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DrachenHatz

DrachenHatz

Titel: DrachenHatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Haese
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in eineinhalb Stunden der Fall sein konnte, wenn er sich nicht herbeamte. Außerdem musste er bestimmt morgen arbeiten.
    »Wo bist du, Hanna? Was machst du?«, drängte mein Herzensschatz, und die Besorgnis in seiner Stimme war nicht zu überhören. Schöön!
    »Ich sitze auf dem Acker und ärgere mich schwarz«, gab ich wahrheitsgemäß Auskunft. Und dann erzählte ich ihm alles. Er war ohne Übertreibung wunderbar, verkniff sich alle überflüssigen Kommentare, tat jedoch auch nicht so, als ob ich es nicht versiebt hätte, sondern stellte lediglich sachlich fest, dass es so war und dass man davon nicht stürbe, sondern schauen müsse, wie es nun weitergehe. Er sähe da allerdings kein allzu großes Problem oder zumindest keines, das wir nicht in Dänemark – im Bett, vor dem Holzofen oder am Strand – schnellstens gemeinsam lösen würden.
    So ein Mist, verdammter. Musste er denn ausgerechnet jetzt, wo sich alles in Wohlgefallen aufzulösen begann, das Pølserland erwähnen? »Ich kann nicht mitkommen, Thomas.« Ich bin schon immer für klare Worte gewesen, Herumgedruckse an der falschen Stelle bringt einfach nichts und macht vieles oft noch schlimmer.
    »Der Gierke?«, kam es wie aus der Pistole geschossen. Und aus war es mit der Schmusestimmung.
    »Harry? Was hat der denn mit meinen Urlaubsplänen zu tun?«, blökte ich zurück. Eifersuchtsanwandlungen sind ja schön und gut und schmeichelhaft, doch wenn sie dermaßen undifferenziert daherkamen, nervten sie lediglich, fand ich. »Nein, es geht um Greta!«
    »Ach so.«
    Er klang erleichtert. Ts, ts, ts, da sollten wir wohl noch einmal ein klärendes Wort in Dänemark … eben nicht! Weil ich nicht mitkam. Ich erzählte ihm von der Verwüstung der Wohnung und dass mir Greta selbst mittlerweile gefährdet schien, weil der Täter sich in seinen Aktivitäten zweifellos steigere. So weit war ich gekommen, als Thomas mich wütend anfuhr: »Na, das finde ich jetzt aber wirklich toll! Erst bist du auf Greta eifersüchtig, und nun darf ich ihretwegen allein in unseren Urlaub fahren. Du bist wirklich wankelmütig, Hanna.«
    »Ich kann doch nichts dafür«, protestierte ich lahm. »Aber du bist ehrlich böse, oder?«
    »Ziemlich, ja«, gab er sofort zu.
    »Oh«, sagte ich nur und starrte in den wolkenverhangenen Himmel, an dem kein einziges Sternlein prangte.
    »Komm doch mit, Hanna«, bat er leise. »Es ist unsere erste gemeinsame Woche. Marga oder meinetwegen auch der Gierke oder besser noch die Polizei können doch auf Greta aufpassen und sie im Notfall schützen. Mir bedeutet das so viel. Bitte.«
    »Mir auch«, gestand ich, nachdem ich mich freigeräuspert hatte. »Ich würde wirklich schrecklich gern dabei sein, Thomas –«
    »Aber?«, unterbrach er mich resigniert.
    »Aber ich habe es Greta versprochen, weißt du. Sie zählt auf mich.«
    »Das war im ersten Schock. Das ist verständlich«, argumentierte er plötzlich eifrig, »doch jetzt kann man die ganze Angelegenheit noch einmal in Ruhe überlegen und abwägen. Ist es denn wirklich nötig, dass du hierbleibst? Das ist der Punkt. Und zweitens – entschuldige, wenn ich es so offen ausspreche – muss man sich einmal die Frage stellen, was du mit deinen beschränkten Mitteln überhaupt ausrichten könntest. Nämlich nicht viel. Soll ich mal mit Greta reden?«
    »Nein. Danke. Das tue ich schon selbst.«
    »Schön.« Er schwieg einen Moment lang, bevor er leise sagte: »Auch eine Privatdetektivin hat einmal Urlaub, Hanna. Denk doch an uns.« Und dann flüsterte er mir etwas sehr Liebes ins Ohr, woraufhin ich versprach, die Sache noch einmal ziemlich ernsthaft zu überdenken und, wenn irgend möglich, nach einer anderen Lösung zu suchen.
    Doch ich hätte gewarnt sein müssen.
    Am nächsten Morgen biss ich als Erstes in den ultrasauren Apfel und rief Plattmann an, um ihm zu berichten, was passiert war. Dass ich die Chose grandios und nach allen Regeln der Kunst in den Sand gesetzt hatte. Dass ich nach wie vor den Täter zu kennen glaubte, aber logischerweise immer noch über keinerlei Beweise verfügte. Und dass ich mich selbst in den Hintern treten könnte. Und zwar kräftig. Ich konnte nicht einmal etwas zum Wagentyp sagen, weil ich zu verdattert gewesen war, um nach der Taschenlampe zu greifen, als mein Handy losgegangen war.
    Er reagierte geradezu herzerfrischend und auf sehr norddeutsche Art. »Schiet«, brummte er nur, nachdem ich geendet hatte. Und nach einer Weile: »Tscha, ich weiß schon, weshalb ich

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