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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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noch die zahlreichen Gondeldrachen mit ihren Armbrust- und Bogenschützen.
    „Sie müssen sich noch verstärkt haben, seid die Vogelmenschen sie gesehen haben“, vermutete Orik. „Eine andere Erklärung gibt es nicht.“
    „Wissen wir denn, ob diese Geflügelten wirklich auf unserer Seite sind?“, fragte Bartulf Klippenbremser misstrauisch. „Wer weiß, vielleicht haben sie sich vom Feind bestechen lassen.“
    Aber Orik schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Die Vogelmenschen wissen ganz genau, dass sie nur unter dem Schutz des Seereichs in Frieden und Freiheit leben können. Und eine Drachenarmada ist schnell verstärkt, wenn zusätzliche Kräfte herbeigerufen werden.“
    Weitere Gondeldrachen tauchten am Horizont auf. Als von ihnen mehr zu sehen war als nur der Schattenriss, wirkten sie auf Orik wie kleine fliegende Festungen. Die Schützen an den Schießscharten warteten nur darauf, endlich ihre mörderischen Bolzen und Pfeile abschießen zu können. Auch auf Seiten der Drachenier ertönten Signalhörner.
    Nachdem der Schneemond zur Gänze versunken war und sich die Sonnenscheibe zu acht Neuntel über den Horizont erhoben hatte, endete endlich der Zustrom von einfachen Kriegs- und Gondeldrachen. Dennoch trat der Feind mit einer zahlenmäßig deutlich überlegenen Streitmacht gegen die Flotte der Tausend Schiffe an.
    Die Drachenier hatten alle Vorteile auf ihrer Seite, das wurde Orik schmerzlich bewusst. Die Drachen ließen sich völlig frei manövrieren, sofern der jeweilige Drachenreiter sein Tier entsprechend gut beherrschte; die Seemannenlangschiffe hingegen waren auf den Beistand des Windes angewiesen, dessen Elementargeister bekanntermaßen so launisch waren wie manche der Götter, die sich von den Seefahrern verehren ließen.
    Eine Vorhut aus einfachen Kriegsdrachen griff die Flotte an. Sie flogen zunächst hoch, außerhalb der Reichweite der Springalds. Dann stießen sie urplötzlich hinab, rasten mit mächtigen Flügelschlägen über die Mastspitzen der Schiffe hinweg und steckten sie gleich dutzendweise mit ihrem Drachenfeuer in Brand. Todesschreie gellten. Brennende Seemannenkrieger sprangen in die Fluten, wohl wissend, dass sich dort in Kürze Raubfische sammeln würden, angelockt von dem vielen Blut und den Leichen.
    Nicht einmal ein Viertel der Schiffe verfügte über schwenkbare Springalds wie die Seemammutflosse von Orik Wulfgarssohn. Die anderen waren nahezu wehrlos, wenn die Drachen sie aus Windrichtung angriffen. Aber der Wind blies aus Westen, seit sie den Hafen von Vogelborg verlasen hatten. Das bedeutete, dass sie ihn im Rücken hatten und er die Flotte dem Feind genau entgegentrieb, was die fest montierten Springalds in die beste Schussposition brachte.
    Trotzdem verlangte es den Steuermännern alles Geschick ab, das jeweilige Schiff so auszurichten, dass der Harpunenpfeil mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit das Ziel traf. Die Spitzen dieser teils riesigen, balkendicken Geschosse waren sehr unterschiedlich gefertigt, doch zumeist bestanden sie aus Metall. Bevor sie die Harpunen einlegten, bestrichen die Seemannen sie mit Gift der Quellsee-Riesenspinnen. Allerdings wusste niemand, wie wirksam es noch war, da es schließlich viele Stunden vor der Begegnung mit der Drachenarmada aufgebracht worden war, und so konnte man sich auch hinsichtlich der notwendigen Dosierung nicht sicher sein. Nun rächte es sich, dass man sehr lange Zeit keinerlei Erfahrung im Kampf gegen Drachen hatte sammeln können.
    Die ersten Drachen wurden von den Riesenpfeilen der Springalds getroffen. Ihr Flügelschlag erlahmte, und ihr Brüllen wurde zu einem lauten Röcheln, während ihnen Schwefeldämpfe aus den Nüstern quollen. Dann stürzten sie in die schäumende See, mitsamt ihren Reitern, die zumeist Opfer der Raubfische wurden, die das Drachenblut anlockte.
    Tausende von Bogen- und Armbrustschützen auf den Seemannenschiffen empfingen die Drachen mit einem Hagel von Geschossen, aber nur ein Bruchteil davon war mit ausreichend Gift der Quellsee-Riesenspinnen versehen, um bei dem getroffenen Ungetümen tatsächlich Wirkung zu zeigen, und dann steckten oft schon Dutzende von Pfeilen im Körper der Giganten, ehe sich ihre Flugbewegungen verlangsamten und sie Rauch statt Feueratem aus ihren Schlünden bliesen.
    Trotz des massiven Beschlusses kamen genug Drachen nahe genug an die Schiffe heran, um sie mit ihrem Drachenfeuer in Brand zu stecken. Die erdrückende Übermacht der Drachenarmada machte sich

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