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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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doch«, meinte ich verwundert. «Ich wollte es nur noch mal hören.«
    »Das könntest du öfter hören, wenn du öfter recht hättest«, erläuterte Aahz.
    »Nun komm schon, Aahz«, unterbrach ihn Tanda. »Wie lautet der Plan?«
    »Wie das Bürschchen schon sagt«, meinte Aahz leichthin, »benötigen wir weitere Hilfe. Wir brauchen eine eigene Armee.«
    »Aber Aahz«, erinnerte ich ihn, »Badaxe sagte doch ...«
    »Wer redet denn von Badaxe?« erwiderte Aahz in aller Unschuld. Wir sollen diesen Krieg doch mit Hilfe der Magik gewinnen, nicht wahr? Na schön. Mit Tanda in unserem Team verfügen wir über ein paar weitere Tricks, vergiß das nicht.«
    Ich vergaß es nicht. Ich hatte nicht vergessen, wie Aahz erklärt hatte, er mache sich keine Sorgen um Tanda, die mit Isstvan verschwunden war, denn sie könnte selbst durch die Dimensionen reisen, falls die Lage prekär würde.
    »Du meinst ...«
    »Genau das, Kerlchen«, lächelte Aahz. »Wir kehren zurück auf Tauf. Wir werden eine eigene kleine Invasionsarmee rekrutieren!«

12
»Das ist kein Spiel für alte Knacker! Schickt die Knaben herein!«
W. HAYES
    Ich weiß nicht, wie Tanda uns von meiner Heimatdimension Klah nach Tauf gebracht hat. Wüßte ich es, so hätte ich sie nicht dazu gebraucht. Ich weiß nur, daß sie zu der entsprechenden Zeit zu singen begann und ihre Schultern wiegte (an sich schon ein faszinierender Vorgang), und schon waren wir da.
    Mit »da« meine ich in diesem Fall den Bazar auf Tauf. Doch dieser Satz allein vermag keinen Eindruck der neuen Umgebung zu vermitteln, deren Anblick sich uns nun bot.
    Vor langer Zeit erlitt die Dimension Tauf einen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Um zu überleben, nutzten die Täufler (welche ich früher unter der Bezeichnung Teufel gekannt hatte) ihre Fähigkeit zum Dimensionen-Reisen und wurden Kaufleute. Durch einen Ausleseprozeß waren nicht jene Täufler am stärksten, die am besten kämpfen konnten, sondern jene, die am geschicktesten handelten. Nach zahllosen Generationen, die diesen Prozeß durchliefen, waren die Täufler als die besten Kaufleute aller Dimensionen bekannt. Außerdem waren sie als die verschlagensten, kältesten und profitgierigsten Betrüger berühmt, die die Welt jemals gesehen hat.
    Der Bazar auf Tauf war ihr Schaufenster. Es war ein Markt, der rund um die Uhr und das ganze Jahr über statt fand, und wo die Täufler miteinander um die Waren feilschten, welche sie aus den verschiedensten Dimensionen herbeigeschleppt hatten. Obwohl der Markt ursprünglich von den Täuflern eingerichtet und unterhalten wurde, war es keineswegs ungewöhnlich, Reisenden aus vielen Dimensionen zu begegnen, welche durch die endlosen Reihen von Auslagen und Buden schlenderten. Als Faustregel galt: »Wenn man es überhaupt irgendwo findet, dann auf dem Bazar von Tauf.«
    Ich war schon einmal mit Aahz hier gewesen. Damals suchten wir nach einer Überraschungswaffe zum Einsatz gegen Isstvan. Schließlich kehrten wir mit Gliep und Tanda zurück! ... Rund um den Markt gab es zahllose Unterhaltungsmöglichkeiten.
    Ich erwähne dies, weil niemand, so ungewöhnlich unser Vierergespann auch erschienen sein mochte, uns auch nur die geringste Beachtung schenkte, während wir dastanden und das Kaleidoskop von Aktivitäten sich um uns drehen ließen.
    Gliep drückte sich ängstlich an mich, da ihn der plötzliche Wechsel unserer Umgebung erschreckt hatte. Ich beachtete ihn nicht weiter. Mein erster Besuch hier war viel zu kurz gewesen, um meine Neugier befriedigt zu haben. Folglich verrenkte ich mir nun den Hals, um so schnell wie möglich so viel wie möglich mitzubekommen.
    Tanda war da schon profihafter.
    »Da wir nun hier sind«, meinte sie schleppend, »hast du eine Ahnung wo wir hinmüssen, Aahz?«
    »Nein«, gab Aahz zu. »Aber das werde ich auf der Stelle herausbekommen.«
    Ohne weitere Vorwarnung streckte er die Hand aus und packte den Arm des nächstbesten Passanten, eines kurzgewachsenen, häßlichen Burschen mit Fangzähnen. Aahz wirbelte sein Opfer herum und beugte sich hinab, um ihm drohend ins Gesicht zu schauen.
    »He, du!« knurrte er. »Hast du Lust auf ein Kämpfchen?«
    Einen Augenblick lang blieb mir das Herz stehen. Das fehlte uns gerade noch, in eine Schlägerei verstrickt zu werden.
    Glücklicherweise zog der Keiler keine Waffe, sondern wich einen Schritt zurück und beäugte unsere Gruppe mißtrauisch.
    »Doch nicht mit einem Perversen mit einem Drachen zur Unterstützung. Ich nicht!« gab er

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