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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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verschwinden und bis auf einen bunten Schleier, einen im Sonnenlicht leuchtenden Regenbogen, nichts zurücklassen. Eric raste auf den Wald zu, stieg höher um nicht gegen den Fels zu schlagen. Die Reste des Wolkenwirbels, den er hinter sich her gesaugt hatte, hingen nun als gräuliche Spur in der Luft, sahen aus wie eine lange, an den Himmel gemalte Linie. Eric spürte, wie wenig Zeit sie noch hatten. Er schloss die Augen und versuchte angestrengt, Saja oder irgendjemand sonst eine Warnung zu schicken. Der Waldrand wurde sichtbar. Er spürte, wie Angst in ihm hoch stieg, wusste nicht, was geschehen würde. Gerade hatte er miterlebt, wie der Herrscher seinen Freund ermordet hatte. Er hatte seine Gedanken gesehen. Und die der andern in dem Raum mit der Schale. Aber um darüber nachzudenken, war nicht genug Zeit.
    Das grüne Gewirr aus Pflanzen raste auf ihn zu wie ein Sturm. Als er über das Wasserbecken vor dem Wasserfall hinweg schoss, rollte eine kleine Flutwelle über die Ufer. Er hatte dort niemanden gesehen. Vielleicht hatten sie seine Warnung nicht erkannt. Wie lange brauchten sie, um sich zu versammeln? Eric fragte sich, wie die Verfolger über die Steilwand kommen wollten. Er sah Pferdeähnliche Kreaturen, größer und vor allem schneller. Sie schienen nicht echt zu sein, wirkten durchsichtig. Eric erkannte die Wächter, ihre rauchige Gestalt. Es schien, als hätten alle Diener und Untergebenen des Herrschers die Fähigkeit erlangt, selbst eine derart flüchtige Gestalt anzunehmen. Er öffnete die Augen wieder und schaffte es gerade noch rechtzeitig, zu bremsen. Nach wenigen Sekunden kam er zum Stillstand und schwebte über der Hütte.
    Eric konnte Iman, Saja, Seath und Jack erkennen. Und ein Gewimmel an anderen Tieren. Es mussten tausende, vielleicht Millionen sein. Er hatte sie nicht erkennen können, war viel zu schnell und zu hoch geflogen. Die Baumkronen hatten den Rest verdeckt. Als einige von ihnen den riesigen Drachen über sich sahen, dachten sie zunächst daran, gleich zum Opfer einer Jagd zu werden. Niemand erwartete Gutes, es sei denn, sie kannten ihn. Beinahe wäre eine Panik ausgebrochen. Eric spürte Sajas Gedanken.
    „Was ist los? Ich habe dich gehört, sie alle haben sich hier versammeln können. Frage nicht nach der Zeit, ich konnte sie mit Hilfe der anderen kurz anhalten aber mehr schaffen wir nicht. Es ist also nicht mehr viel Zeit!“
    Eric warf einen Blick in Richtung Steilwand. Am Horizont sah er Blitze zucken. Und sie kamen sehr schnell näher. Mit einem Mal spürte er eine Art Verantwortung, ihm wurde bewusst, was er tun musste. Oder versuchen.
    „Es gibt ein Zeitloch beim Wasserfall, ein Zeitfenster von wenigen Minuten. Ich werde es öffnen, ihr werdet hindurch gehen. Schnell!“
    „Weißt du auch, wo es uns hinführt?“
    Saja hatte noch während dieser Frage den Befehl gegeben, alles Lebendige zum Wasserfall zu schicken. Ein irres, auf unerklärliche Weise doch geordnetes Durcheinander walzte sich wie eine zähe Flüssigkeit schreiender Gestalten durch den Wald. Eric wusste es nicht. Der Adler hatte es ihm nicht mehr sagen können.
    „Bitte, vertraut mir einfach…Er hat mir gesagt, dass es der Ausweg ist. Sie kommen, ihr wurdet entdeckt. Ich werde versuchen, sie aufzuhalten…“
    Saja und Jack warfen ihm einen flehenden Blick zu, der eindeutig das Ziel hatte, ihn daran zu hindern, was er gleich tun würde. Seath, Iman und Mia waren schon nicht mehr zu sehen, sie halfen Milian dabei, die Bewohner des Waldes fortzuschaffen. Eric warf Saja einen letzten Blick zu, dann flog er zurück zur Steilwand. Dort landete er mit einem gigantischen Platschen in dem recht großen Becken, direkt vor dem Abgrund. Hinter sich hörte er den Fluss aus dem Wald kommen und in diesen winzigen See fließen. Das Wasser benetzte seinen Körper, mit einem lauten Zischen verdampfte es. An seinen Füßen und Händen begannen sich Blasen zu bilden, das Wasser in seiner unmittelbaren Nähe fing langsam an zu sieden. Schlagartig entwickelte sich unter der Wasseroberfläche eine unheimliche Unruhe. Fische aller Art und Größe begannen schleunigst, sich gegen den Strom aufwärts in den Wald zu bewegen, von ihm weg und in Richtung des Wasserfalls direkt am Vulkankrater. Eric hatte keine Ahnung ob es für sie eine Möglichkeit gäbe, sich zu verstecken.
    Er schloss die Augen. Wie das Zeitfenster öffnen? Eigentlich beschrieb dieses Wort doch ein Intervall, die Dauer von einem bestimmten Zustand zum anderen

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