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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hob eine Augenbraue in seine Richtung.
    »Weißt du, Aahz«, beschuldigte sie ihn, »für einen der so viele Schlenker macht wie du, wenn es ums Geschichtenerzählen geht, bist du verdammt ungeduldig, wenn es darum geht, jemanden anders anzuhören.«
    »Da hat sie ganz recht«, kommentierte ich.
    »Schluß jetzt!« brüllte Aahz. »Die Geschichte!«
    »Nun, eines der Dinge, die Grimble erwähnte, als er mir mit seinem hohen Posten imponieren wollte, war, daß er einen Hofzauberer suchte. Er sagte, er hätte den König überzeugt, einen anzustellen, aber jetzt konnte er keinen ausfindig machen und würde am Ende wie ein Idiot dastehen.«
    »Und als er auf Idioten zu sprechen kam«, ergänzte ich, »fielen wir dir ein.«
    »Nun fang bloß nicht so an«, schalt Tanda. »Ich hielt es für eine gute Möglichkeit, zwei Freunden weiterzuhelfen, ich wußte, daß ihr in dem Wald da rumhingt ... und schließlich weiß jeder, was für ein gemütlicher Job Hofzauberer ist.«
    »Genau wie ich dir gesagt habe, Kerlchen«, betonte Aahz.
    »Dann müssen wir von verschiedenen Jobs gesprochen haben«, gab ich zurück.
    »He!« unterbrach Tanda, indem sie zärtlich eine Hand auf meinen Arm legte. »Als ich ihm eure Namen angab, wußte ich nichts von der Invasionsarmee. Ehrlich!«
    Unter ihrer Berührung schmolz mein Ärger dahin wie Eis. In diesem Augenblick hätte sie mir gestehen können, meinen Kopf als Galionsfigur verkauft zu haben, und ich hätte ihr noch verziehen.
    »Nun ...«, hob ich an, doch sie fuhr zu meinem Glück fort.
    »Sobald ich die ganze Geschichte erfahren hatte, wußte ich, daß ich euch in einen Engpaß geführt hatte«, sagte sie leise und aufrichtig. »Wie ich schon sagte, hätte ich in Possiltum gewartet, doch ich hatte Angst, daß ihr mich mit euren Maskeraden erkennen würdet, ehe ich euch ausmachen könnte. Hättet ihr mich auf gewohnte Weise begrüßt, wäre das dem Geschäft sehr zuwider gelaufen. Grimble ist ein eifersüchtiger Narr, und wenn er uns für mehr als flüchtige Bekannte gehalten hätte, hätte er euch womöglich alle Unterstützung versagt, die er euch normalerweise gewährt hätte.«
    »Ein tolles Geschäft«, knurrte Aahz, »fünf ganze Goldstücke.«
    »So viel?« Tanda klang aufrichtig überrascht. »Wie habt ihr das denn geschafft?«
    »Aahz holt bei jedem Handel das Bestmögliche heraus«, sagte ich stolz. »Zumindest in finanzieller Hinsicht.«
    »Also«, schloß Tanda, »zumindest will ich nicht eure Kriegskasse belasten. Als ich den ganzen Schlamassel erfuhr, in den ich euch gebracht hatte, beschloß ich, mich diesmal umsonst zur Verfügung zu stellen. Da ich euch da hineingerissen habe, ist das mindeste, was ich tun kann, euch wieder herauszuhelfen.«
    »Klasse!« rief ich aus.
    »Und wie das klasse ist!« stimmte Aahz zu.
    Irgend etwas an seiner Stimme störte mich.
    »Ich meine, daß sie uns helfen will«, stieß ich hervor, »nicht daß sie es umsonst tut.«
    »Das habe ich ja auch gemeint, Lehrling«, gab Aahz böse zurück. »Aber im Gegensatz zu einigen anderen weiß ich, wovon ich rede!«
    »Jungs!?« sagte Tanda und schob uns auseinander. »Wir stehen auf der gleichen Seite, wißt ihr noch?«
    »Gliep!« erklärte der Drache und schob sich neben Tanda.
    Wie ich schon sagte, ist der Atemhauch meines Drachen stark genug, um jedes Gespräch zu beenden, und es dauerte einige Minuten, bis die Luft wieder so frisch war, daß wir unsere Unterhaltung fortsetzen konnten.
    »Ehe wir so rauh unterbrochen wurden«, keuchte Tanda schließlich, »wolltest du etwas sagen, Aahz. Hast du dir einen Plan ausgedacht?«
    »Inzwischen ja«, lächelte Aahz und faßte sie unters Kinn. »Und glaub mir, ohne dich wäre das ziemlich schwierig geworden.«
    Das klang irgendwie besorgniserregend. Tandas Hauptgewerbe, zumindest das einzige, das man in anständiger Gesellschaft erwähnen konnte, war das einer Mörderin.
    »Nun komm schon, Aahz«, schalt ich. »Tanda ist gut, aber sie ist nicht so gut, daß sie es mit einer ganzen Armee aufnehmen könnte.«
    »Sei dir da lieber nicht so sicher, Süßer«, meinte sie und zwinkerte mir zu.
    Ich errötete, führte mein Argument jedoch weiter aus. »Ich behaupte nun einmal, daß die Sache für einen oder auch für drei einfach zu gewaltig ist«, erklärte ich hartnäckig.
    »Da hast du recht, Kerlchen«, sagte Aahz feierlich.
    »Wir können einfach nicht ... Was sagtest du gerade, Aahz?«
    »Ich sagte, daß du recht hast«, wiederholte er.
    »Dachte ich mir's

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