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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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stets den Kopf schüttelte. »Schade. Damit sind Sie für uns enorm nutzlos geworden.« Sie erhob sich und gab den beiden Leuten hinter ihr ein Zeichen.
    Ealwhina wurde heiß und flau. »Warten Sie, Oberst!«, rief sie. »Ich weiß, wohin Piotr und Vlad wollen.«
    »Denken Sie nicht, dass es der Geheimdienst nicht auch herausfinden könnte?«, entgegnete sie gelangweilt. »Vielleicht haben meine Männer sie schon gestellt.«
    »Und wenn nicht?« Ealwhina setzte auf die Gefühle und die Rachsucht ihrer Gegenspielerin. »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie die Mörder Ihrer Schwester auf den Tod warten lassen wollen.«
    Sigorskaja runzelte die Stirn.
    »Ich habe gehört, wie sie sagten, dass sie die Suka mit einem Beil erschlagen haben.« Ealwhina sah an Sigorskajas entsetzten Zügen, dass sie gewonnen hatte. »Es muss in den Shambles passiert sein, nicht weit von hier.«
    Die Russin sandte einen weiteren ihrer Begleiter hinaus und wartete schweigend. Und es dauerte nicht lange, bis er zurückkehrte und Sigorskaja etwas ins Ohr flüsterte. Sie stand auf, ihre Kiefer mahlten, und eine Ader am ihrem Hals trat deutlich hervor. Sie war voller Hass und Wut auf die vermeintlichen Mörder. »Also gut, Snickelway. Wohin wollten sie?«
    Ealwhina atmete ein. »Wir müssen nach Amsterdam.«
    »Und wo dort?«
    »Das«, sie fixierte Sigorskaja, »sage ich Ihnen, wenn wir dort sind.«
    Draußen gellten die zweitönigen Pfeifen der Bobbies. Die Leiche war offiziell entdeckt worden.
    Wortlos wandte sich die Russin um und ging die Treppe hinauf.
    Ealwhina bekam einen Stoß in den Rücken, damit sie sich in Bewegung setzte. Ihre Bedingung war akzeptiert worden. Ich hoffe, die Herengracht ist nicht lang und ich finde dort irgendeinen Hinweis. Sie rieb sich über den Mantel und verwischte das Blut des getöteten Mediums, bevor sie ins Helle kamen. Es tat ihrer Lüge nicht gut.
    [???]AS-N
     
1. Januar 1927, Oranienbaum, 40 Kilometer westlich von Sankt Petersburg, Zarenreich Russland
    Silena achtete nicht auf das Erbrochene und stieg aus, die Augen auf den ungleichen Kampf über ihren Köpfen gerichtet. Was ist vorgefallen?
    Die Lena hatte das Feuer aus allen Maschinengewehren eröffnet und bescherte der Gondel der Ramachander Loch um Loch. Die Schweife der Leuchtspurmunition verdeutlichten, wo der Zeppelin überall getroffen wurde, dessen MG-Kanzeln eine nach der anderen in Stücke geschossen wurden. Ein Motor des kleineren Luftschiffs hatte bereits Feuer gefangen. Angeschlagen versuchte es, aus der Reichweite des Gegners zu gelangen. Das Knattern der Waffen klang am Boden leise, beinahe harmlos.
    Um Silena herum zischte der Schnee, heiße Patronenhülsen regneten unaufhörlich herab. Litzow reichte ihr das Fernglas, und sie sah hinauf. »Ihre Einschätzung, Oberst?«
    »Keine, Fürstin«, antwortete er unsicher. »Wir sind Verbündete, und Sie vertrauen Mrs. Havock, wie ich es tue. Es gibt keinen Grund für ein Gefecht.«
    Sie suchte die Hülle der flüchtenden Ramachander ab und entdeckte viele Treffer, die ihr einen starken Heliumverlust bescherten. In einer Geschützkanzel erkannte sie eine Gestalt, die eine Hand am Abzug des MGs hatte; mit dem anderen Arm zielte sie hinter sich und schoss mit einer Pistole auf den Einstieg.
    »Ich ahne, warum es zum Kampf gekommen ist«, sagte sie und beobachtete, wie der Schütze mehrmals in den Körper und in den Kopf getroffen wurde. Von hinten. Sie haben ihn durch die Luke erschossen. Gleich darauf zerfetzte eine Salve der Lena den Ausleger. Die Leiche stürzte zusammen mit den Trümmern hinab.
    »Entweder es gab eine Meuterei gegen Leida, was ich nicht glaube, oder sie hat Gäste an Bord, die versuchen, die Ramachander zu übernehmen.« Vorsichtshalber schwenkte Silena das Fernglas zu ihrem Luftschiff. Die Besatzung, die sie in den Kanzeln und hinter den Fenstern sehen konnte, war die eigene.
    Der Luftkampf endete. Die Lena hielt ihre Position bei und sah von einer Verfolgung des Gegners ab, während die Ramachander qualmend und sehr langsam nach Westen flog.
    Silena und Litzow kehrten in den Wagen zurück und ließen sich zum Flugfeld fahren, wo die Lena niedergehen würde. Bald darauf senkte sich die fliegende Festung für ihre Kommandantin dem Boden entgegen.
    Während das Auto und die Leichen zusammen mit dem toten, falschen Grigorij verladen wurden, gingen Silena und Litzow an Bord und ließen sich vom Wachoffizier auf der Brücke berichten, was geschehen war. Er erklärte militärisch

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