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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ist; wie weit sie gediehen sind. Diese Kontrolle ist ohnehin fällig.
    Außerdem würde es uns allen gut tun, aus dieser erbärmlichen Kälte herauszukommen und uns in der Sonne zu wärmen. Das hebt die Stimmung. Nach all
    dem Trubel zum Ende des Planetenumlaufs verfallen
    viele Leute in eine Depression. Und wer weiß, vielleicht stoßen wir sogar auf diese Ersatzteile, von denen Kalvi unentwegt schwafelt.«
    »Ersatzteile?«
    »Ja, die Sachen, die während der Zweiten Auswanderung verloren gingen.«
    »Von denen kann doch eigentlich nichts mehr übrig
    sein«, gab K'vin zu bedenken.
    »Egal, es liefert einen Vorwand, um in wärmeren
    Zonen ein Training anzusetzen.« Sie deutete auf den Wust von Papieren, die vor K'vin auf dem Pult lagen.
    »Wir müssen auch einmal abschalten.«
    »Und was genau schlägst du vor?«, erkundigte sich
    K'vin, der sich immer mehr mit dem Gedanken an—
    freundete.
    »Ich finde, als Erstes sollten wir Calusa einen Besuch abstatten …« Sie holte eine Landkarte aus dem Schrank.
    Eilig räumte K'vin die Papiere beiseite, sodass sie die Karte ausbreiten konnte. »Dann sehen wir uns an der Küste von Kahrain um, wo die Armada einen längeren Zwischenaufenthalt einlegte, um die im Sturm beschä-
    digten Boote zu reparieren.«
    »Die Gegend wurde bereits mehrmals gründlich ab—
    gesucht …«
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    »Ohne Ergebnis. Richtig. Aber es kommt mir nicht
    darauf an, dass wir etwas finden, sondern dass wir eine Weile von hier fortkommen.«
    »Soll der gesamte Weyr an der Exkursion teilnehmen?«
    »Die Kampfgeschwader kommen natürlich mit. Die,
    die noch in der Ausbildung stehen, bleiben hier. Wir übertragen ihnen die Verantwortung für den Weyr …
    Mal sehen, wie ihnen das gefällt.«
    »J'dar erhält das Kommando«, erklärte K'vin und
    wartete gespannt, ob Zulaya dem zustimmte.
    Sie zuckte die Achseln. »J'dar oder O'ney.«
    »Nein, J'dar.«
    Zu seiner nicht geringen Verblüffung lächelte sie zufrieden. Den Grund dafür konnte er nicht einmal ahnen, denn O'ney, den sie in die engere Wahl gezogen hatte, war einer der ältesten Bronzereiter. Meistens fügte sich K'vin Zulayas Wünschen, doch ihm war aufgefallen, dass O'ney übertrieben pedantisch war.
    »Als wir im letzten Winter nachsahen, hatten sich die Würmer bis an diese Stelle verbreitet«, sagte sie und fuhr mit dem Finger den Verlauf des Flusses Rubicon nach.
    »Wie sollen die Würmer dieses Hindernis überwin—
    den?«, fragte K'vin und tippte auf die Höhenlinien, die das Steilufer des Stroms anzeigten. Zur anderen Seite fiel das Gelände sanft geböscht zum Asowschen Meer ab.
    »Angeblich suchen sie sich einen Weg um den Steil—
    abfall herum oder werden als Larven im Verdauungs—
    trakt der Wherries über den Fluss transportiert. Einige exotische Tiere, die man damals aus reinem Übermut züchtete und freiließ, tragen auch zu ihrer Verbreitung bei. Die Biester sollen sich stark vermehrt haben, wie du vielleicht weißt.«
    Jetzt zog sie ihn auf, denn keiner von beiden hatte vergessen, dass Charanth K'vin vor einer riesigen, 388
     
    hungrigen, orange und schwarz gestreiften Raubkatze hatte retten müssen. Damals war Charanth außer sich vor Empörung gewesen, weil diese Kreatur es gewagt hatte, ihn, einen Bronzedrachen, anzugreifen. Der Vorfall hatte sowohl den Drachen als auch seinen Reiter nachhaltig beeindruckt.
    »Und ob ich es weiß. So leicht lasse ich mich nicht noch einmal von einer dieser Bestien überraschen.«
    »Aber der Pelz dieser Katze hat mir außerordentlich gut gefallen«, stichelte sie ihn mit schelmisch blitzenden Augen.
    »Dann fang dir so ein Tier und zieh ihm das Fell ab.
    Was hältst du davon, andere Weyr zu diesem Ausflug
    einzuladen? Wir könnten eine gemeinsame Übung veranstalten.«
    »Warum?«, konterte sie mit einem Achselzucken. »Es
    geht doch nur darum, unseren Geschwadern ein bisschen Zerstreuung zu verschaffen. Meranath«, sie wand-te sich an die Drachenkönigin, die sich auf ihrer Lagerstatt rekelte und die beiden Weyrführer aufmerksam im Auge behielt, »würdest du bitte die Nachricht verbreiten, dass sich der Weyr auf einen Trainingsausflug be-gibt? Morgen, beim ersten Tageslicht, brechen wir auf.
    Ein paar Leute werden einen ziemlichen Schreck bekommen, wenn sie das hören.«
    »Zweifelsohne«, erwiderte K'vin und richtete dann
    selbst das Wort an Meranath. »Und sag J'dar und T'dam Bescheid, sie möchten bitte hier heraufkommen.«
    Im Süden scheint die Sonne viel wärmer , äußerte

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