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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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begann er, die Grundbegriffe von Takt und Rhythmus zu erläutern.
    Mit einem Höhepunkt beendete er den Unterricht, indem er die Klasse die Meldung: »Es ist Zeit zum Mittagessen« trommeln ließ, just als die Uhr die Stunde schlug.
    Â»Für heute möchte ich mich von euch verabschieden«, sagte er zu den Kindern. Die Jungen und Mädchen waren sehr höflich. Die meisten von ihnen kamen zu ihm, bedankten sich für den Unterricht und wünschten sich, er würde sie weiterhin ausbilden.
    Draußen passte Emorra ihn ab. Sie begleitete ihn auf dem Weg zur Küche. »Ich nehme an, es war halb so schlimm …«
    Tieran nickte. »Es sind nette Kinder.«

    Â»Wärst du bereit, sie zu unterrichten?«
    Â»Sicher.«
    Mit einem frustrierten Stöhnen wirbelte Emorra herum und pflanzte sich vor ihm auf, sodass er stehen bleiben musste. »Und?«
    So erschrocken Tieran über Emorras heftige Reaktion war, als Erstes stellte er fest, dass er nun größer war als sie – und das gefiel ihm. »Wieso fragst du? Was ist?«
    Emorra knirschte mit den Zähnen, dann holte sie tief Luft, um ihr Temperament zu zügeln. »Jede Unterrichtsstunde ist auch eine Lektion für den Lehrer!«
    Tieran nickte. »Das hast du mir schon einmal gesagt. Und du hast bestimmt Recht.«
    Â»Also«, hob sie von neuem an, bemüht, geduldig zu klingen. »Was hast du heute gelernt?«
    Â»Ich glaube, mir ist klar geworden, dass ich Kinder unterrichten kann«, erwiderte Tieran verdutzt.
    Emorras Augen funkelten. Tieran kannte diesen Ausdruck, so schaute sie immer drein, wenn sie verärgert war, im Allgemeinen bei Diskussionen, wenn sie sich missverstanden fühlte.
    Resigniert hob er die Hände. »Was hätte ich deiner Ansicht nach denn lernen müssen?«
    Kopfschüttelnd winkte Emorra ab. Seit Tieran sich in den Trommelturm zurückgezogen hatte, kümmerte sie sich vermehrt um ihn. Die Tatsache, dass dieser junge Bursche sich ihrer Mutter Windblüte widersetzte, machte ihn für Emorra interessant. Und ihr Interesse an ihm wuchs noch, nachdem sie erfuhr, dass er die bestehenden Trommelcodes verbessert hatte. Als sie herausfand, wie sehr er darunter litt, dass er aufgrund seines verunstalteten Gesichts mit Gleichaltrigen nicht zurecht kam, sondern von ihnen geschnitten wurde und sich daraufhin zum Einzelgänger entwickelte, hatte sie nach Möglichkeiten gesucht, um ihm zu helfen.
    Tierans Magen knurrte. Mit einem um Entschuldigung heischenden Achselzucken drängte er sich an Emorra vorbei und gab ihr einen Wink, sie möge ihm folgen, während er seinen Weg zur Küche fortsetzte.
    Â»Du bist meinetwegen besorgt«, stellte er nach einer Weile fest.
    Emorra nickte. »Ich sorge mich um jeden.«
    Tieran schnaubte missbilligend. »Das finde ich ehrlich gesagt übertrieben.«

    Â»Es ist meine Aufgabe, mich um die Leute hier zu kümmern. Wie jeder auf Pern, so müssen auch die Mitglieder des College ihren Lebensunterhalt verdienen und zum allgemeinen Wohl beitragen. Die Studenten zahlen eine Studiengebühr, und die Lehrer erhalten eine Vergütung, auch wenn sie sich hauptsächlich der Forschung widmen. Jeder erwirtschaftete Überschuss wird dazu verwandt, um neue Projekte zu finanzieren.«
    Â»Aus diesem Fonds wurde der Trommelturm gebaut – ich weiß«, erwiderte Tieran.
    Sie erreichten die Küche. »Ich muss für Jendel und die anderen im Turm etwas zu essen mitbringen«, erklärte Tieran.
    Â»Ich helfe dir«, erbot sich Emorra.
    Â»Danke«, entgegnete Tieran, überrascht, dass die Dekanin des College sich zu solch niedrigen Tätigkeiten zur Verfügung stellte.
    Zum Glück arbeiteten an diesem Tag Alandro und Moira in der Küche. Alandro war aus der Küche nicht mehr wegzudenken, seit er im Fieberjahr beide Eltern verloren hatte und – selbst schwer krank – vom College aufgenommen wurde. Sobald er genesen war, lungerte er ständig in der Küche herum und übernahm vergnügt jede Arbeit. Jetzt war er über vierzig Jahre alt und hatte nichts von seiner Fröhlichkeit eingebüßt. Und seinen Dienst verrichtete er noch genauso flink und eifrig wie früher.
    Moira war erst viel später dazugekommen. Als Pflegekind hatte man sie dem College anvertraut, doch als sie vor zwei Jahren mündig wurde, hegte sie keinerlei Neigung, den Ort zu verlassen. Sie

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