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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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Fäiram konnte sich sehr gut an den Schmerz erinnern, der ihm unversehens in den Hinterkopf gefahren war, ebenso wie bei einer anderen Gelegenheit an der Stirn. Jonas musste sich einige Male verletzt haben, als die Visionen über ihn kamen. Wäre er die vielen Male ebenfalls allein gewesen und nicht darüber informiert, was mit ihm geschah, wäre es ihm sicherlich genauso ergangen.
    Unversehens nahm ihm Jonas den Schwamm aus der Hand und tauchte ihn ins Wasser. „Ich wollte dich waschen. Nicht umgekehrt.“
    Fäiram grinste breit und hatte überhaupt nichts dagegen. Er war unsagbar glücklich darüber, dass sich die Situation derart entwickelt hatte. Anfänglich befürchtet er schon, dass dieser Mensch überhaupt nicht dazu geneigt war, sich ihm zu nähern. Es hätte ihn verrückt gemacht, ihn platzen lassen vor Sehnsucht und unerfülltem Verlangen. Stetig aufs Neue musste er seine Enttäuschung zurückhalten, die eiserne Maske der Beherrschtheit aufsetzen, wenn Jonas auswich oder sich weigerte. Schließlich schien ihm das Schicksal dennoch hold zu sein und Jonas gab sich ihm hin – und wie.
    Es war wunderschön gewesen, den Körper zu reizen, ihn zu stimulieren, auszuprobieren, wie weit er gehen konnte, wie weit er ihn treiben konnte. Es war so viel Neues daran, so viel Unerforschtes, dass er sich kaum zurückhalten konnte. Es war auch für ihn eine Erfahrung, die er in vollen Zügen genossen hatte und die er gerne noch viele Male genießen würde – sofern Jonas dazu bereit war.
    Er hatte noch lange nicht genug von ihm. In dieser kurzen Zeit hätte er unmöglich alles ausprobieren können. Abgesehen davon, war es Jonas' erstes Mal und er musste vorsichtig vorgehen, um ihn nicht zu überfordern oder zu verschrecken.
    Unwillkürlich musste er an sein eigenes erstes Mal denken, mit einem jungen, attraktiven Falken. Doch zu dieser Zeit wussten beide, worauf sie sich einließen. Inzwischen war sein Repertoire an Verführungen und Verzückungen, nicht nur dank der Abenteuerlust Tuniäirs nahezu unerschöpflich. All dies wollte er auch mit dem Menschen teilen, alles wollte er ihm zeigen, wollte noch viele lustvolle Laute aus dessen Kehle hören, so wie er es vor wenigen Minuten getan hatte.
    Wie herrlich das gewesen war, als Jonas seiner Lust mit einem herzhaften Laut Ausdruck verliehen hatte. Wie hatte er es genossen, als er erkannt hatte, dass Jonas sich ihm voll und ganz hingab und er ihn dadurch erst soweit hatte stimulieren können. Das war geradezu wundervoll gewesen. Gerne würde er es noch einmal machen. Diesmal sollte Jonas lauter schreien, lustvoller stöhnen, sich an ihm festkrallen und vielleicht sogar seinen Namen heraus brüllen. Er würde ihm so unendliche Lust bereiten, dass er es niemals bereute, sich auf ihn eingelassen zu haben.
    Natürlich genoss er auch die weniger wilden Seiten. Er genoss jede Berührung des Schwammes, das heiße Wasser, das seinen Rücken entlang lief, die Beine, die ihn unter Wasser berührten, die Hände, die ihn einseiften. Er ließ seinen Kopf in den Nacken sinken, auf die Schulter, an die er sich gelehnt hatte, und schloss die Augen.
    Ein Schwall Wasser ergoss sich über seinem Gesicht und er erschrak, atmete etwas von dem Seifenwasser ein und musste husten.
    „Entschuldigung“, kam es hinter ihm. „Das war nicht meine Absicht.“
    Fäiram drehte sich um, packte Jonas und zerrte ihn seitlich ins Wasser, wo beide untertauchten. Die Wanne war groß genug für solche Späße, die er früher viel öfter gemacht hatte mit …
    Warum war der Falken-Mann nicht mit zurückgekommen?
    Als er mit dem bewusstlosen Menschen in seinem Gemach angekommen war, war ihm Tuniäir nicht gefolgt. Warum?
    Hatte ihn etwas aufgehalten? Oder geschah es aus voller Absicht?
    Viele lange, schier unendlich lange Augenblicke hatte er an der Brüstung gewartet, darauf gehofft, dass sich der kleine Falke vor seinen Augen formieren würde. Es geschah jedoch nichts. Tuniäir war ihm nicht gefolgt.
    Warum war er traurig darüber? Tuniäir hatte es ihm mehrmals gesagt, dass er wieder gehen würde, dass sein Platz nicht an seiner Seite war, an der Seite des Drachenprinzen.
    Dennoch war er unendlich traurig darüber gewesen. So wie damals, als er ihm eines Tages eröffnet hatte, dass er ihn verlassen würde. Eine Welt war für ihn zusammengebrochen, Tuniäir war dennoch nicht gewillt gewesen, seine Entscheidung zu revidieren. Er war gegangen – und hatte ihn allein gelassen.
    Jetzt hatte er den Menschen –

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