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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zu diesem Zwecke errichtet worden war, und darin wimmelte es von Offizieren einschließlich Claude. Es schien, als habe Antonio sein Wort gehalten, obwohl er selbst augenblicklich nicht anwesend war.
    Angesichts einer solchen Versammlung hatten wir uns entschlossen, etwas mehr Stärke zu demonstrieren. Zu diesem Zweck begleiteten uns Tanda und Brockhurst, während Gliep draußen herumschnüffelte. Gus und Ajax hielten wir weiter in Reserve, wohingegen der Gremliner seit der Konfrontation der beiden Drachen nicht mehr aufgetaucht war.
    Mir gefiel der Offizier nicht, mit dem wir jetzt verhandelten. Er hatte mit seiner gewandten, öligen Art etwas an sich, das mir gegen den Strich ging. Ich nahm stark an, daß er seine jetzige Position dadurch erreicht hatte, daß er seine Konkurrenten vergiftete.
    »Ihr möchtet also, daß wir kapitulieren«, sagte er nachdenklich und trommelte mit den Fingern auf den Tisch vor ihm.
    »Oder den Rückzug antretet, oder abschwenkt«, berichtigte ich. »Ehrlich gesagt ist es völlig egal, was Ihr anfangt, so lange Ihr nur Possiltum in Ruhe laßt.«
    »Das haben wir gerade schon in Erwägung gezogen«, sagte der Kommandeur, lehnte sich zurück und schaute zur Decke des Zeltes.
    »Habt Ihr deshalb so viele zusätzliche Soldaten den ganzen Tag lang hier zusammengezogen?« fragte Brockhurst sarkastisch.
    »Das ist eine rein interne Angelegenheit, wie ich Euch versichern kann«, schnurrte der Kommandeur. »Alle meine Offiziere sind hier versammelt, und sie fürchten, ihre Soldaten kämen auf dumme Gedanken, wenn man sie sich selbst überläßt.«
    »Was mein Kollege sagen will«, warf Aahz ein, »ist, daß es uns schwer fällt zu glauben, daß Ihr auf unsere Bedingungen eingehen wollt.«
    »Warum nicht?« Der Kommandeur zuckte die Achseln. »Dafür habt Ihr doch schließlich gekämpft, nicht wahr? Es kommt ein Augenblick, wo ein Kommandeur sich fragen muß, ob es ihm nicht teurer kommt, einen Kampf durchzufechten, als ihn sich zu schenken. Bislang hat Euer Widerstand mit Dämonen und Drachen uns gezeigt, daß diese Schlacht wirklich schwer werden kann.«
    »Und wo die herkommen, gibt es noch mehr ihrer Art, wenn Not am Mann sein sollte«, warf ich ein. »Das habt Ihr ja demonstriert«, lächelte der Kommandeur und machte eine lässige Handbewegung in Richtung Tanda und Brockhurst.
    »Hexen und Teufel stellen eine eindrucksvolle Ergänzung Eurer Streitkräfte dar.«
    Ich hielt es für unklug, ihn darauf hinzuweisen, daß Brockhurst ein Imp und kein Täufler war.
    »Dann erklärt Ihr Euch einverstanden, Possiltum zu schonen?« fragte Aahz gerade heraus.
    »Ich erkläre mich einverstanden, es mit meinen Offizieren zu diskutieren«, präzisierte der Kommandeur. »Ich verlange lediglich, daß Ihr einen Eurer ... äh ... Helfer zurück laßt.«
    »Wozu?« wollte ich wissen.
    Mir gefiel die Art und Weise nicht, wie er Tanda musterte.
    »Natürlich um Euch unsere Entscheidung mitzuteilen«, antwortete der Kommandeur mit einem Achselzucken. »Keiner meiner Männer würde wagen, Euer Lager zu betreten, auch wenn man die Immunität des Gesandten garantiert.«
    Seine Stimme hatte einen spöttischen Unterton, der mir nicht gefiel.
    »Ich werde bleiben, Skeeve«, erklärte Aahz sich bereit.
    Ich überlegte schnell. Aahz hatte immer und immer wieder seine Fähigkeit bewiesen, auf sich selbst aufzupassen. Doch ich traute dem Kommandeur nicht recht.
    »Nur wenn Ihr bereit seid, uns einen Eurer Offiziere dafür als Geisel mitzugeben«, entgegnete ich.
    »Ich sagte doch schon, daß keiner meiner ...«, begann der Kommandeur.
    »Er braucht unser Lager nicht zu betreten«, erklärte ich. Er kann draußen am Waldrand stehen bleiben, wo Ihr ihn gut sehen könnt. Ich werde persönlich für seine Sicherheit garantieren.«
    Der Kommandeur biß nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.
    »Nun gut«, sagte er. »Da Ihr Interesse an seiner Laufbahn gezeigt habt, werde ich Euch Claude als Geisel mitgeben.« Der junge Offizier erblaßte, sagte jedoch nichts. »Einverstanden«, meinte ich. »Wir warten auf Eure Entscheidung.
    Ich nickte meinen Kameraden zu, worauf sie gehorsam einer nach dem anderen das Zelt verließen. Claude zögerte, dann schloß er sich der Prozession an.
    Ich hätte Aahz gerne gesagt, vorsichtig zu sein, überlegte es mir jedoch anders. Es wäre unklug, die Verletzlichkeit meines Partners vor dem Kommandeur einzugestehen. Statt dessen nickte ich den Offizieren kurz zu und folgte meinen Kameraden.
    Tanda

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