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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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Notlandung einer Cessna auf. „Und was passiert jetzt? Ich meine, habe ich nun für den Rest meines Lebens diese Visionen?“
    Es war schon schlimm genug, dass ihn diese Halluzinationen bei allen erdenklichen Lebenslagen erwischt und zu Boden geschickt hatten, dass er auch jedes Mal mit einem massiven Ständer erwacht war, der nur noch eines wollte – Erlösung – das war beinahe weitaus schlimmer. Und letztlich gab es da noch die Sache mit der unerwarteten Homosexualität. Die war vorher auch noch nicht gewesen. „Dieses Erlebnis hat mein ganzes Leben durcheinander geworfen. Ständig habe ich irgendwelche Bilder vor Augen, dich, und da war noch jemand, der mit dir …“ Er verstummte und sah den Mann an. „Wann hört das wieder auf?“
    Fäiram schüttelte den Kopf, ehe er einen flüchtigen Blick Richtung Balkon warf. „Niemals. Die Verbindung wird sich noch intensivieren. Bis du mit dem Drachen Eins wirst.“
    Jonas hielt den Atem an. „So wie du?“, keuchte er. „Was passiert dann?“ Er schüttelte den Kopf. Das wollte er eigentlich nicht wissen. „Wie kann man das stoppen?“
    „Niemals“, wiederholte Fäiram. „Diese Verbindung besteht für immer, bis zum Tod.“
    „Scheiße, Mann“, schimpfte Jonas in einem Impuls von rasch aufwallender Panik und rutschte noch etwas weiter weg, beinahe bis an den Rand des Bettes. Wenn er zurück war, würde er seinen Bruder ordentlich übers Knie legen. „Es muss trotzdem irgendwie eine Möglichkeit geben. Ich will so nicht weiterleben. Das geht einfach nicht.“
    Fäiram erhob sich und machte einige Schritte Richtung Balkon, blieb jedoch nach zwei Schritten stehen und schien nachdenken zu müssen. Er ließ den Kopf etwas hängen und wandte sich langsam um, mit derselben fließenden Bewegung, mit der er sich bereits an der Balkonbrüstung umgedreht hatte. Eine Bewegung, die darauf schloss, dass er seinen Körper bis in die kleinste Faser beherrschte – musste man als Drachenreiter wahrscheinlich auch. Es war jedoch auch eine Bewegung, die das Prickeln in Jonas' Inneren anstachelte wie ein Blasebalg die Grillglut.
    Jonas verkrampfte seine Beine. „Was bist du eigentlich? Ein Drachenreiter, oder so?“
    Fäiram hob den Kopf und blickte ihn durch die Dunkelheit an. Es war eigentlich zu dunkel im Zimmer, um irgendetwas Genaues erkennen zu können, dennoch fand er Jonas' Augen auf Anhieb. „Oder so“, antwortet er leiser. Schließlich setzte er sich auf das Bett zurück, so steif und förmlich, wie vorhin. „Bitte verzeih mir. Das war nicht meine Absicht. Ich war zu unaufmerksam und achtete nicht auf die wesentlichen Dinge.“
    Jonas musste ein Grinsen unterdrücken. Auch wenn die Situation ziemlich verfahren und vielleicht auch aussichtslos war, so erinnerte er sich bei diesen Worten an seine eigene Art, beim Autofahren stets mit dem Kopf woanders zu sein. Seine Versicherung war darüber nicht gerade erfreut, was sich deutlich in der Höhe der Beiträge widerspiegelte.
    „Das kenne ich. Trotzdem wäre ich dankbar, wenn man das irgendwie beenden könnte. Es ist ja nicht nur wegen der Visionen. Mein ganzes Leben ist umgekrempelt worden. Jedes Mal, wenn diese Visionen kamen, war ich so spitz, dass ich mir unbedingt einen runterholen musste. Und auf merkwürdige Weise bin ich scheinbar auch irgendwie zu einem Schwulen mutiert. Das ist echt krass und muss aufhören.“ Er sah hoch und fixierte den Elbenkerl, der sich in der Dunkelheit seines Zimmers zu verstecken schien. Auch Jonas kam diese Halbfinsternis nicht ungelegen. Seelenstriptease tat gut, war allerdings aber auch unheimlich peinlich.
    „Die Sprache der Menschen ist höchst erstaunlich“, antwortete Fäiram förmlich. „Leider entzieht sich mir der Sinn deiner Worte. Ich weiß nicht was sie zu bedeuten haben.“
    Jonas kicherte amüsiert. „Du redest wie ein arroganter Schnösel. Was bist du eigentlich? Der verwöhnte Sohn eines englischen Hochlandlords?“
    Fäiram legte den Kopf schief und schwieg.
    „Hör zu!“, sagte Jonas und kroch näher. Es war ihm irgendwie unangenehm, am anderen Ende des Bettes zu hocken und sich über beinahe fünf Meter zu unterhalten, und das in einer befremdlichen Atmosphäre eines schlecht beleuchteten Zimmers. „Können wir hier eigentlich irgendwie Licht machen?“
    Sich im Dunkeln mit einem anderen Kerl zu unterhalten, der ihm immer mysteriöser wurde, war an sich nichts Ungewöhnliches, das hatte er in Ferienlagern und Schulausflügen zuhauf gemacht, wenn ihm

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