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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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werden, alter Mann«, sagte er und zielte.
    Der Schuss knallte gleichzeitig mit einer Explosion, die das ganze Gebäude erschütterte.
    Im Erdgeschoss flog die große Eingangstür in die Luft, wurde von der Explosion einer Pulverladung weggerissen. Dichter Qualm erfüllte die Vorhalle, und angeschlagen rappelten sich Leprat und Almadès mühsam und hustend unter den Trümmern auf.
    Mit pfeifenden Ohren glaubte Leprat das Kriegsgeschrei der Draqs zu hören, und noch etwas wackelig auf den Beinen merkte er, dass er noch immer seine Pistole in der Hand hielt, als er eine Gestalt wahrnahm, die sich in der klaffenden Türöffnung abzeichnete. Er zielte nach Gefühl und verpasste sein Ziel nur knapp, das sich gleich darauf auf ihn stürzte. Von der Explosion noch immer etwas mitgenommen, begriff er zu spät, was geschah. Und er zog gerade erst sein Rapier, als der Draq angriff.
    Zu langsam, um noch rechtzeitig zu reagieren, sah Leprat sich bereits dem Ende nah …
    … bevor eine gewaltige Detonation ertönte.
    Als er den Schädel des Draqs zerbersten sah, hatte Leprat seine Sinne schnell wieder beisammen. Das Gesicht besprenkelt von schwarzem Blut, drehte er sich um und sah Danvert, den Butler von Schloss Fuchsbau, mit einer noch schmauchenden Arkebuse. Aber er hatte keine Zeit, sich zu bedanken. Weitere Draqs drangen herein, und Almadès kämpfte bereits mit zweien von ihnen.
    Sein weißes Rapier in der Hand, eilte Leprat ihm wacker zu Hilfe.
    Kh’Shak hatte genau gezielt und beinahe ins Schwarze getroffen. Aber wegen der Explosion hatte sein Arm im letzten Moment ein wenig gezittert, sodass seine Kugel La Fargue nur eine Fleischwunde zugefügt hatte, als sie seine Schläfe streifte, anstatt ihm den Schädel zu durchbohren.
    Der Hauptmann, dem dabei der Hut weggerissen worden war, geriet ins Taumeln. Sein Blick trübte sich, und in seinen Ohren hörte er ein Sausen, als ihm Blut in die Augen lief. Er dachte schon, er würde stürzen, aber irgendwie gelang es ihm, sich aufrecht zu halten. Doch es war, als würde der Boden unter seinen Füßen schwanken.
    Kh’Shak, der seine rauchende Pistole noch immer drohend schwenkte, hatte Mühe zu begreifen, wie sein Gegner noch immer am Leben sein und sich mit blutverschmiertem Gesicht auf den Beinen halten konnte, nachdem ihn eine Kugel mitten in die Stirn getroffen hatte. Schließlich fing er sich, entledigte sich seiner Pistole und drang mit gezücktem Degen auf La Fargue vor.
    Halb bewusstlos sah dieser den Draq wie durch einen Schleier auf sich zukommen. Mit den großen Gesten eines Betrunkenen parierte er so gut er konnte ein, zwei, drei Attacken und wagte sogar einen Gegenangriff, den der andere jedoch ohne Mühe konterte.
    Da eröffnete der Draq ein grausames Spiel.
    »Du bist nicht mehr recht in Form, alter Mann.«
    Sichtlich amüsiert und mit einem gehässigen Lachen überwand er La Fargues zu unsichere Deckung und bohrte ihm die Spitze seines Degens in die rechte Schulter. Der alte Edelmann wich stöhnend zurück und fasste sich mit der Hand an die Wunde. Der heftige Schmerz riss ihn ein wenig aus seiner Erstarrung. Aber der Boden schwankte weiterhin unter seinen Füßen, und seine brummende Schläfe machte ihn noch immer ziemlich benommen.
    »Du hättest den Degen schon vor langer Zeit niederlegen sollen.«
    Ein erneuter Treffer, und diesmal spürte La Fargue zwei Zoll Stahl in seinem linken Oberschenkel. Das Bein gab unter seinem Gewicht nach und hätte ihn beinahe zu Fall gebracht. Nur mit knapper Not schaffte er es, aufrecht stehen zu bleiben. Er wich noch ein Stück zurück und wischte sich mit dem Ärmel die blutverschmierte, schweißnasse Stirn ab. Mehrmals kniff er die Lider zusammen. Es forderte ihm immense Willenskraft ab, seine ganze Aufmerksamkeit auf die verschwommene Gestalt zu richten, die ihn bedrängte.
    »Aber für Reue ist es jetzt zu spät, alter Mann. Adieu«, höhnte Kh’Shak und machte sich bereit, einem Gegner, der völlig erschöpft wirkte, den Gnadenstoß zu versetzen.
    Aber es war La Fargue, der angriff.
    Er ließ seinen Degen fallen und stürzte sich knurrend wie ein wildes Tier auf den Draq, packte ihn mit beiden Armen und riss ihn in seinem Lauf mit sich. Groß, bullig und kräftig, war der Hauptmann der Klingen trotz seines Alters eine wahre Naturgewalt. So stark und robust der Draq auch sein mochte, gegen die Wucht, mit der sich der alte Edelmann auf ihn warf, konnte er nichts ausrichten. La Fargue hatte nicht nur das

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