Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Eine Pein, die er jedoch mit Freuden an Untergebene, Untertanen und Gefangene weiterzugeben pflegte …
    in diesem Moment erschien der Schattenpfadgänger Abrynos im Sommerpalast von Vayakor. Sein dunkler Rauchwirbel huschte durch die Wandelhalle, verharrte dicht vor Katagi und wurde zu einer stofflichen Gestalt.
    „Sei gegrüßt, Kaiser des Drachenlandes“, sagte der Magier und verbeugte sich tief vor Katagi.
    „Ich hoffe, Ihr bringt mir erfreuliche Kunde, Bote des Großmeisters“, entgegnete Katagi.
    „Bote ja - aber nur noch in eigener Sache“, lautete die Antwort des Schattenpfadgängers. „Ich habe gute Neuigkeiten für Euch.“
    „So sprecht!“
    „Fliegt mit Euren Kriegsdrachen so schnell es geht nach Magussa. Prinz Rajin und seine Getreuen werden dort bald eintreffen.“
    „Ihr beobachtet sie?“
    „Was habt Ihr erwartet? Ich vermag die Schattenpfade zu benutzten, und so sind Entfernungen für mich nichts. Ich kann Euch nur raten, Euch zu beeilen. Es besteht das Versprechen des Großmeisters, Rajin in das Land der Leuchtenden Steine zu begleiten, und wenn er von dort zurückkehrt, könnte es sein, dass Ihr keine Gelegenheit mehr bekommt, ihn zu töten. Im günstigsten Fall deshalb, weil er zu schwach war und die Kräfte in den Steinen ihn vernichtet haben. Im ungünstigsten Fall allerdings wird er stärker denn je sein, und es wird dann sehr schwer für Euch werden, ihn zu besiegen.“
    Katagi blickte sich um, als fürchte er, belauscht zu werden. Aber da war niemand. Der Usurpator und der Magier waren ganz allein in der Wandelhalle, und Abrynos pflegte ihn ohnehin nur dort aufzusuchen, wo es weder Ohren- noch Augenzeugen ihrer Unterredungen gab. Schließlich setzte auch er sein Leben aufs Spiel.
    Wenn Großmeister Komrodor von seinem geplanten Verrat erfuhr, würde die Strafe schlimmer sein als nur der Tod. Die besonderen Sinne der Magier ließen sich nämlich auch auf ebenso besondere Weise quälen, vorausgesetzt, man hatte die Mittel und das Wissen dazu. Aber bei einem Großmeister von Magus konnte man davon getrost ausgehen. Er würde Abrynos vernichten, und das so schmerzhaft und qualvoll, dass es jeden andere Magier für Generationen davon abhielt, Verraten an dem Großmeister zu begehen.
    „Ich muss Euch etwas sagen, Abrynos. Die Streitmacht, mit der ich angreifen kann, wird nicht so groß sein wie erhofft“, sagte Katagi.
    „Das höre ich nicht gern“, erwiderte der Magier in eisigem Tonfall. Aber noch brauchte er diesen erbärmlichen Wichtigtuer. Denn Katagi hatte etwas, was Abrynos aufgrund eines uralten Banns aus den Tagen Barajans verwehrt war:
    Macht über die Drachen!
    „Es tut mir leid“, sagte Katagi.
    „Ich habe mich auf Euch verlassen“, knurrte Abrynos. „Wenn Ihr bei Magussa scheitert …“ Er atmete tief durch und vollendete seinen Satz nicht. „Es wird kaum einen zweiten Versuch geben.“
    „Das ist mir bewusst. Aber das Seereich hat mein Friedensangebot abgelehnt. Meine Drachen-Armada hat in Osland keine Entlastung!“
    „Dann seid nachgiebig. Gebt den Seemannen, was sie verlangen.“
    „Ich soll ihnen am Ende sogar Osland zurückgeben?“
    „Natürlich.“ Abrynos grinste verschlagen. „Sie werden es ohnehin nicht behalten.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Schon bald werdet Ihr Verstärkung in einem Ausmaß erhalten, von dem Ihr nie zu träumen gewagt habt.“
    „Was meint Ihr?“, verlangte Katagi mit Nachdruck zu wissen.
    „Habt Ihr schon einmal von den Dämonen des Glutreichs gehört?“
    „Sie sollen in der flüssigen Tiefe zu Hause sein und sind Verwandte der Drachen, wenn man dem glauben darf, was die Legenden sagen.“
    „Es waren Drachen“, korrigierte Abrynos. „Drachen, die am Ende des Ersten Äons in flüssigem Stein eingeschmolzen und von den Gewalten der Erdglut in die Tiefe gezogen wurden. Manche von ihnen mögen wieder aufgestiegen sein, und ihre Seelenreste überdauerten in Felsen aus Drachenbasalt die Zeitalter. Aber andere sanken so tief in der Glut, dass es ausgeschlossen erschien, dass sie je wieder aufsteigen könnten. Die ungeheuren Kräfte, die dort wirken, rissen auch die Reste ihrer Seelen noch auseinander und pressten sie unter ungeheurem Druck zu etwas Neuem zusammen – den Dämonen des Glutreichs. Es gibt keinen Weg für sie an die Oberfläche, es sei denn, man risse die Welt noch einmal auf so grobe Weise auf, wie es die Drachen am Ende des Ersten Äons taten.“
    „Ich möchte mich als Kaiser über allen

Weitere Kostenlose Bücher