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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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mischte sich Lorana neugierig ein.
    Â»Ein schweres Wetter zieht auf. Vermutlich mit Orkanböen«, erwiderte Colfet kurz angebunden.
    Kapitän Tanner suchte mit einem Fernrohr den Himmel ab. »Sieh doch, Lorana! Jemand will sich von uns verabschieden!«

    Lorana blickte in die Richtung, in die Tanner zeigte, und in der Ferne erkannte sie einen Drachen, dessen Reiter heftig mit dem Arm winkte. Sie lachte glücklich und winkte zurück.
    J’trel wünscht euch eine sichere Reise, teilte Talith ihr mit.
    Richte ihm meinen herzlichen Dank aus, Talith.
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    Hoch droben am Himmel gab Talith Loranas Antwort an J’trel weiter.
    Â»Ich wünsche dir alles Gute, Mädchen«, sagte J’trel zu sich selbst. »Hast du das gehört, Talith? Wie viele Menschen vermögen mit Drachen zu kommunizieren? Wie viele Weyrherrinen besitzen dieses Talent? Zurzeit nicht eine, das sag ich dir! Eines Tages wird Lorana eine goldene Drachenkönigin reiten, und die beste Weyrherrin sein, die Pern je gesehen hat!«

2

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    -om (Suffix): (i) Der biologische Anteil eines Ökosystems. (ii) Die Informationen über Genetik und Materie, welche erforderlich sind, um den biologischen Anteil eines Ökosystems zu rekonstruieren. Beispiele: Der Begriff »Terrom« bezieht sich auf den biologischen Anteil des Ökosystems von Terra; »Cetom« bezieht sich auf den biologischen Anteil des Ökosystems von Cetus III; »Eridanom« bezieht sich auf den biologischen Anteil des Ökosystems von Eridani.
    â€“ Lexikon der Ökosysteme: Von -om bis Planet,
24. Ausgabe
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    Burg Fort, Erster Vorbeizug,
Jahr 42, NL 50
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    M it einem letzten stummen Schrei erwachte Windblüte frühmorgens aus ihren Träumen. Sie träumte immer dasselbe. Aber dieses Mal war etwas anders – irgendetwas hatte sie aus dem Schlummer gerissen.
    Obwohl der Traum unterbrochen worden war, fast gegen ihren Willen, erinnerte sich Windblüte wieder an die letzten Worte ihrer Mutter: »Du hast mich immer enttäuscht. Von nun an bist du für die Ehre der Familie verantwortlich. Du darfst auf keinen Fall versagen, Windblüte.«
    Seit vierzig Jahren wurde Windblüte von diesem Traum heimgesucht.
    Das Geräusch, das sie geweckt hatte, wiederholte sich – hoch droben am Himmel stieß ein Drache einen schmetternden Trompetenton aus.
    Ihre Mutter, Kitti Ping, hatte die Drachen erschaffen. Kitti Ping, die berühmte Meisterin und Adeptin von Eridani, die Cetus III davor bewahrt hatte, im Krieg gegen die Nathi verwüstet zu werden. Diese in Eridanis Geheimlehren eingeweihte Wissenschaftlerin hatte auch Pern gerettet, indem sie die riesigen, Feuer speienden, telepathischen Drachen kreierte.
    Auch Windblüte hatte durch Genmanipulation eine neue Spezies geschaffen, was ihr jedoch nicht zum Ruhm gereichte – die lichtempfindlichen Wachwhere. In den Passagierlisten der Sternenschiffe waren Kitti Ping und Windblüte als Genetikerinnen ausgewiesen. Doch dieser Titel
beschrieb nur einen geringen Teil der kompletten Eridani-Ausbildung, die Kitti Ping erhalten und an ihre Tochter Windblüte weitergegeben hatte.
    Â»Du hast mich immer enttäuscht«, hörte Windblüte in Gedanken wieder die ruhige, gesetzte Stimme ihrer Mutter, die diesen Vorwurf vor vierzig Jahren ausgesprochen hatte.
    Vor fünfzig Jahren waren sie nach Pern gekommen, Tausende von kriegsmüden Kolonisten, die einen idyllischen Planeten suchten, den weder die Menschen noch die Nathi kannten. Angeführt wurden sie von charismatischen Persönlichkeiten wie Emily Boll, die populäre Gouverneurin von Tau Ceti und Heldin von Cetus III, und Admiral Paul Benden, der die Nathi besiegt hatte.
    Anstatt eine friedvolle, anheimelnde Welt vorzufinden, die man kultivieren konnte, stellten die Siedler fest, dass neben ihrem paradiesischen Planeten in dem System ein bösartiger Himmelskörper seine Bahn zog – der Rote Stern. Er kreiste auf einem lang gestreckten, erratischen Orbit, der einer Kometenbahn gleichkam, durch das System, und zirka alle 250 Jahre näherte er sich Pern, wobei er einen Schweif aus rätselhaften, tödlichen Organismen, die »Fäden«, mit sich schleppte.
    Acht Jahre nach der Landung der Kolonisten rückte der Rote Stern nahe genug an Pern heran, um seine gefährliche Fracht über dem Schwesternplaneten abzuladen. Die Fäden, seelenlose, durch das Vakuum des

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