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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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Aufstieg des Tieres auf seinen Körper bewirkte, gegen seine Angst zu sterben.
    Panisch, hysterisch bemerkte er, wie sich seine Lungen verschnürten, immer mehr, je höher der Drache stieg, wie sich ihm die Luft abschnitt, wie es vor seinen Augen begann zu flimmern und die Sternenflut immer mehr zunahm, wie er zu japsen und röcheln begann, wie sich allmählich und unaufhaltsam ein schwarzer Schleier über ihn legte, wie es dunkler und dunkler wurde, die Kälte der Sauerstoffarmen Luftschicht mit unbarmherzigen Klauen nach ihm griff und er schließlich in die erwartete Ohnmacht abkippte.
     
     
    Als Jonas die Augen aufschlug, wusste er im ersten Moment nicht, wo er war oder was geschehen war. Er konnte sich im ersten Moment nicht einmal daran erinnern, wer er war. Mit jedem hektischen Atemzug, kehrte ein klein wenig mehr von seinen Erinnerungen zurück. Der kleine quirlige, aufdringliche Vogel … der Falke … der Bolzplatz mit dem riesigen Ungeheuer … der Drache …
    Er sog zischend die Luft ein und registrierte in diesem Moment, dass er sich auf einem weichen Bett befand und von gespenstisch wirkenden Schleiern umgeben war. Von irgendwo kam eine leichte Brise und spielte mit den Schleiern, die sanft und verführerisch mit dem seichten Windhauch tanzten. Es war dunkel, wodurch die hauchzarten Gardinen an dem Himmelbett unheimlich und mysteriös wirkten. Er kannte dieses Bett, dieses opulente Bett, das einem Disney-Film hätte entnommen sein können.
    Langsam schob er sein Kinn hoch, blickte über sich und entdeckte an der Wand über dem Kopfteil jenes Drachengemälde, das er bereits in seinen Visionen gesehen hatte. Sich umsehend drehte er das Kinn nach links und nach rechts. Es musste ein wahrer Salon sein, in welchem er sich nun befand. Eine Vermutung, die sich in ihm trotz der Halbfinsternis, die alles, was weiter als ein Meter vom Bett entfernt stand in der Dunkelheit verschwinden ließ, immer mehr festigte, je mehr er sich umsah. Und erst recht, als er rechts von sich das offene Fenster erblickte, welches von einer Wand zur anderen reichte. Dahinter, ebenfalls von einer Wand zur anderen spannte sich ein weit ausholender Balkon nach draußen. Eine hochgewachsene Gestalt, die mit dem Rücken zu ihm an der massigen Brüstung stand, bildete sich dort schwach vom mondbeschienenen Nachthimmel ab.
    Jonas richtete sich leise auf, stützte sich auf den Ellbogen ab und betrachtete die Gestalt mit gemischten Gefühlen. Handelte es sich hierbei um den Elbenkerl, den er in seinem Badezimmerspiegel gesehen hatte? Er war schlank, in eng anliegende Kleidung gehüllt, eine dunkle Hose und ein helles Hemd, dessen Saum bis zu seinem Hintern reichte. Dunkles, glattes Haar floss ihm über den Rücken, bis beinahe zum Hosenbund hinab. Er stand dort eine ganze Weile, blickte sehnsüchtig in die Ferne, als wartete er auf etwas oder auf jemanden.
    Als sich Jonas weiter aufrichten wollte, gab das Bett leise raschelnde Geräusche von sich und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Gestalt auf sich. Heiße Nervosität durchzuckte ihn, als sich die Gestalt halb umwandte und zu ihm herüber sah. Langsam, in fließenden Bewegungen, drehte er sich gänzlich um und kam näher. Sein Gang so geschmeidig, wie die eines Raubtieres und dennoch so bedacht wie die einer Hauskatze auf Mäusejagd. Er kam näher und blieb auf halbem Wege zwischen Balkon und Bett stehen, offensichtlich abwartend, was nun weiter geschah.
    „Ähm … hallo“, ergriff Jonas mutig das Wort und setzte sich gänzlich auf. Die Dunkelheit verbarg das Gesicht der Gestalt. So konnte er nicht einschätzen, ob es sich um die grazile Gestalt eines Mannes oder der einer Frau handelte. Allerdings so wie er sich bewegte, tippte Jonas eher auf einen Mann – hoffte es zumindest … auf unerklärliche Weise … irgendwo tief in seinem Inneren, wo vermutlich sein Mojo saß und sich zu dem Gedanken, dass es sich um einen Mann handeln könnte, mehr hingezogen fühlte und sich sogar erleichtert an diese wage Vermutung anschmiegte. Und als sich seine Gedanken auf eine wage Hoffnung lenkten, die um diesen Elbenkerl aus seinen Visionen handelte, sprang sein Mojo vor Freude nahezu in die Luft. „Wo bin ich hier?“
    Die Gestalt kam noch einige Schritte näher, in derselben raubtierhaften Geschmeidigkeit und lautlos wie eine Hauskatze. Knapp zwei Meter vom Bett entfernt blieb er abermals stehen und schien die Person, die es sich auf seinem Bett bequem gemacht hatte erst einmal mustern zu

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