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DrachenHatz

DrachenHatz

Titel: DrachenHatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Haese
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Hemlokk übernimmt, sei sicher: Das Ergebnis stimmt!« Ich freute mich schon auf Plattmanns verblüfftes Gesicht, wenn ich ihm den Zettel hinschob, und hörte ihn bereits höchst anerkennende Worte für mein beeindruckendes Schaffen von sich geben. Und dann würden sich mein Ruf sowie mein Ruhm in Windeseile in Bokau und Umgebung verbreiten. Und wahrscheinlich sogar bis an die Stadtgrenzen Kiels!
    Der Wagen hielt, und ich sah eine schemenhafte Gestalt, die vorsichtig ausstieg und sich sichernd umblickte. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Doch das würde sich in Kürze ändern. Vorsichtig tastete ich auf dem Treckerreifen nach der Taschenlampe. Sobald er die ersten Holzscheite in den Kofferraum schmiss, würde ich ihn anfunzeln. Und dann würden wir zwei Hübschen uns einmal gepflegt unterhalten.
    Tja, ich mache es kurz. Daraus wurde nichts, denn ausgerechnet in diesem heiklen Moment fing mein Handy an zu schrillen. Sekundenlang stand ich wie gelähmt da, während ich gleichzeitig mit offenem Mund beobachtete, wie mein Verdächtiger in Windeseile das Holz fallen ließ, zu seinem Auto hechtete, es anschmiss und mit Karacho davonbrauste. Offenbar verfehlte er bei der überstürzten Aktion mehrmals den Weg, denn es schepperte zum Teil gewaltig, bevor das Motorengeräusch immer leiser wurde und schließlich überhaupt nicht mehr zu hören war.
    Das gottverdammte Handy klingelte noch immer.
    »Ja?«, schnauzte ich stocksauer in die Membrane.
    »Störe ich?«, drang Thomas’ besorgte Stimme an mein Ohr. Kein guter Einstieg. Das fragt meine Mutter nämlich auch immer als Erstes.
    »Ja! Und wie!«, blaffte ich.
    »Verzeihung«, sagte er höflich und unterbrach die Verbindung.
    Belämmert starrte ich das Telefon an. Und wütend. Und gefrustet. Da hatte ich supertolle Privatdetektivin wirklich an alles gedacht, und – an alles? Nein, an das Naheliegendste nicht, nämlich diesen blöden Schrillapparat lahmzulegen, bevor die Aktion startete. Ich trat mit aller Macht gegen den Reifen. Es tat weh, doch das war gut so. Dann begann ich den Pneu mit beiden Fäusten zu traktieren. Rechter Haken, linker Haken, Fußtritt. Und noch einmal, bloß andersherum. Ich weiß, dass ich ausgesprochen kindisch reagierte, und meinen Gelenken bekam diese Form der Frustabfuhr ebenfalls nicht. Sie knirschten und fingen an zu schmerzen. Außerdem war dies natürlich genau genommen nicht die Antwort einer reifen, in sich ruhenden Persönlichkeit auf eine mittelschwere Krise. Aber mir war das wurscht in diesem Augenblick. Piepegal. Komplett schnuppe. Mich sah ja niemand außer vielleicht ein paar Eulen, Rehen oder Füchsen, und so viel Blödheit, wie ich an diesem Abend an den Tag beziehungsweise an die Nacht gelegt hatte, hielt niemand aus, der sich bei geistiger Gesundheit wähnte. Niemand.
    Und für immer vergrault hatte ich den Holzbanditen durch meine bodenlose Tüffeligkeit selbstredend gleich auch noch. Wenn der alle Tassen im Schrank hatte, würde er sich hier erst in fünf Jahren wieder blicken lassen.
    Ach Mist! Ich hatte die Sache wirklich nach Strich und Faden vermasselt. Erschöpft sank ich gegen den überteuerten Reifen, als mein Mobiltelefon erneut anfing zu bimmeln. Nö. Jetzt nicht. Das bekam der Beziehung bestimmt nicht gut. Doch Thomas gehörte zu der hartnäckigen Sorte Mensch. Es bimmelte und bimmelte, bis ich mich schließlich erbarmte.
    »Ja.«
    »Was ist denn los, Hanna? Ich mache mir ziemliche Sorgen. Und bei Greta nimmt auch niemand ab.«
    »Wieso rufst du Greta an, wenn du mich erreichen willst?«, knirschte ich. Ich hatte es ja geahnt, es war doch nicht so klug gewesen, ans Rohr zu gehen. Irgendetwas brodelte noch ganz gewaltig in mir, wie eine Ursuppe, die bei Überhitzung fontänengleich in die Höhe schießt und alles versenkt, was da kreucht und fleucht.
    Thomas schwieg einen Moment verblüfft, bevor er behutsam meinte: »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Deshalb rief ich Greta an. Aber willst du mir nicht endlich sagen, was los ist, Hanna? Soll ich kommen?«
    Das war die Frage, die ich gebraucht hatte. Ich spürte, wie meine Anspannung schlagartig nachließ.
    »Nein, aber es ist lieb von dir, dass du das anbietest«, gelang es mir im vernünftigen Ton hervorzuquetschen. Ich hätte ihn in diesem Augenblick liebend gern bei mir gehabt. Allein nur, um ihn anfassen und mich eine kurze Weile mit seinen Lippen beschäftigen zu können. Doch ich wusste, dass dies von Husum aus erst

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