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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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das, was du liebst...
  Als der Barde verstummte, erfüllte tiefe Stille die Halle. In manchen Augen standen Tränen, und jeder versuchte in seinem Herzen eine Antwort auf Trents unausgesprochene letzte Frage zu finden.
Die Balladen und Lieder und Legenden gingen die ganze Nacht hindurch weiter. Einige waren lustig, andere traurig, doch Elgors Augen leuchteten am hellsten bei denen, die tapfere Herzen mit Feuer erfüllten.
Es waren Geschichten, die bei den Zuhörern die Sehnsucht nach alten Zeiten erweckten; Lieder, die ein Glitzern in die Augen einer Kriegsmaid brachten; Lieder vom Wolfswald, wo einst die Tiere der Altvorderenzeit hausten: Königsadler, Weißhirsche, Einhörner, Bären, die ehedem Menschen gewesen waren ... dem Wald, wo die großen Silberwölfe herrschten — oder vielleicht der Magier, der mit ihnen lief — und den alle mieden, die Böses im Sinn hatten.
Und dann gab es die Rundgesänge, an denen alle teilnahmen. Doch selbst diese kamen einmal zum Schluß, und die Leute - bewegt und berührt von den silbernen Klängen von Trents Harfe — suchten schließlich ihr Schlaflager auf.
     

     

Kriegsmaid
     
    Frühling, 3Æ1594 [Vier Jahre zuvor]
 
»Ob großer Barde oder nicht, er hat mich vor aller Augen verspottet!« Elgor lief auf dem Thronpodest hin und her wie ein gefangenes Tier.
Es war früh am nächsten Morgen, und außer ein paar Dienern an den unteren Tischen, die das Geschirr vom Morgenmahl wegräumten, waren er und Elyn allein in der großen Halle, wohin sie sich nach der Abreise Aranors und seiner Mannen — und natürlich Trents, dem Anlaß für Elgors Zorn - begeben hatten.
»Aye, Elgor, was er getan hat, war gedankenlos«, erwiderte Elyn, die auf einer Stufe des Podests saß und sich mit dem Dolch den Schlamm von den Stiefeln kratzte. »Doch er sagte es im gutgemeinten Scherz, denn Menschen töten keine Drachen, außer in alten Sagen.« Die Prinzessin stand auf und trat zu einer Anrichte, wo sie die Klinge an einem Leintuch sauberwischte.
»Pah! Gutgemeint?« Elgor unterbrach seine unruhige Wanderung und wandte sich seiner Schwester zu. Seine Augen funkelten vor Zorn. »Er hat sich über mich lustiggemacht, und wäre er kein Barde, hätte ich ihm eine Lehre erteilt.« Wieder nahm der Jüngling sein zorniges Hin und Her wieder auf.
»Elgor, ich glaube, du nimmst diese kleine Neckerei des Barden zu ernst.« Sie legte das Leintuch beiseite und setzte sich wieder auf die Stufe.
»Dann frag' ich dich, liebe Schwester«, Elgo trat vor sie, »wär' der Schuh am andern Fuß gewesen, würdest du genauso reden? Hättest du es auch einen gutgemeinten Scherz< genannt, wen Trent gesagt hätte: >... zweifellos mit dem Gedanken, das Untier zu erlegen - der Stoff, aus dem die Kriegsmaiden sindEine zornige Röte überzog Elyns Gesicht.
»Siehst du!« Elgor warf sich in den Thronsessel, ein Bein über die Armlehne, einen Fuß auf dem Boden, ein Stirnrunzeln im Gesicht. »Eines Tages, Elyn, werde ich Glaum töten ... Bei Adon, ich schwöre es! Und dann wird Meister Trent ein anderes Lied singen.«
Auf diese schicksalsschweren Worte wechselte Elyns Stimmung blitzartig schnell von Zorn über eine vermeintliche Kränkung zu besorgtem Unbehagen: »Schwör keinen Eid aus Verärgerung, Elgor, denn solch übereilte Gelübde haben die Eigenschaft, sich gegen den Schwörenden zu wenden.« Die Prinzessin erhob sich und blickte auf ihren Zwillingsbruder hinab. »Ach, Brüderlein, Ruric sagt, daß dein Stolz dich noch in den Tod führen würde, und ich beginne es auch zu glauben.«
»Ruric!« Elgo sprang auf. »Elyn, komm, laß uns mit Ruric reden. Wenn jemand weiß, ob je ein Mensch einen Drachen getötet hat — und wie —, dann der alte Schlaukopf!«
Als die beiden die Halle verließen, flüsterten die wenigen Diener untereinander.
 
Sie fanden den Waffenmeister in den Ställen bei der Inspektion der Pferde; denn ihm oblag der Oberbefehl in Zeiten, wenn Aranor nicht auf der Feste weilte.
»Nein, Junge, nicht daß ich wüßte«, entgegnete Ruric, als Elgor ihm die Frage stellte. »Gewiß, im Großen Krieg kamen auch Drachen zu Tode, aber ich weiß nicht, wie das geschah. Auch mein Vater, Alric, der mir viel von den alten Zeiten erzählt hat, konnte es mir nicht sagen. Es heißt, Magier und Drachen hätten sich zusammengetan, um die abtrünnigen Drachen zu erschlagen. Andere behaupten, es seien die Elfen gewesen. Aber ich weiß nicht, was stimmt.«
»Aber es muß irgendeinen Weg geben, einen Drachen zu

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