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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Herz springt vor Freude.«
    Â»Er ist ein Unsterblicher«, sagte der Löwenhäuptige leichthin.
    Artax war schockiert. Vor ihm stand ein Gott. Ein Himmelsgeborener! Und er betrog die Menschen. Ein Gott, der mit leichter Zunge Lügen erzählte!

    Der Löwenhäuptige warf ihm einen kurzen Blick zu. Gewiss konnte der Devanthar in seinen Gedanken lesen. Ich sollte mich vor ihm hüten, dachte Artax. Noch brauchte der Göttliche ihn. Aber wie lange noch? Er musste vorsichtiger sein. Erst einmal abwarten, wie der Weizen gedieh, und sich danach über die Ernte freuen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Artax eine Bewegung am Himmel und blickte auf. Ein Gebilde, das an ein langes Flussboot erinnerte, sank an Seilen aus den Wolken herab. Zuckende Fleischarme begleiteten es. Tentakel! Das Wort drängte aus dem fremden Bewusstsein herauf und ängstigte ihn.
    Artax hatte das Gefühl, dass sein Leben so gut wie verwirkt war. Der Devanthar würde ihn sicherlich bei nächster Gelegenheit durch einen anderen falschen Unsterblichen ersetzen, wenn er es nicht endlich schaffte, seine Sache besser zu machen. Also los, dachte er, mach schon. Sei ein König! Dann gewinnst du auch den Harem!
    Â»Es war ein interessanter Flug«, sagte er und hoffte dabei nicht zu verkrampft zu wirken. »Aber ich bin froh, wenn ich wieder an Bord bin.«
    Juba sah ihn mit großen Augen an. »Ein interessanter Flug?«
    Die bernsteinfarbenen Löwenaugen schienen Artax mit Blicken aufspießen zu wollen. Auch das war wohl nicht die Art gewesen, wie ein König reden sollte. Verdammt, aber wie redete er denn nun, dieser König? Artax schnaubte stumm und wühlte in seinen neuen Erinnerungen. Eine Rede vor den Untertanen? Das war wohl auch nicht das Richtige für die jetzige Situation. Ein Gespräch mit einer seiner … Konkubinen? Auch so ein Wort, das er noch nie im Leben gehört hatte. Aber nein. Hier vielleicht …
    Juba brach in schallendes Gelächter aus. »Zumindest ist Euch Euer Humor nicht abhandengekommen.« Er schlang ihm einen seiner Ringerarme um die Hüften und zog ihn mit sich mit, dorthin, wo das seltsame Boot zwischen den Ähren aufsetzen würde.

    Artax fiel ein Stein vom Herzen. Etwas geschwollen daherzuparlieren war also doch nicht so falsch gewesen. Erleichtert strahlte er Juba an, der unbeirrt fortfuhr: »Wir sollten einen guten Roten auf Euren Himmelsflug trinken. Und Ihr müsst Euch diese Meuchlerin ansehen, Erhabener.« Plötzlich wirkte der Krieger befangen. »Sie ist … unheimlich.«
    Artax nickte. Da war es schon wieder, eines dieser Dinge, auf die er gern verzichtet hätte. Während er beflissen lächelte und Juba zu Aarons – seinem – Schiff folgte, setzte er »unheimlich« auf seine Liste der Dinge, die er gern vermeiden würde. Direkt unter »Kampf« und »Krieg« und – das wurde ihm im Vergleich zu Aarons Gedanken in seinem Kopf immer deutlicher bewusst – »Feigheit«.
    P FERDEÄPFEL UND FEUERWASSER
    Nandalee war am Rande der Ohnmacht, und ihre Augenlider fühlten sich an wie Blei. Sosehr sie auch dagegen ankämpfte, sie nickte immer wieder kurz ein. Kaum einen Herzschlag lang. Sie durfte nicht schlafen! Durfte nicht! Wenn sie hier einschlief, stehend auf dem Rücken eines Pegasus, würde sie im nächsten Augenblick in den Tod stürzen. Sie hielt Gonvalon eng umschlungen. Eine unnatürliche Wärme umgab den Krieger, und Nandalee wusste, dass sie nur deshalb noch lebte. Der Elf hatte sie mit einem Zauber umwoben, so wie man einen Mantel um die Schultern eines Frierenden legte. Sie war nackt, ihr Haar voller Eis, und sie stand auf dem Rücken eines fliegenden Pferdes, das sie zu den Sternen selbst zu bringen schien. Aber sie fror nicht.
    Erschöpft lehnte sie sich gegen den Rücken des Elfen. Ihr Kopf sank auf seine Schulter. Sie durfte nicht …
    Nandalee schreckte auf. Donnernder Hufschlag ertönte. Es klang, als presche ein Pferd über eine hölzerne Brücke. Benommen sah sie sich um. Gedämpftes blaues Licht umgab sie. Sie war
eingeschlafen. Aber bestimmt nicht länger als für einen Herzschlag oder zwei …
    Es war immer noch kalt. Der große Hengst hatte seine Flügel gefaltet und stand still. Gonvalon hielt sie und sie ahnte, dass sie ohne seine Hilfe einfach vom Rücken des Pegasus gesunken wäre.
    Â»Dein blöder Gaul scheißt schon

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