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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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könnte mich dort versteckt halten, wegen der reißenden Bestien, die dort leben. Aber … na ja, das ist ein anderes Thema.“
    Liisho schien im Moment nicht weiter darüber reden zu wollen. Stattdessen wirkte er plötzlich sehr unruhig.
    Der Weise blickte sich suchend auf dem Höhlenboden um, die Augen zu Schlitzen verengt. Rajin versuchte zu erkennen, was er dort suchte, konnte aber auf dem Höhlenboden nichts entdecken, was irgendwie bemerkenswert gewesen wäre.
    „Was suchst du?“, fragte Rajin.
    „Ein Ceraphardon“, murmelte Liisho, und bevor Rajin nachfragen konnte, erklärte er: „Da ist ein Zeichen aus der Alten Schrift, die einst von den Erbauern der Tore benutzt wurde."
    Rajin zuckte mit den Schultern. „Ich sehe nichts“, bekannte er.
    „Oh, ich werde es dir noch beibringen, diese Dinge zu sehen. Allerdings gebe ich zu, dass auch ich zuerst nichts gesehen und lange gebraucht habe, um diese Zeichen zu erkennen.“
    „Das einzige Zeichen, das ich auf dem Boden dieser Höhle gesehen habe, war ein Fünfeck. Auf dem liegt jetzt das Riesenfaultier!“
    Liisho schüttelte energisch den Kopf. „Nein, nein, dass ist kein Ceraphardon.“
    Schließlich hatte der Weise gefunden, wonach er suchte. Er schüttelte die Pranke des Riesenfaultiers von seiner Schwertspitze, sodass sie an einer ganz bestimmten Stelle am Boden zu liegen kam. Augenblicklich bildete sich dort ein Kreis aus blassrotem Feuer. Flammen, die sicher mit gewöhnlichem Feuer nicht allzu viel gemein hatten und irgendwie durch den Zauber der Orakelhöhle zum Lodern gebracht wurden.
    Inzwischen war es in der Höhle deutlich wärmer geworden. Liisho schien sich tatsächlich darauf einzurichten, bis zum erneuten Lichteinfall des Meermondes bleiben zu müssen. Liisho deutete auf den Boden neben dem Zauberfeuer. „Setzt euch – oder habt ihr vor, die ganze Zeit über zu stehen? Ich zumindest werde mir das in meinem fortgeschrittenen Alter nicht zumuten.“
    Bevor Liisho sich aber niederließ, bückte er sich zunächst und betastete den Boden. Er schien ihm warm genug, denn der Weise nickte zufrieden und setzte sich in eine Art Lotussitz. Mit derart verschränkten Beinen zu sitzen erschien Rajin jedoch kaum bequemer als zu stehen.
    Was dies anging, schien Liisho seine ganz eigenen und sehr persönlichen Vorstellungen zu pflegen. Er stocherte mit der Spitze seines Schwerts in das Fleisch der Riesenfaultierpranke. Seinen Drachenstab hatte er zuvor gegen die Höhlenwand gelehnt. Als Liisho Rajins interessierten Blick bemerkte, meinte er nur: „Auch den Umgang damit wirst du bald schon erlernen, Rajin. Es ist nicht so schwer, zumal in dir das Blut Barajans fließt - Magierblut!“
    Bratlor und Rajin setzten sich zu ihm. Der Boden war überraschend warm.
    „In den Träumen, die du mir gesandt hast, habe ich es dutzendfach gesehen, wie Drachenreiter-Samurai diese riesigen Monstren beherrschen …“
    „Ja, ich weiß. Aber es gibt Dinge, die man erst selbst tun muss, um sie zu erlernen. Wie gesagt, die Erziehung, die ich dir angedeihen lassen konnte, war sehr unvollständig und beschränkte sich im Grunde nur auf ein paar unerlässliche Grundkenntnisse.“
    Rajin betastete - noch etwas ungläubig - den warmen Boden. „Du scheinst die Magie dieser Höhle sehr gut zu kennen …“
    „Den Zauber, Rajin. Magie ist das, was die Magier treiben, und damit hat das hier nichts zu tun. Das ist Zauberei – älter als selbst die Drachen, denn die Tore gab es logischerweise schon, bevor die Drachen die Welt betraten.“
    „Wer hat sie errichtet?"
    „Das weiß ich nicht, Rajin", gestand Liisho. "Uralte Götter, deren Namen heute niemand mehr kennt. Sie scheinen schon Vergangenheit gewesen zu sein, als die Drachen die Tore passierten, um sich in dieser Welt niederzulassen und sie nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Vielleicht waren es auch die Drachen, die die Erinnerung an die uralten Götter vernichteten, um die Legende zu verbreiten, sie wären die ersten Bewohner dieser Welt gewesen. Genau genommen müsste man sagen: Von allen Geschöpfen, die heute noch die Welt bevölkern, waren sie die ersten. Aber ohne die Tore hätten sie nie ihre Pranken auf diese Welt setzen können. Das haben die Drachen mit den Vorfahren der Magier, Menschen, Laufdrachen, Seemammuts und allen anderen Geschöpfen, die im Licht der fünf Monde wandeln, gemein: Sie kamen von anderen Welten, um hier eine neue Heimat zu finden.“
    „Und diese geheimnisvolle Stadt Qô, von der du

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