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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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derart, dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte. Und eine weitere halbe Stunde später war er bereits wieder auf dem Heimweg.
    Prellung und nicht Gehirnerschütterung, würde er seiner Mutter erleichtert sagen können. Bewaffnet mit etwas stärkeren Schmerzmitteln, öffnete er schließlich seine Wohnungstüre, warf sich eilends eines der leicht ovalen, gelbfarbenen Pillen in den Mund, schluckte sie ohne Wasser hinunter und fiel so, wie er war, mit Jeans, Schuhen und Jacke ins Bett.
     
    Am nächsten Morgen riss ihn ein schrilles Klingeln aus dem Schlaf.
    Noch benommen richtete er sich auf und sah sich um. Zunächst fragte er sich, warum er in Klamotten geschlafen hatte und als er sich zufällig an die Stirn fasste, fiel es ihm schmerzhaft wieder ein.
    Das Telefon klingelte erneut.
    Müde schlurfte er ins Wohnzimmer, wo er das Mobilteil liegen gelassen hatte und ging ran.
    „Mann, wo bist du?“, fuhr ihn sogleich die Stimme seines Arbeitskollegen an. „Wir warten!“
    „Worauf?“, fragte Jonas verwirrt und gähnte.
    „Dentalus … Zahncreme … Präsentation!“, erinnerte ihn Hans, sein Kollege, absolut fassungslos.
    Jonas' Blick flog zur Uhr an der Wand. Halb zehn – Scheiße! Er hatte verschlafen.
    „Bin in zehn Minuten da“, rief er hektisch.
    „Verschlafen?“
    „War die ganze Nacht in der Notaufnahme.“
    „Was ist passiert?“
    „Wirst schon sehen. Ich beeile mich.“
    Das „Okay“ vom anderen Ende der Leitung bekam er nicht mehr mit. Er riss sich die Klamotten vom Leib und rannte ins Badezimmer. Unter der Dusche vernahm er das erneute Klingeln seines Telefons, konnte jedoch nicht rangehen. Mit dem Handtuch um die Hüften, schrubbte er in Rekordzeit seine Zähne, während er seine Haare kämmte und föhnte. Rasieren würde heute wohl flach fallen, entschied er. Das bekam er in zehn Minuten nicht hin. Abermals klingelte das Telefon. Er ignorierte es.
    Als er das Handtuch von der Hüfte riss und nach seiner Unterwäsche langte, begann sich der Boden unter seinen Füßen zu drehen.
    Verdammt , fluchte er im Stillen. Nicht jetzt!  
    Die Halluzination kam jedoch ungehindert seiner Zeitnot und unbarmherzig über ihn. Brutal riss sie ihn aus seinem heimischen Badezimmer heraus und warf ihn in einen großen Raum. Ehe sich das Bild schwindelerregend zur Seite drehte, erhaschte er den Blick auf ein gigantisch großes Himmelbett, mit weißen, wehenden Vorhängen an jeder Seite, wie aus einem Disney-Märchen. Einzig die darin liegende Prinzessin fehlte. Stattdessen huschte wie aus einem Alptraum ein verschwommenes menschliches Gesicht mit rotgoldenen Zotteln an seinem Gesicht vorbei, ehe sich das ganze Bild neigte und einer weißen Fläche näherte.
    Schließlich stülpte sich die Dunkelheit über ihn und er fand sich in seinem Badezimmer wieder, neben der Kloschüssel und die Finger um seine Unterhose gekrallt. Er keuchte stöhnend auf, als sein Penis derart schmerzte, dass er unwillkürlich erneut zusammensank und sich den Kopf an der Klobrille stieß.
    Er schrie wütend auf, nicht nur aus Schmerz, da er zielsicher seine Beule getroffen hatte, sondern auch aus Wut. Er hasste diese Halluzinationen. Sie überkamen ihn zu den unmöglichsten Gelegenheiten. Zudem hasste er inzwischen die brennende Lust, die ihn jedes Mal überkam und alleinig dadurch abzuwenden war, indem er sich selbst wichste und eine kalte Dusche nahm.
    Es musste aufhören. Was auch immer mit ihm los war – es musste aufhören.
    Nachdem er sich in seine Unterhose ergossen hatte, stöhnte er langanhaltend, richtete sich wankend auf und stellte sich zurück unter die Dusche, um unter dem eiskalten Wasser wieder zu sich zu kommen. In diesem Zustand war er für niemanden zu gebrauchen, weder für die Agentur, noch für sich selbst.
    Ein weiteres Mal klingelte das Telefon.
    Mit beherrschter Ruhe stellte er das Wasser ab, trocknete sich ab, schlüpfte in eine neue Unterhose und ging ins Wohnzimmer. Beim zehnten Klingeln nahm er ab.
    „Warum hast du gestern Abend nicht mehr angerufen?“, keifte sogleich seine Mutter besorgt durch das Telefon.
    „Ich war müde, Mama“, sagte er ruhig. „Außerdem war es sehr spät. Ich wollte euch nicht mehr stören.“
    „Unsinn. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Was ist nun mit dir?“
    „Nur 'ne heftige Prellung. Sollte in ein paar Tagen wieder verschwunden sein.“
    „Gut“, kam ein hörbarer Schnaufer der Erleichterung aus dem kleinen Lautsprecher am Ohr. „Was hast du Sebastian

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