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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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überlegte er.
    Â»Ich finde, du hast Recht«, mischte sich Lina ein, die Weyrherrin von Telgar. Sie war älter als D’gan, und er hatte sich schon oft gefragt, ob sie ihn als Mann liebte, oder ob sie in ihm nur den Weyrführer sah, obwohl sie mittlerweile ein Kind hatten.
    Â»D’lin hat seine Sache heute gut gemacht«, erklärte D’gan. Der Bursche war eigentlich noch viel zu jung, um Feuerstein zu schleppen, doch er hatte so hartnäckig gequängelt, bis T’rin, der Weyrlingmeister, es ihm erlaubte. Dennoch war D’gan überrascht gewesen, als er erkannte, dass sein eigener Sohn mitten im schlimmsten Fädenfall ihm einen Sack mit Feuerstein zuwarf.
    Lina lächelte, doch in ihren Augen lag ein distanzierter Blick. »Das freut mich zu hören«, entgegnete sie. »Er ist ganz begierig darauf, dir nachzueifern, weißt du.«
    Zu seiner eigenen Verwunderung ärgerte sich D’gan über diese Bemerkung, obwohl er wusste, dass sie freundlich gemeint war. Aber er war bestrebt, ein Vorbild zu sein, an das niemand heranreichen konnte.
    Â 
    C’rion blieb stehen, drückte die Schultern durch und zwang sich dazu, eine neutrale Miene aufzusetzen, ehe er in den Kraterkessel von Ista hinaustrat. Von allen Seiten hörte er Drachen husten, niesen und schnaufen.
    Direkt über ihm schrie ein Reiter: »Valorth! Valorth, nein!«
    Ein Drache tauchte vom Felssims seines Weyrs hinab und verschwand im Dazwischen . Zurück blieb T’lerin – nein, C’rion schnitt eine Grimasse
und korrigierte sich – Telerin; die Abkürzung des Namens – eine Art Ehrenbezeugung, die zugleich der rascheren telepathischen Verständigung diente – trug ein Reiter nur so lange, wie er mit einem Drachen verbunden war. Beim Tod seines Tieres wurde er automatisch wieder mit dem vollen Namen angeredet.
    C’rion schickte sich an, zu Telerin hinzueilen und ihn zu trösten – wie er während der letzten drei Siebenspannen viele seiner Kameraden getröstet hatte.
    Â»Ich übernehme das«, sagte jemand hinter ihm. C’rion drehte sich um, wobei ihm vor Übermüdung schwindelig wurde und er taumelte; dann erkannte er J’lantir.
    C’rion nickte dankbar. »Giren soll kommen«, schlug er vor. »Er wird wissen, was zu tun ist.«
    J’lantir schüttelte den Kopf. »Ich halte nichts davon, so früh schon Giren einzuschalten. T’lerin hatte sich intensiv um Giren gekümmert, als Kamenth ins Dazwischen ging.«
    C’rion blickte ihn verständnislos an.
    Â»T’ler – Telerin könnte Giren vielleicht einen Vorwurf machen«, erklärte J’lantir. »In seinem Kummer redet er sich vielleicht ein, Giren sei Schuld am Tod seines Drachen.«
    Â»Und wie ist es mit G’trial – ich meine Gatrial …« Er verstummte, als er J’lantirs gequälte Miene sah.
    Â»Es tut mir Leid.« In J’lantirs Augen standen Tränen. »Ich war gerade auf der Suche nach dir, um dir zu sagen …«
    C’rion senkte den Blick und nickte. Er hatte befürchtet, dass der Weyrheiler über den Verlust seines Drachens nicht hinwegkommen würde; er war zusätzlich geschwächt und demoralisiert, nachdem er hilflos hatte mitansehen müssen, wie dreißig Drachen aus diesem Weyr unter Qualen starben.
    Â»Er trank eine Mischung aus Fellis-Saft, Wein und noch anderen Ingredienzen, die ich nicht identifizieren konnte«, erklärte J’lantir. »Aber er hat es überlebt. Dalia wird ihn pflegen.«
    C’rion schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe. »Nein, nein. Das ist meine Aufgabe.«
    Sachte berührte J’lantir seine Schulter. »Du hast Pflichten genug, Weyrführer. Die Fäden fallen nun in immer kürzeren Abständen …«
    C’rion straffte die Schultern und hob den Kopf. »Natürlich, der Weyr
braucht einen Anführer.« Er schluckte hart. »Wie viele Drachen haben wir bis jetzt verloren?«
    Â»Sechsunddreißig«, warf eine Frauenstimme ein. Dalia gesellte sich zu ihnen. »Jemand von den Weyrleuten betreut Telerin«, teilte sie den Männern mit. »Und dreißig weitere zeigen Krankheitssymptome.«
    Â»Heute in sechs Tagen gibt es einen neuen Fädenfall«, verkündete C’rion.
    Dalia setzte ein grimmiges Lächeln auf, schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich.

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