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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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gebeten. Laurence begriff erst spät, dass das Abendessen keineswegs eine private Angelegenheit werden würde, nämlich als Gong Su zu ihm kam und ihn fragte, ob er seine Hilfe bei den anstehenden Vorbereitungen anbieten dürfe.
    Auch Jia hatte nun keine Zeit mehr für vertrauliche Unterredungen, denn er war vollauf damit beschäftigt, sich um die rasch steigende Anzahl seiner Gäste zu kümmern.
     
    Am nächsten Morgen wachte Laurence auf und sah im Hafen ein Beiboot von einer hübschen kleinen Kaufmannskorvette mit sechs Kanonen unter amerikanischer Flagge zum Anlegesteg rudern; und mit der Flut am Abend kam ein Holländer herein.
    »Der Güterfluss nach Sydney beginnt, ganz nebensächlich auszusehen«, stellte Tharkay fest. Bis zum Abend des Banketts hatte sich noch ein portugiesisches Barkschiff in das immer voller werdende Hafenbecken geschoben. Laurence wollte nicht spionieren, aber er hatte gesehen, wie einige Dutzend kleiner, schwerer Kisten vorsichtig ans Ufer gebracht und in den bewachten Drachenpavillon geschafft wurden: Ganz sicher handelte es sich dabei um Münzen, und zwar, dem Umfang nach zu urteilen, in beachtlicher Menge, mit der die Ladungen Seide, Porzellan und Tee bezahlt werden sollten. Woher diese Waren allerdings stammten, konnte Laurence nicht sehen.
     
    »Ich verstehe einfach nicht, warum sie sie nicht durch die Luft befördern«, sagte Temeraire gedankenverloren. Er fand es nur natürlich, ein bisschen abgelenkt zu sein, wenn dort unten in der Ecke des Gebäudes Truhen voller Gold und Silber aufbewahrt wurden und solche fabelhaften Düfte aus den großen Bottichen am Ufer aufstiegen,
in denen gekocht wurde. Oh! Und dieser Geruch von frisch geröstetem Sesam! Die Frauen schafften reife Longanefrüchte direkt in den Pavillon und füllten sie dort in riesige Fässer. Temeraire musste sich mit aller Kraft zurückhalten, aber er wusste nicht, ob es ihm gelungen wäre, wenn nicht das Bankett vor der Tür gestanden hätte.
    »Ich werde Shen Li danach fragen, wenn sie wiederkommt«, fügte er hinzu. »Allerdings, Laurence, dir kann ich es ja sagen: Ich hatte recht. Irgendetwas an ihr ist sehr seltsam, und ich bin mir sicher, das liegt alles daran, dass sie immer so lange alleine in der Luft ist. Ihr Wesen ist wirklich angenehm, da kann sich niemand beklagen. Aber wenn man sie nicht direkt anspricht, dann sitzt sie nur still herum und sagt kein Wort, und zwar stundenlang nicht. Und wenn man sie dann fragt, was sie denkt, dann antwortet sie, sie versuche aufzuhören, etwas zu denken.«
     
    Die Größe des bevorstehenden Abendessens bewirkte, dass sich Temeraire merkwürdig gehemmt fühlte und aufgeregt war. Im Stillen war er sich darüber im Klaren, dass er nicht sehr vorteilhaft aussah. Er war während der Reise ein bisschen dünn geworden, und alles Baden im Meer hatte nicht ausgereicht, ihm den ganzen roten Staub abzuwaschen. Seine Schuppen glänzten nicht so schön, wie er es gerne gehabt hätte, und er hatte sich traurig eingestanden, dass die Kanten seiner Flügel rau waren. Seine Brustplatte hatte etliche Kratzer und Dellen davongetragen, die Mr. Fellowes beim besten Willen nicht hatte glätten können. Temeraire vermisste schmerzlich einen richtigen Schmied.
    Aber immerhin hatte er seine Krallenscheiden dabei, und Tharunka bot ihm etwas vom Öl an, das sie für ihre eigene Haut benutzte, um diese gegen das trockene, heiße Klima zu schützen. Temeraire war überzeugt davon, dass das Mittel auf seinen schwarzen Schuppen ganz besonders gut zur Geltung kommen würde.
    »Ich teile das wirklich gern mit dir. Es tut mir so leid, dass du den
ganzen Weg hierhergekommen bist«, sagte sie, und Temeraire fand den entschuldigenden Tonfall sehr angemessen. »Vor allem, weil ich mir sicher bin, dass ich nicht mit zurückkehren will, nein, vielen Dank. Das sagt nichts über das Korps aus – dein Kapitän scheint mir eine wirklich gute Wahl zu sein. Aber ich kann mich für keinen der Offiziere, die du mitgebracht hast, erwärmen. Sie sind alle viel zu fordernd und zu besitzergreifend, und ich habe bei niemandem ein richtiges Kameradschaftsgefühl, sodass ich ihn würde um mich haben wollen. Vielleicht habe ich hier keinen eigenen Kapitän, aber ich habe Tag und Nacht gute Gesellschaft, wenn ich es möchte, bei den Larrakia und auch überall sonst im Land. Und ich muss auch nicht auf einem Stützpunkt schlafen oder auf einem Schiff oder in irgendeinem einsamen Tal.«
    Temeraire konnte ihre Entscheidung

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