Drachenatem (German Edition)
gegeben, als sie keine Möglichkeit gefunden hatten, einen feindlichen Trupp zu umgehen. Der Feind war zwar zahlenmäßig überlegen, aber die Zwergenkrieger hatten keine Mühe, mit ihnen kurzen Prozess zu machen.
Endlich erreichten sie einen Grenzposten der Elmuras, der von Frauen in voller Rüstung bewacht wurde.
Schon mancher hatte gedacht, er hätte ein leichtes Spiel mit einer dieser Frauen, doch selten hat derjenige dieses Zusammentreffen überlebt.
Selbst die Zwergenkrieger behandelten die Elmuras mit Hochachtung und mieden ihr Land.
Lieber hätten die Krieger sich gegen das ganze Reich der Zipianer gestellt, bevor sie freiwillig auch nur einen Fuß ins Reich der Kriegerinnen gesetzt hätten.
Skol stutzte, als er die Palisaden erblickte.
»Wartet, da stimmt etwas nicht.«
»Was meinst Du?« fragte Nuraa.
Er deutete auf die linke Seite der Palisadenmauer, an der man noch einen abgebrochenen Pfeil im Holz stecken sah.
»Das ist eine Falle, dort drüben wurde Sand aufgeschüttet. Wahrscheinlich wurden dort Blutspuren beseitigt«, stellte Maahkur fest.
Sie zogen ihre Waffen und näherten sich vorsichtig den Palisaden.
»Nuraa, Du bleibst mit drei Mann zurück und deckst uns den Rücken. Axtmeister Du gehst vor. Ich decke die linke Flanke.«
Sie hatten erst einige Schritte zurückgelegt, als sie von einem Pfeilhagel eingedeckt wurden.
Nuraa rief noch rechtzeitig eine Warnung, so dass sie sich mit wilden Sprüngen in Sicherheit bringen konnten.
Einer der Zwerge hatte zu lange gezögert und ging nun mit einem Beinschuss zu Boden.
Skol hechtete zu dem Verletzten und zog ihn in Sicherheit.
Er brach den eingedrungenen Pfeil ab und schlug ihn durch das Bein, so dass er ihn auf der anderen Seite heraus ziehen konnte. Notdürftig verband er die Wunde, aber er heilte sie nicht. Ohne ein Wort zu sagen, stand er auf und ging langsam auf das Tor der Palisaden zu.
Pfeile wurden auf ihn abgefeuert, doch keiner konnte ihn treffen, denn die Pfeile trafen auf eine unsichtbare Wand und zerbrachen. Nun sahen sie alle den Splitter, der um seinen Hals hing. Der Splitter leuchtete in einem pulsierendem Rot, das sich noch verstärkte, sobald ein Pfeil auf Handbreite herankam.
Vor dem Tor blieb er stehen, hob die Hand und die Tore wurden aus den Angeln gehoben und zerbarsten.
Nun stürmten die Zwerge mit einem Kriegsschrei an ihm vorbei und kamen wie Dämonen unter die Meuchelmörder. Keiner der Zwerge ließ Gnade walten, da sie sahen, was die Zipianer mit den Kriegerinnen angestellt hatten.
Nuraa drehte sich beim Anblick der zu tote gefolterten und auf Pfähle gespießten Kriegerinnen der Magen um.
Nachdem sie ihrer Wut freien Lauf gelassen hatten und ihr Blut wieder in normaler Geschwindigkeit durch die Adern gepumpt wurde, fingen sie an, ohne dass sie einen Befehl dazu erhalten hatten, die toten Kriegerrinnen von den Pfählen zu nehmen und in Ehren zu begraben.
13
DER TODESTRAUM
Der Gnom führte sie durch ein Labyrinth von Gängen, ehe sie wieder ans Tageslicht traten.
Rolend konnte es kaum glauben, aber seine Tochter wartete schon am Eingang der Höhle.
Eigentlich hatte er vor gehabt, sich auf die Suche nach ihr zu machen, sobald sie sicher die Höhlen verlassen hatten.
Kati bedeckte ihre Augen mit der Hand, da sie durch die ewige Dunkelheit nicht mehr ans helle Tageslicht gewöhnt war. Es war eine Wohltat die Wärme auf der Haut zu spüren, den Duft des Waldes und der Wiese zu riechen. Sie konnte nicht sagen, wie viele Tage sie unter der Erde verbracht hatte, doch es mussten einige gewesen sein.
Hier in dieser Welt hatte Zeit keinerlei Bedeutung mehr für sie.
Ab und zu überkam sie noch die Sehnsucht nach ihrem Zuhause, ihren Eltern, Freunden, und wenn sie glaubte, die anderen schliefen schon, weinte sie sich leise in den Schlaf.
Askenia ließ sich in die Wiese fallen und streckte alle viere von sich.
»Hier bleibe ich liegen und rühre mich die nächsten Stunden nicht von der Stelle.«
Kati legte sich neben sie.
»Bitte lasst uns hier etwas ausruhen«, bat Kati Rolend.
Der wollte eben die Zwei wieder aufscheuchen, als auch Barilon und Marces sich für eine längere Rast aussprachen.
Barilon beschloss in der Zeit, in der die Mädels sich etwas ausruhten, die Gegend zu erkunden.
Valdör bot sich an mitzugehen, aber Barilon lehnt brüsk ab. Um den Gnom noch mehr zu ärgern, fragte er Marces, ob dieser ihn begleiten wollte.
Die Zwei schulterten ihre Waffen und zogen los.
Wäre ja noch schöner, ein
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