Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
Vom Netzwerk:
Die Gedanken des Gefangenen überschlugen sich, er versuchte, sie zu verschließen, scheiterte aber kläglich unter der Einwirkung von Erics willen, ihm eine Antwort abzuverlangen.
    „Ich heiße Manou, und ich wohne hier in der Nähe. Und ich bin Jäger, und ich brauche Geld, und ich arbeite für ihn…Und du bist so gut wie tot…“
    Eric verwunderten die vielen "und`s", er dachte schnell über die mechanische Antwort des Jägers nach. Wo konnte man denn hier in der Nähe wohnen? Und für wen arbeitete er? Eric sah in den Gedanken des Jägers eine kleine Holzhütte im Wald. Wo waren hier Wälder?
    „Wenn du im Wald wohnst, wo ist der dann? Ich sehe nur Eis, und davon ziemlich viel!“, brüllte Eric wütend. Der Schmerz in seinem Rücken war noch immer ziemlich stark.
    „Für wen arbeitest du?“
    Manou zitterte vor Angst. Doch er konnte kein Mitleid bei dem Drachen entdecken, der ihm vielleicht gleich die Lebenslichter ausblasen würde. Also antwortete er gehorsam:
    „Die Wälder des Herrschers, es sind seine! Und ich darf darin jagen, wenn ich für ihn arbeite! Sie befinden sich weit von hier, und doch in der Nähe, hinter der Gebirgskette dort drüben…Lass mich gehen, ich habe eine Familie!“
    Eric durchsuchte die Gedanken Manou‘s nach einer Frau oder Kindern, fand aber keine.
    „Hör zu, wenn du mich anlügst, dann darfst du dein letztes Gebet sprechen. Du hättest mich fast umgebracht. Und vielleicht machst du das ja auch mit Anderen so, von hinten erschießen?“
    Manou begriff schmerzhaft dass er die Wahrheit nicht verschweigen konnte. Die Gedanklichen Fesseln des Drachen schnürten ihm die Kehle zu und er hörte auf sich zu wehren. Er hatte ja doch keine Chance. Wenn das das Ende für ihn sein sollte, dann hatte der Herrscher gelogen. Er hatte ihm und seinen Freunden versprochen, sie zu beschützen. Wenn sie nicht für ihn arbeiten wollten, dann hätte er sie gefoltert. Oder zu seinen Wächtern gemacht…oder Schlimmeres…Und beinahe hätte er es geschafft, den Giftigen Pfeil in den fremden Jungen zu schießen und ihn damit zu töten. Aber der hatte mehr Kraft, als der Herrscher ihnen gesagt hatte. Beinahe wäre er eine Belohnung wert gewesen, die niemand sich erträumen konnte. Jetzt stand er kurz davor, mit dem Tod belohnt zu werden.
    Eric las alle diese Gedanken und sein Herz begann schneller zu schlagen. Er spürte, wie sein Schwanz angespannt durch die Luft peitschte, er verstand das als Warnung. Er durchsuchte seine Sinne nach Bildern oder Eindrücken, die ihm verraten konnten, was sich da entwickelte, aber noch war weder etwas zu sehen noch zu spüren. Nur riechen konnte er etwas. Ein herber, ekelhafter Geruch mischte sich unter den Salzigen Geruch des Meeres und die Geruchlosigkeit des eiskalten Windes. Manou bekam von all dem nichts mit, aber Eric konnte in dessen Gedanken ein Geständnis lesen, und er sah angewidert die Bilder von grausam zugerichteten Leichen. Tiere, Menschen…Darunter einige Kinder, die in ihrem eigenen Blut erfroren oder verfaulten. Eric schloss die Augen. Wenn er sich getraut hätte, dann hätte er den Mörder zu seinen Füßen gefressen. Aber Kannibalismus hatte ihn schon immer angeekelt. In seinem Kopf brannten sich die schrecklichen Bilder ein wie ein glühender Metallstab in ein Stück weiches Holz. Er hörte seine eigene Stimme, die ihn gerade noch davon abhielt, eine Flut heißen Feuers über die kleine Gestalt vor sich zu ergießen und selbst zum Mörder zu werden. „Es ist nicht deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass er sich anders verhält“, hörte er Mias Stimme sagen. Eric öffnete die Augen, verpasste dem kleinen Menschen einen heftigen Schlag mit seiner Schwanzspitze, der ihm den Arm aufriss und ihn meterweit über das Eis schleuderte. Dann stieß er sich kraftvoll mit den Hinterbeinen ab und schoss von dem kleinen Eisberg weg in Richtung Gebirge, wo er hergekommen war.

Kapitel 8
    Langsam wurde ihm der fensterlose Raum um ihn herum bewusst. Seine Augen waren geöffnet, aber erst jetzt konnte er etwas sehen. Jack saß nicht neben der Liege. Eric vermutete, dass er etwas essen war, denn das war vielleicht das einzige, was ihn davon abhalten konnte, über den Zustand seines Freundes zu wachen. Das leise, unheimliche Knistern der feuchten Blumenerde in einem der Pflanzentöpfe holte ihn vollends zurück, als er sich daran erinnerte. Eric setzte sich auf. Sein Kopf fühlte sich schwer an, er fasste sich an die Stirn. Einen Verband mit Kühlpäckchen

Weitere Kostenlose Bücher