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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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hässlichen Fratze verzerrte.
    Fäiram blinzelte benommen, als sich die Vision ebenso schnell wieder verflüchtigte, wie sie gekommen war. Er stieß einen unflätigen Laut aus, als er bemerkte, dass sein Bemühen mit Tuniäir von soeben, umsonst gewesen war. Stöhnend sackte er zusammen und presste seine Hand in seinen Schoß.
    „Kann ich etwas für dich tun, Fäiram?“, fragte der Marschall besorgt und beugte sich zu ihm nieder.
    „Ich benötige ein weiteres Mal Eure Dienste“, stöhnte Fäiram gequält und sah hoch.
    Tuniäir grinste breit und ließ bereits wieder seinen Mantel über seine Schultern gleiten.
     
     
    Mit einem wütenden Knurren pfefferte Jonas das warm gewordene Coolpack in das Eisfach seines Kühlschrankes und holte sich das andere heraus. Echt wundervoll , schimpfte er im Stillen. Dieser knallrote Blinker an seiner Stirn würde morgen bei der Präsentation der Zahncreme-Kampagne sicherlich der Renner werden. Er klatschte sich das eiskalte Ding ins Gesicht und zischte schmerzerfüllt auf. Dass es ihn auf den Asphalt gebrettert hatte, war ihm zuletzt als Kind passiert.
    Er seufzte, als er an den Nachmittag zurückdachte. Das Gewitter war schneller über München hergezogen, als sie angenommen hatten. Innerhalb einer halben Stunde waren dicke, schwarze Regenwolken aufgekommen und hatten mit ihrer nassen Fracht binnen weniger Minuten die Großstadt überflutet. Jonas und sein kleiner Bruder Sebastian waren im Laufschritt aus dem Freibad geflüchtet und zum Auto gehetzt. Dabei hatte ihn unverhofft eine Halluzination heimgesucht. Er war vor Schreck ins Straucheln geraten, gestolpert und voll mit dem Kopf voran in eine stinkende Pfütze geknallt.
    Wütend knurrend ließ er sich auf sein Sofa fallen und legte den pochenden Kopf auf die Rückenlehne. Den Fernseher hatte er schon vor einer Stunde auf stumm gestellt, da sich die Geräuschkulisse derzeit ungünstig auf seinen Brummschädel auswirkte. Vor ihm auf den Tisch stand ein offenes Röhrchen Aspirin, der Deckel lag daneben. Er besaß nicht mehr die Muße, es zu schließen, war sowieso unnötig, denn die Tabletten verloren ungefähr alle zehn Minuten ihre Wirkung. Diese zehn Minuten waren es jedoch, die ihm das Leben retteten und genug Entspannung verschafften, um die kurze Zeit von einer Tablette zur anderen zu überbrücken.
    Das Telefon klingelte und er stöhnte laut. Seine Mutter hatte heute, nachdem sie Basti abgeholt hatte, bereits schon fünf Mal angerufen und sich nach ihm erkundigt und ihn zu überreden versucht, in ein Krankenhaus zu gehen. Mit schaurigen Begriffen wie Gehirnerschütterung, Schädelbasisbruch, Aneurysma und Ähnlichem, dachte sie, ihm genug Angst einzuflößen, damit er freiwillig seinen Kopf untersuchen ließ.
    Vielleicht doch keine so schlechte Idee, dachte Jonas bei sich, als er sich an seine seltsamen Halluzinationen erinnerte. Vielleicht stimmte etwas in seinem Kopf nicht. Unter den gegebenen Umständen wäre es vielleicht gar keine so blöde Idee, sich mal in so eine Magnetröhre zu legen. Womöglich kam da heraus, dass er gar kein Hirn besaß.
    Als das Telefon abermals klingelte, zuckte er schmerzerfüllt zusammen. Mit geschlossenen Augen angelte er nach dem Mobilteil und hielt es sich ans Ohr.
    „Hi, Joni!“, vernahm er die besorgte Stimme seines Bruders. „Wie geht es dir?“
    „Wie es einem geht, der sich den Schädel eingerannt hat.“
    „Mama sagt, du sollst in ein Krankenhaus gehen und dich untersuchen lassen.“
    Er knurrte leise. „Bist du jetzt Mamas Plan B?“
    Es entstand eine kurze Pause. „Sie sagt, sie ist immer noch bei Plan A.“
    Trotz allem musste Jonas grinsen. „Mal sehen“, liebäugelte er des lieben Friedens willen mit dem Nachgeben. „Wenn mein Aspirin leer ist, ziehe ich das vielleicht in Erwägung.“
    „Joni?“, kam es etwas leiser aus dem kleinen Lautsprecher an seinem Ohr.
    „Ja?“
    „Es war toll bei dir. Und es tut mir leid, dass ich deine Feder kaputtgemacht habe.“
    „Mach dir keine Gedanken darüber. War eh nur eine blöde Vogelfeder.“
    „Ich hab vorhin im Internet gekuckt“, berichtete Sebastian. „So eine Feder gibt es nicht.“
    „Wer weiß schon, von welchem exotischen Vieh das war.“ Er drehte den Coolpack um und entspannte sich kurz, als die Kälte sich wohltuend auf seinen pochenden Schädel auswirkte. „Ist jetzt ohnehin egal. Sie ist kaputt und im Müll.“
    „Wo hast du sie eigentlich her?“
    „Im Park gefunden. Der Wind kann sie von wer weiß

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