie hat mir neulich erzählt, dass diese Askenia ihr nicht ganz geheuer wäre, da sie sie gesehen hat, als sie sich einige Male mit dem Gehilfen des Magiers am Rande des Moors getroffen hat. Sie hat ihr nicht getraut.
Ich habe ihr zwar gesagt, dass es bestimmt einen Grund dafür geben muss, aber sie meinte nur, das sie ein Auge auf sie haben wird. Während des Kampfes habe ich sie an ihrer Seite kämpfen gesehen.«
Sie überlegte kurz, da ihr eben etwas aufgefallen war.
Sie trippelte von einem Bein aufs andere, da ihr das, was sie sagen musste, sehr peinlich war.
»Seid mir bitte jetzt nicht böse. Ihr seid tapfer und es ist mir eine Ehre an Eurer Seite kämpfen zu dürfen, aber Eure Tochter hat keinen Finger gerührt.
Als ich mich einmal umblickte, sah ich Lydia am Boden liegen und einer der Werwölfe hat sie in Bedrängnis gebracht und sie stand nur daneben und grinste.«
Rolend schüttelte nur den Kopf.
»Ihr müsst Euch irren, meine Tochter ist Kriegerin des Drachenordens.« Oder das war sie jedenfalls . Fügte er in Gedanken hinzu, da er sich noch nicht mit dem Gedanken abgefunden hatte, dass die anderen recht haben könnten.
Ein Zwerg trat näher.
»Ich bin Kappura, der erste Axtmeister der Zwerge der hohen Berge. Auch ich habe Eure Tochter öfters gesehen, doch jetzt, da es schon angesprochen wurde, kann ich nur bestätigen, dass sie nicht gekämpft hat.«
Rolend ließ den Kopf hängen.
»Es tut mir leid. Es ist nicht so, dass ich Euch nicht glaube, dafür habe ich mittlerweile selbst zu viele Zweifel. Barilon würdest Du mit mir ins Moor gehen? Ich bin es dieser Lydia schuldig.
Ich habe zwar keine Hoffnung, sie lebend zu finden, aber ich muss es wenigstens versuchen, da ich glaube, ihr Verschwinden hat was mit meiner Tochter zu tun.«
Kati stellte noch eine weitere Kriegerin zur Unterstützung ab, damit sie nicht völlig schutzlos waren, falls es eine Falle sein sollte. Sie packten etwas Nahrung zusammen und schulterten ihre Waffen.
Während Kati sich um die am schwersten verwundeten kümmerte, brach die Suchmannschaft auf. Barilon nickte Kati zu und diese erwiderte seinen Abschiedsgruß mit einem Lächeln.
Nachdem Kati sich um die Verletzten gekümmert hatte, setzte sie sich an einen Baum und schloss die Augen.
Das herrliche Gefühl von Freiheit erfasste sie, als sie wieder den Wind unter ihren Flügeln spürte.
Sie schaute sich um und ihre Mutter lächelte sie an.
Sie ist so schön, d achte sich Kati, als die Sonne sie wie einen Stern erstrahlen ließ.
Sie hatte so viele Fragen, doch sie wusste auch, das ihr nicht viel Zeit blieb.
Deshalb fragte sie etwas, was sie schon die ganze Zeit mit sich herumtrug.
»Alle sagen, Makkandi sei tot, doch als ich dem Tode nah war, spürte ich etwas, das versuchte mir Deine Magie zu entziehen. Ich hatte lange Zeit darüber nachzudenken und ich glaube, er lebt und er ist hinter mir her.«
Afantenja schaute sich nicht zu ihr um während sie antwortete, doch Kati konnte sehen, wie ein Lächeln über ihre Gesichtszüge huschte.
»Als Du hier ankamst, wurde Deine Magie durch meine Magie aus dem Stein gespeist. Doch mittlerweile ist Deine Magie so stark, dass Deine eigene Magie stärker ist, als die Magie in dem Splitter. Doch nicht nur Deine Kraft wurde stärker, auch Dein Gespür und Deine Weisheit.
Du hast recht. Makkandi lebt, der Kampf damals war eine Falle von Oputera und ihm. Ich hatte damals keinerlei Ahnung und bin ihnen in die Falle gegangen. Du musst wissen, Oputera ist meine Schwester und sie kennt mich genauso gut wie ich mich selbst.
Selbst ich habe lange geglaubt, ich hätte ihn getötet.
Ich bin froh, dass Du nun akzeptierst, was Du bist, denn hier werden sich unsere Wege trennen. Es liegt an Dir, über diese Welt zu herrschen. Ich werde wieder dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.
Schon bald werden wir uns aber wieder sehen.
Auch wenn ich nicht bei Dir sein kann, wache ich über Dich, meine geliebte Tochter.
Bis dahin achte das Leben, doch zögere nicht, ein Leben zu nehmen, wenn es sein muss. Und zeige keine Schwäche.« Kati wollte noch etwas fragen, doch ihre Mutter löste sich vor ihren Augen auf. Ein helles Licht blendete sie und sie musste
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