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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Erregt sprudelte sie die Worte hervor, und auf ihrer Miene spiegelten sich Abscheu, Zorn und Eigensinn wider.
    »Ja, ich erinnere mich, deinen Namen auf der Such—
    liste gesehen zu haben, Debera«, entgegnete Zulaya
    und rückte, wie um Unterstützung zu gewähren, näher an das Mädchen heran. Die Haltung der Weyrherrin war dem älteren der beiden Männer, die sich um Deberas Vater kümmerten, nicht entgangen. »Sie sind sicher Boris«, wandte sich Zulaya an ihn. »Und Sie müssen Ganmar sein«, sprach sie den jungen Burschen an.
    »Wussten Sie denn nicht, dass Debera gesucht wurde?«
    Ganmar blickte betreten drein und starrte beharrlich zu Boden; Boris hingegen verzog grimmig das Gesicht und schob sein Kinn streitsüchtig vor.
    »Lavel sagte mir, sie hätte abgelehnt.«
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    In diesem Moment traf der Sanitäter des Weyrs ein,
    um sich den Verletzten anzusehen. Kurz darauf schickte er einen Gehilfen los, der eine Trage und zwei Träger holen sollte. Als er das zerfetzte Lederwams öffnete, fing Deberas Vater vor Schmerzen an zu stöhnen.
    »Nun, Boris«, fuhr Zulaya in ernsthaftem Ton fort,
    »wie Ihnen bekannt sein dürfte, liegt die Entscheidung allein bei Debera …«
    »Das sagt ihr Weyrleute immer. Aber wir anderen haben unter euren sogenannten Privilegien zu leiden.«
    »Zetteln Sie schon wieder einen Streit an, Boris?«, mischte sich Tashvi ein, der soeben mit Salda eintraf.
    » Sie waren einverstanden, Tashvi«, legte Boris em-pört los, ohne Respekt für seinen Burgherrn. » Sie sagten, wir dürften die neue Mine ausbeuten. Und froh waren Sie obendrein, dass mein Sohn und ich den Anfang machten. Lavel war bereit, seine Tochter Ganmar zu geben …«
    »Aber die Tochter scheint nicht viel von einer diesbezüglichen Verbindung zu halten«, fuhr Lady Salda dazwischen.
    »Zuerst wollte sie ihn nehmen, war es nicht so, Deb?«
    Boris fasste das Mädchen anklagend ins Auge, doch
    Debera hob stolz das Kinn und wich seinem Blick nicht aus. »Richtig. Bis die Leute vom Weyr kamen und nach mir suchten …«
    »Der Weyr geht vor«, erklärte Tashvi rundheraus.
    »Und das wissen Sie, Boris.«
    »Wir hatten alles wunderbar arrangiert«, meldete
    sich der Vater zum ersten Mal, nun, da das Taubkraut, das Maranis auf seine Wunden getan hatte, die Schmerzen linderte. »Alles war fix und fertig beschlossen!« Erbittert und vorwurfsvoll sah er seine Tochter an.
    » Du hast die ganze Sache gedeichselt«, beschuldigte Debera ihn. »Ihr drei habt alles unter euch Männern ab-gemacht, ohne mich zu fragen, und das vor der Suche.«
    Ein jämmerliches Gequengel von Morath unterbrach
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    ihren Redeschwall. »Sie ist hungrig. Ich muss sie füttern. – Komm mit«, fuhr sie in liebevollem Ton fort.
    Ohne einmal zurückzuschauen, führte sie ihren grünen Drachen von der Brutstätte fort.
    »Mir scheint, eure Absprache war doch nicht so hiebund stichfest, wie ihr uns glauben machen wollt«, meinte Tashvi.
    »Wir hatten uns geeinigt«, behauptete Lavel und
    drohte den Drachenreitern mit der Faust. »Bis eure Leute auftauchten und Debera Flausen in den Kopf setzten.
    Vorher war sie ein braves, fleißiges Mädchen, das niemals widersprach. Dann kamt ihr mit diesem Blödsinn, sie sei als Drachenreiterin geeignet. Drachenreiterin!
    Dass ich nicht lache! Ich weiß, was ihr so treibt, und Debera ist ein anständiges Mädchen. Nicht so wie euer verkommener Haufen …«
    »Das reicht!«, schnitt Zulaya ihm das Wort ab.
    »Jetzt ist es wirklich genug«, pflichtete Tashvi ihr ver-
    ärgert bei. »Wir wollen Ihnen zugute halten, dass die Verletzungen und der Schock Ihr Urteilsvermögen ge-trübt haben.«
    »Keineswegs, Burgherr! Ich weiß, was ich weiß, und
    wir hatten eine feste Übereinkunft. Sie sollten lieber zu Ihren eigenen Leuten halten, Lord Tashvi, und nicht dieses Weyrpack mit seinen höchst anrüchigen Sitten und Gebräuchen auch noch unterstützen. Ich frage mich, was aus meiner Tochter werden soll.« Vor ohn—mächtiger Wut fing er an zu weinen. »Meine Debera
    war ein tugendhaftes Mädchen, bis die da gekommen sind. Ein artiges, fügsames Kind.«
    Tashvi bedeutete den herbei geeilten Trägern, Lavel auf die Trage zu legen und ihn wegzutransportieren.
    Dann wandte er sich an die beiden Weyrführer.
    »Ich billigte diese neue Mine, und dass Boris und
    Ganmar sie besitzen sollen. Aber ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass Lavel involviert war. Dieser Kerl galt schon immer als Unruhestifter«, erklärte Tashvi,

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