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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Weltalls reisende Sporen, fraßen alles Organische – Plastik, Holz, Fleisch. Der erste Fädenfall, der über die nichts Böses ahnende, völlig unvorbereitete Kolonie niederging, hatte verheerende Folgen.
    Das Ereignis löste bei Kitti Ping, Windblüte und sämtlichen Perneser Biologen fieberhafte Aktivitäten aus. Sie unterbrachen ihre Arbeit, die darin bestand, terranische Lebensformen an ihr neues Habitat zu adaptieren, und konzentrierten sich darauf, eine Abwehr gegen die Fäden zu finden.
    Aus den einheimischen, flugfähigen Feuerechsen, die vom Maul bis zur Schwanzspitze nicht länger waren als der Arm eines Menschen, schuf Kitti Ping die gewaltigen, Feuer speienden Drachen, die einen Reiter tragen konnten und mit diesem telepathisch kommunizierten. Dieses Team sollte mit Flammengarben den Kampf gegen die gefräßigen Sporen aus dem All aufnehmen. Durch diese Entwicklung vermochte die Menschheit auf Pern zu überleben.

    Der Schrei eines dieser Drachen hatte Windblütes Träume gestört. Durch die unverschlossenen Fenster hörte sie das Klatschen der Drachenschwingen und wie das gigantische Tier dann auf dem Hof vor dem College landete.
    Sie vernahm Rufe und lautes Geschrei, ohne die einzelnen Worte zu verstehen. Aber sie hörte Entsetzen und Verzweiflung heraus, und allein der Umstand, dass ein Drache erschienen war, ließ auf ein außergewöhnliches Ereignis schließen. Irgendeine Katastrophe musste passiert sein.
    Die Stimmen im Hof verhallten, als die Menschen sich in das Innere des Bauwerks begaben.
    In Windblütes Zimmer roch es nach Lavendel. In tiefen Zügen atmete sie den Duft ein und betrachtete den frisch gepflückten Strauß auf ihrem Nachttisch. Im Quartier ihrer Mutter hatte es immer nach Zedernholz gerochen. Manchmal auch noch nach Apfelblüten, aber das Zedernaroma verflog nie.
    Vielleicht würde ein wenig Arnika helfen, überlegte Windblüte, während sie all ihre Kräfte aufbot, um die Schmerzen in ihren alten Gelenken und die Muskelschwäche zu ignorieren, die ihr zu schaffen machten, als sie sich im Bett hinsetzte und die Füße in ihre Pantoffeln steckte. Arnika linderte Schmerzen und Prellungen.
    Und eine Tasse Pfefferminztee, um meine Denkfähigkeit zu fördern, fügte sie mit einem Anflug von Selbstironie hinzu.
    Sie schlurfte zu einer Kommode und blickte gleichgültig auf ihr Gesicht, das sich im Wasser der Waschschüssel spiegelte. Ihr Haar war immer noch schwarz – es würde nie grau werden – und auch die Augen waren dunkel. Der Blick, mit dem sie ihr Antlitz prüfte, blieb teilnahmslos. Den gelblichen Teint hatte sie von ihren asiatischen Vorfahren geerbt, desgleichen die mandelförmigen Augen.
    Windblüte beendete ihre Betrachtungen, wobei sie wieder einmal bemerkte, dass ihre vor dreißig Jahren erschlafften Gesichtsmuskeln die Mundwinkel nach unten zogen.
    Sie öffnete die Kommode, sah ganz unten in der Schublade die gelbe Tunika, und seufzte leise, wie sie es bei diesem Anblick täglich seit zwanzig Jahren tat. Ein Missgeschick in der Wäscherei hatte eine ihrer weißen Tuniken gelb eingefärbt. Niemand hatte darüber ein Wort verloren, als sie in dieser Tracht in die Öffentlichkeit ging. Doch am Ende dieses Tages
hatte Windblüte die gelbe Tunika akkurat gefaltet und in der Kommode verwahrt. Einige Jahre später hatte sie diese Tunika wieder getragen – und abermals hatte niemand es bemerkt. Nun holte sie – wie immer – eine ihrer makellos weißen Tuniken hervor, und aus dem untersten Fach zog sie eine saubere schwarze Hose mit langen Beinlingen.
    Nachdem Windblüte sich angekleidet hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Geräusche, von denen sie wach geworden war. Schritte näherten sich ihrer Tür, und das ließ sie vermuten …
    Â»Meine Lady, meine Lady!«, rief ein Mädchen. Windblüte erkannte die Stimme nicht. Vermutlich handelte es sich um eine der neuen Auszubildenden, die einen medizinischen Beruf erlernen wollten. »Bitte, komm schnell! Es hat einen Unfall gegeben.«
    Obwohl niemand im Zimmer war, der sie hätte sehen können, ließ Windblüte es sich nicht anmerken, wie sehr es sie amüsierte, mit »meine Lady« angeredet zu werden.
    Â»Was ist passiert?«, fragte sie, stand auf und begab sich zur Tür. »Weyrführer M’hall von Benden hat

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