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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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er zuvor niemals von sich gedacht hatte. Ihm war als hätte er sich eine gehörige Portion Ecstasy oder anderes bewusstseinsveränderndes Zeugs reingezogen und durchlebte nun in seinen Drogenfantasien einen bizarren Horrorstreifen.
    Welcher abartig kranker Dämon erlaubte sich einen derart geschmacklosen Scherz?
    Jonas fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar, blieb dort liegen und verkrallte sich zitternd in seinem Schopf. Befand er sich noch immer in diesem merkwürdigen Traum? Oder war das nur einer dieser seltsamen Visionen, die ihn in letzter Zeit so oft überfallen hatten?
    Er, der stets von sich behauptet hatte, ein richtiger Mann zu sein, der zuvor von sich überzeugt war, irgendwann einmal in ferner Zukunft, das Oberhaupt eines vielköpfigen Familienclans zu sein, umringt von zahlreichen Enkelkindern und neben sich eine Frau, der er vor langer Zeit geschworen hatte, sie ewig zu lieben. Er konnte nicht einfach von einem Tag zum anderen schwul geworden sein. Unmöglich.
    War das nicht ein Prozess, der über Jahre ging? Der sich in der Pubertät ankündigte und sich dadurch zeigte, dass er sich auf merkwürdige Weise mehr für die knackigen Hintern der Jungs interessierte, als für die der Mädchen? Kristallisierte sich das nicht erst in der Entwicklung eines heranreifenden, jungen Mannes heraus, wenn er mehr und mehr merkte, dass es ihm besser gefiel, von einem anderen Mann berührt und geliebt zu werden, als von einer Frau?
    Ein kaltes Zittern ging durch ihn hindurch. Er nahm die Arme herunter und schlang sie um seinen Leib. Die behagliche Wärme wollte sich jedoch nicht einstellen.
    Erst in diesem Moment registrierte er, dass er nackt war, und fuhr herum. Seine Sachen lagen noch immer neben dem Bett, so zusammengesunken, wie er sie von seinen Beinen abgestreift hatte. Er ging zu seinem Häufchen, fischte seine Unterhose heraus und schlüpfte rasch hinein. Sofort fühlte er sich irgendwie wohler, irgendwie geschützt und behütet. Obwohl er die Reste seiner Erregung vom gestrigen Abend darin spüren konnte – längst getrocknet und unangenehm auf seiner Haut kratzend.
    Ihm wäre es in diesem Moment ganz recht gewesen, wenn er die Augen einfach schließen könnte, und wenn er sie wieder aufschlug, befände er sich in seinem Schlafzimmer und könnte das alles als Humbug, als satanischen Scherz irgendeines Albtraumwesens abstempeln. Er kniff tatsächlich die Augen zusammen, wünschte sich wie Dorothy in Oz zurück in sein Zimmer, hoffte, dass damit auch all die Erinnerungen verschwunden wären.
    Als er sie vorsichtig öffnete, stand er noch immer nahezu nackt und frierend in einem fremden Zimmer.
    Jonas konnte selbst nicht sagen, warum er fror. Der Boden unter seinen bloßen Füßen war angenehm warm. Vermutlich verlief unter dem schwarz-weiß gemusterten Marmorboden eine Fußbodenheizung oder Ähnliches, denn die Fliesen fühlten sich so warm an wie von der Sonne aufgeheizter Sand. Zudem überflutete die Mittagssonne den großen Raum mit ihren wärmenden Strahlen, ließ die weißen Fliesen des Bodens strahlen und brachte die schwarzen zum Glitzern. Die Luft war erfüllt von Wärme und Behaglichkeit. Er sollte sich eigentlich wohlfühlen und nicht mit zitternden Gliedern, eng an den Leib geschlungenen Armen und mit bang zusammengezogenem Herzen herumstehen und nicht wissen, was er eigentlich hier machte oder wie er aus dieser Sache wieder herauskam.
    Mit einem panikerfüllten Zischen fuhr er herum und starrte hinaus auf die Landschaft, die sich vor dem großen Panoramafenster ausstreckte. Wenn das eine seiner, diesmal nicht enden wollenden Visionen war, war sie verdammt real. Ihm kam alles so eigenartig, so aberwitzig und bizarr vor, und dennoch fühlte es sich so lebendig und natürlich an.
    Jonas sah an sich herunter, ließ seine Arme langsam sinken und betrachtete seinen Körper. Ja, es war real.
    Noch immer glaubte er, die Berührungen zu spüren, dort wo ihn Fäiram zärtlich gestreichelt und seine heißen Lippen ihn geküsst hatten, seine feuchte Zunge darüber hinweggeglitten war und wo ihn die Ergüsse des Mannes getroffen hatten, mit dem er einen unglaublichen Abend verbracht hatte.
    Es war durchaus real gewesen, ein leibhaftiges Erlebnis. Das Summen der Leidenschaft hallte nach wie vor in ihm, ebenso die wohlige Erschöpfung mehrerer Orgasmen, die seinen Körper auslaugten und sich an seinen Kräften labten. Es war in der Tat Wirklichkeit gewesen – und es fühlte sich auf merkwürdige Weise kein

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