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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Schlangen ist das ziemlich gleichgültig.
    Du mußt wissen, Patryn, mir ist eingefallen, daß
die Zerstörung des Allüberall nicht nur diese Welt in Chaos stürzen würde,
sondern die anderen mit.
    ›Warum zerstört ihr es dann nicht selbst?‹
fragst du.
    Ja, warum nicht. Vielleicht tun wir’s noch. Aber
wie die Dinge liegen, ziehen wir es vor, das Zerstörungswerk den Zwergen zu
überlassen, um uns von ihrer Wut, ihrem Zorn, ihrem Entsetzen zu mästen. Schon
ihre Verzweiflung und ihr Ärger, ihre Gefühle der Hilflosigkeit und Furcht,
haben uns eine annehmbare Mahlzeit geliefert.«
    Haplo rührte sich nicht. Er biß die Zähne so
fest zusammen, daß seine Wangenmuskeln schmerzten.
    »Der Kaiser hat noch keine Entscheidung
getroffen«, teilte Sang-drax ihm mit. »Limbeck gab den Elfen zwei Zyklen Frist.
Ich lasse dich wissen, wie die Entscheidung ausfällt. Nun ja, tut mir leid,
daß ich gehen muß, aber die Pflicht ruft. Ich habe Gram versprochen, ihm
Runenschach beizubringen.«
    Haplo hörte, wie die leichten Schritte des
Schlangendämons sich entfernten, innehielten, zurückkamen.
    »Deine Furcht ist mir ein Festmahl, Patryn.«
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Kapitel 20
Paxaua,
Aristagon,
Mittelreich
    Das Elfenschiff Der siebenäugige Drache, so
benannt nach einem mythischen Ungeheuer aus dem Sagenschatz der Elfen 62 , legte mit einem Zyklus Verspätung
in Paxaua an. Während der ganzen Reise war das Wetter schlecht gewesen, Regen,
Wind, schließlich Nebel. Die Mannschaft war gereizt und übellaunig, die
Passagiere – wegen der Kälte dick vermummt – sahen etwas grün im Gesicht aus.
Die Galeerensklaven – Menschen –, deren Muskelkraft den Antrieb für die
gewaltigen Schwingen lieferte, hingen kraftlos in den Geschirren, zu erschöpft,
um ins Gefangenenhaus zu marschieren, wo man sie bis zur nächsten Reise
eingesperrt hielt. Ein gelangweilt wirkender Zollbeamter verließ sein warmes
Dienstgebäude am Pier und stieg ohne Eile die Gangway hinauf. Ihm folgte in
ungeduldiger Hast ein schwerbäuchiger Kaufmann. Er hatte ein beträchtliches
Vermögen in eine Ladung Puafrüchte investiert und war überzeugt, daß seine
Ware durch die Verzögerung in der feuchten Luft des Laderaums Schaden genommen
hatte.
    Der Kapitän kam dem Zollbeamten auf Deck entgegen.
    »Irgendwelche Konterbande, Kapitän?« erkundigte
sich der Beamte gleichgültig.
    »Selbstverständlich nicht, Exzellenz«,
antwortete der Kapitän lächelnd und mit einer Verbeugung. »Wollt Ihr das
Logbuch kontrollieren?« Er deutete auf seine Kajüte.
    »Vielen Dank, ja«, antwortete der Zollbeamte
steif.
    Die beiden traten in die Kajüte, hinter ihnen
schloß sich die Tür.
    »Meine Ware! Ich will meine Ware!« jammerte der
Kaufmann, irrte aufgeregt über das Deck, verhedderte sich in Tauen und wäre
fast kopfüber in eine offene Ladeluke gestolpert.
    Ein Besatzungsmitglied nahm den Dicken in
Schlepp und brachte ihn zum Ersten Offizier, der Kummer gewöhnt war.
    »Ich will meine Ware l« ächzte der Kaufmann.
    »Tut mir leid, Sir«, antwortete der Erste
Offizier und legte höflich die Hand an die Mütze, »aber wir können erst dann
beginnen, die Ladung zu löschen, wenn wir die Freigabe vom Zoll haben.«
    »Und wie lange wird das dauern?« Der Obsthändler
rang die Hände.
    Der Erste Offizier warf einen Blick zur
Kapitänskajüte. Ungefähr drei Gläser Wein, hätte er antworten können.
»Ich kann Euch versichern, Sir…«, sagte er statt dessen.
    Der Kaufmann schnupperte. »Ich kann’s riechen!
Die Pua! Sie sind verdorben!«
    »Das werden die Galeerensklaven sein, Sir.« Der
Erste Offizier bemühte sich um eine ernste Miene.
    »Laßt mich wenigstens einen Blick darauf
werfen«, flehte der Kaufmann, nahm ein Taschentuch heraus und trocknete sich
die Stirn.
    Der Erste Offizier überlegte kurz, dann meinte
er, das ließe sich wohl machen, und ging vor dem aufgeregten Mann her. Sie
kamen an den Passagieren vorbei, die an der Reling lehnten und Freunden oder
Verwandten zuwinkten, die gekommen waren, um sie abzuholen. Auch die
Passagiere mußten an Bord bleiben, bis man sie befragt und ihr Gepäck
inspiziert hatte.
    »Der Marktpreis für Puas ist so hoch wie nie«,
sagte der Kaufmann, während er über Taurollen stolperte und sich an
Frachtkisten blaue Flecken holte. »Wegen der Piraten natürlich. Dies ist die
erste Ladung Pua seit zwölf Zyklen, die Paxar unbeschadet erreicht. Ich werde
ein Vermögen machen. Wenn sie bloß

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