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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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runzelte die Stirn. »Offengestanden, ich habe nicht mitgezählt. Mir kommt es beinahe so vor, als befänden wir uns dauernd im Kampfeinsatz.«
    Â»Seit die ersten Fädenschauer über Pern abregneten, sind erst vier Siebenspannen vergangen«, erwiderte M’tal. »Was soll erst werden, wenn mehrere Planetenumläufe vergangen sind?«
    B’nik schüttelte den Kopf. »Ich weiß es wirklich nicht«, seufzte er. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, um auszumachen, aus welchem Weyr ein besonders quälender Hustenanfall eines Drachen kam, doch er vermochte das kranke Tier nicht zu orten. Dann wandte er sich wieder an M’tal. »Wenn wir nicht bald ein Heilmittel finden …«
    M’tal legte B’nik die Hand auf die Schulter. »Du hast ja Recht. Wenn wir nicht bald dieses Problem in den Griff kriegen, kommt es zu einer Katastrophe.«
    B’nik sah ihn ernst an, nickte knapp und schlenderte auf die nächste Gruppe zu. Mit aufgesetzter Fröhlichkeit rief er: »Nun, wie stehen die Dinge, J’tol? Bist du bereit, das Geschwader zu führen?«
    Â 
    Die Kampfdrachen flogen eine Stunde vor Mittag ab – eine Stunde ehe der Fädenfall über Nerat erwartet wurde.
    Lorana sah zu, wie die Drachen ins Dazwischen eintauchten. Ketan versetzte ihr einen Rippenstoß, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Mit dem Kinn deutete er auf B’nik, der immer mehr in sich zusammensackte, als Caranths Husten durch den Weyer hallte.
    Â»Ich könnte …«, begann Lorana.
    Â»Du und Kindan solltet da weitermachen, wo wir gestern Abend aufgehört haben«, schlug Ketan vor.
    Lorana sah Kindan an, der zustimmend nickte.
    Â»Wenn wir gebraucht werden, soll uns jemand Bescheid geben«, rief Kindan über die Schulter, als sie die Treppen hinaufeilten. Ketan winkte ihnen bestätigend zu.
    Kindan und Lorana schnappten vor Anstrengung nach Luft, als sie die Treppenflucht erreichten, die zu den Studierzimmern führte.

    Â»Alles wäre viel einfacher, wenn wir nur diese Tür dort öffnen könnten«, bemerkte Kindan. »Ich nehme an, dass wir dann durch die Brutstätten gehen könnten.«
    Â»Sicher! Und damit die Tür endlich aufgeht, muss ich nur ein Zauberwort aussprechen«, entgegnete Lorana spöttisch. »Woher soll ich wissen, welches Wort gemeint ist? Und was passiert, wenn ich es sage? Wie kann mich jemand hören, der seit mehreren hundert Planetenumläufen tot ist?«
    Kindan zog den Kopf ein und konzentrierte sich darauf, die Treppen hinabzusteigen, über die man in das erste der Studierzimmer gelangte, das er das »Klassenzimmer« getauft hatte.
    Lorana setzte sich auf einen Stuhl und griff nach ihrem Buch. Kindan brauchte eine Weile, um sich an das eisige Schweigen zu gewöhnen, das seit seiner unbedachten Äußerung zwischen ihnen herrschte. Am Ende war er ganz zappelig vor nervöser Energie, die sich in ihm aufgestaut hatte. Er stand auf und spazierte in dem Raum hin und her, was ihm einen tadelnden Blick von Lorana eintrug. Er lächelte um Entschuldigung heischend, wurde mit einem Stirnrunzeln und einem Seufzer belohnt, und als ihm nichts Besseres einfiel, studierte er die Schrift an der Tür.
    Â»Weißt du was?«, platzte er nach einer Weile heraus. »Ich finde, wir gehen das Problem von der falschen Seite an.«
    Lorana klappte ihr Buch mit einem Knall zu und blickte ihn über die Schulter an. »Und was sollten wir deiner Meinung nach tun?«
    Â»Wir sollten uns zuerst auf das konzentrieren, was wir wissen, und uns danach erst Gedanken darüber machen, was wir alles nicht wissen.« Lorana maß ihn mit Blicken, die alles andere als ermutigend waren, doch unverdrossen redete er weiter. »Zum Beispiel sollten wir uns fragen, was für ein Wort es wohl sein könnte?«
    Lorana schürzte die Lippen und setzte sich bequem hin, um besser nachdenken zu können.
    Â»Vielleicht wollen sie wissen, ob die Infektion durch Bakterien oder durch Viren verursacht wird«, spekulierte er drauflos.
    Lorana schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es das ist«, meinte sie nach einer Weile. »In einem der Lehrbücher steht, dass das Problem die Datenreduktion ist. Anscheinend kommt es nicht so sehr darauf an, ob man Methoden entwickelt, die sich entweder gegen Bakterien
oder gegen Viren richten. Auf diesen Unterschied scheint kein großer Wert

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