Drachenelfen
â und ihm war deutlich bewusst, dass das kein guter Grund war.
Narrengedanken sind das!
Artax nickte. Aaron hatte recht, aber er ging dennoch weiter. Schritt für Schritt für Schritt.
Endlich am Eingang zur Höhle angekommen, schlug Artax ein eisiger Hauch entgegen. Nervös tastete er nach seinem Schwert. Dann dachte er an den Krieger am Fuà der Treppe und besann sich eines Besseren.
Zögerlich überschritt er die Schwelle. Auch in der Höhle sickerte dunkelblaues Licht aus den Felswänden. Ãberall standen hölzerne Gerüste. Einige waren unter der Last der Jahrhunderte in sich zusammengebrochen. Hinter den Holzstegen erkannte Artax unvollendete Reliefs. Sie zeigten Bilder dieser abscheulichen Monstrosität, die am Eingang der Höhle kauerte.
Warum die Arbeiten wohl unvollendet geblieben waren? Auf dem Boden verstreut lagen Werkzeuge. Hammerköpfe aus Stein. Hölzerne Hebel und Keile. Zerfaserte Hanfseile.
Artax achtete darauf, kein Geräusch zu verursachen. Er ging langsam, hielt immer wieder inne und spähte in alle Richtungen. Die Kälte begann ihm zuzusetzen. Das Metall der Maske brannte eisig auf seinem Gesicht. Seine FüÃe fühlten sich taub an. Der Frostodem dieses Ortes drang ihm tief in die Knochen.
Die Halle im Fels war fast so groà wie das enge Tal. Wenn er nach oben sah, konnte er keine Decke erkennen. Der Blick verlor sich in dem unsteten dunkelblauen Licht. Vielleicht sollte er einfach umkehren? Die Botschaft des Dunklen Tals war eindeutig. Wer hierherkam, war des Todes. Er sollte eine hohe Mauer am Taleingang errichten lassen, damit sich nie wieder jemand an diesen düsteren Ort verirren konnte. Hier gab es nichts zu finden auÃer dem eigenen Verderben.
In ebendiesem Augenblick lief erneut ein Beben durch den Fels und Artax fuhr herum. Kleine Steine fielen klackernd auf den Boden der Höhle. Die hölzernen Gerüste klapperten und ächzten.
Wieder ertönte jenes schleifende Geräusch und ging ihm durch und durch. Mit Schrecken sah Artax, wie sich eine mächtige steinerne Pforte vor dem Höhleneingang herabsenkte. Er lief los, strauchelte über die Trümmer der Gerüste, die überall auf dem Boden lagen, kam fluchend wieder auf die Beine. Der schleifende Lärm zerrte an seinen Nerven und der Spalt, der noch blieb, wurde immer schmaler. Artax warf sich auf den Boden. Die steinerne Platte, die sich vor den Eingang senkte, war mehr als einen Fuà dick. Wenn er sich über den Boden rollte, würde er entkommen. Er stellte sich vor, wie er zerquetscht wurde, mit einem Schwall von Blut und Eingeweiden sein Leben ausspie â und dieser Augenblick des Zögerns kostete ihn sein Entkommen. Mit dumpfem Donnern schloss sich der Türstein. Artax begann am ganzen Leib zu zittern. Panik übermannte ihn. Er war lebendig begraben! Seine magische Rüstung half ihm hier nichts. Er würde elendig verdursten. Und bald nichts als ein weiteres unter den unzähligen Skeletten in diesem Tal sein.
Ein eisiger Lufthauch streifte seine Hand. Er fuhr herum. Weit hinten in der Halle hatte sich eine zweite Tür geöffnet und dort erstrahlte ein unstetes grünes Leuchten. Eine Falle!
D AS GRÃNE LICHT
Dieses Licht musste seinen Ursprung in irgendeinem dunklen Zauber haben, dachte Artax. Und vor Zaubern würde ihn seine Rüstung sicherlich schützen. Entschlossen durchquerte er die Halle. Er dachte an das Beben, das er in der Klamm gespürt hatte. Vielleicht würde sich die steinerne Falltür wieder öffnen?
Jetzt, da er näher kam, sah er in der anderen Kammer groÃe, sich windende Würmer aus gelbgrünem Licht. Es erschien ihm, als tanzten sie zu einer für ihn unhörbaren Melodie. Sie bewegten sich um etwas, das er nicht deutlich erkennen konnte. Ein Kristall? Ein groÃes Stück Glas, durchzogen von silbernen Adern?
Einer der Lichtwürmer brach aus dem Reigen aus. Seine Form änderte sich, ja, sie löste sich auf, bis nur noch ein Nebelschleier aus Licht blieb. Er kroch über zerbrochene Gerüste auf ihn zu.
Artax sah, wie sich Raureif auf dem Holz bildete, das von dem Nebel berührt wurde. Er glaubte auch ein feines Knistern zu vernehmen. Jedes einzelne Haar an seinem Körper richtete sich auf. War dies einer der Grünen Geister, die in der Neuen Welt solchen Schrecken verbreiteten?
Der Wurm wogte ihm entgegen, umfing ihn. Artax hielt den Atem an. Da war ein
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