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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Laurence auf die Leeseite des Achterdecks gesellte, wo die Passagiere sich gewöhnlich frei bewegen konnten. »Das Schlimmste ist«, fügte er hinzu, »dass ich keine Möglichkeit sehe, ihm sein Ansinnen abzuschlagen. Die Befehle liegen schwarz auf weiß vor: Er ist für Wringes Ei vorgesehen. Was für eine verfluchte Verschwendung.«
    Laurence nickte knapp; auch er hatte einen Brief erhalten, der allerdings keinen offiziellen Inhalt hatte.
    »… dabei wäre mir nichts lieber, als dass er auf dem Weg zu dir im Meer versinkt «, hatte Jane geschrieben.
    »… aber seine verdammte Familie hat den Lordschaften die letzten fünf Jahre lang in den Ohren gelegen, und er hatte das Pech – oder besser
gesagt hatte ich das Pech –, dass er sich vor Kurzem in Schottland aufhielt, als wir gerade gesundheitlich so angeschlagen waren. Er flog mit einem der Wilddrachen aus Arkadis Bande, hat kurz gekämpft und es geschafft, sich wieder einmal verwunden zu lassen. Und so musste ich ihm ein Tier überlassen oder wenigstens die Chance, eines für sich zu gewinnen, und irgendjemand muss den Burschen hinterher im Auge behalten! Da ich mich um sechsundzwanzig Schlüpflinge kümmere und höchstwahrscheinlich ein Krieg in Spanien bevorsteht, habe ich keine Skrupel zu sagen: besser du als ich.«
    Dieser letzte Satz war nachdrücklich in Großbuchstaben geschrieben und unterstrichen .
    »Ich habe vorgeschoben, dass dies das erste Ei ist, das wir von den Wilddrachen haben, und dass Rankin bereits Erfahrungen im Feld mit ihnen gesammelt hat, was sich als Vorteil in der Ausbildung erweisen sollte. Ich glaube, mein Versuch war allzu durchsichtig, aber ein Titel wirkt Wunder, Laurence. Ich hätte viel schneller einen angestrebt, wenn ich gewusst hätte, wozu er alles taugt. Gentlemen, die mich noch vor sechs Monaten wie Fischweiber angebrüllt haben, verhalten sich mir gegenüber inzwischen lammfromm, nur weil der Regent ein Stück Papier für mich unterzeichnet hat, und sie nicken mit den Köpfen und sagen: »Ja, sehr wohl«, obwohl sie noch vor Kurzem ewig und drei Tage diskutiert hätten, wenn ich auch nur anzudeuten gewagt hätte, dass es regnen könnte. Es erweist sich auch als großer Vorteil, dass keiner von ihnen weiß, ob er mich mit »Mylady« oder »Sir« ansprechen soll, und kaum dass sie eine Entscheidung getroffen haben, überlegen sie es sich wieder anders. Ich hoffe, man macht mich nicht noch zu einer Herzogin, nur damit es leichter für sie wird und sie mich mit »Eure Hoheit« anreden können. Das wäre nur der halbe Spaß.
    Übrigens bin ich deiner Mutter zu großem Dank verpflichtet. Sie schrieb mir, als sie meinen Namen im Debretts veröffentlicht sah – ganz diskret als J. Roland – und lud mich zu einem angenehmen, kleinen
Abendessen in netter Gesellschaft ein, bei dem jeder Kabinettsminister anwesend war, den sie hatte kriegen können, denke ich. Alle waren zutiefst entsetzt, denn sie hatten ihre Ehefrauen mitgebracht, doch sie konnten keinen Ton sagen, solange ihre Ladyschaft am Ende des Tisches saß, als könne sie kein Wässerchen trüben. Den Damen machte es nicht mehr viel aus, als sie begriffen, dass ich eine Offizierin und keine Varieté-Künstlerin aus Vauxhall war. Ich fand sie alle ganz anständige Dinger, und ich meine, dass ich vielleicht eine falsche Vorstellung von ihnen hatte. Ich schätze, ich sollte die Beziehung zu ihnen pflegen. Mir macht ihre Gesellschaft nur halb so viel zu schaffen, wenn ich Hosen tragen kann. Sie waren alle sehr freundlich und ließen mir ihre Visitenkarten da.
    Ansonsten schleppen wir uns durch die Tage und kehren langsam wieder zur alten Ordnung zurück: Drachen mit Kartoffelbrei und Hammeleintopf zu füttern, ist Gott sei Dank viel billiger, auch wenn sich die älteren Tiere beklagen. Excidium seufzt den lieben Tag lang und sehnt sich nach frischem Vieh, und Temeraires Name ist nicht eben wohlgelitten hier, denn er wird für diese Kochkünste verantwortlich gemacht.
    Ich will dir etwas anvertrauen: Mir ist nicht wohl bei dieser Sache in Spanien. Bonaparte ist kein Narr, und warum sollte er ein Dutzend Städte an der Südküste zerstören, die sich noch nicht von den Nachwehen seiner Invasion erholt haben? Mulgrave glaubt, er habe vor, Spanien einzunehmen, und will uns daran hindern, die Einwohner vom Meer aus mit Nahrung zu versorgen. Aber wenn das stimmt, dann sollte er stattdessen die Städte in Portugal niederbrennen.
    Wenn Temeraire das für einen Plan von Lien

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