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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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abzusteigen. Die ließen sich das nicht zweimal sagen, im Nu waren sie unten, eher gefallen als abgestiegen. Jack fiel auf die Knie und erbrach sich mitten auf dem großen Kornfeld, im vom Sturm hinterlassenen Chaos, welches wie ein winziger Krater wirkte. Mia taumelte mit den Decken und Sätteln im Arm herum und versuchte ihre Beine und ihren Magen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Beide waren geschockt und kurz vor dem Zusammenbruch, noch gar nicht in der Realität angekommen und unfähig, sich aus dem drückenden Rausch zu befreien. Unvermittelt begann alles, was der Sturm aus dem Feld gerissen hatte, auf sie herab zu prasseln. Eric entfaltete gleichgültig seine Flügel, schützte die beiden kurz vor den fallenden Steinchen, dann stieß er sich wieder vom Boden ab und machte sich auf den Weg irgendwohin, wo er in Ruhe nachdenken konnte.

Kapitel 14
    Es war wie ein Erwachen aus einem unwirklichen, gewaltigen Rausch. Die Gedanken überschlugen sich. Seine sonstige Gelassenheit und Ruhe war wie vergessen. Der Traum ließ ihn nicht los, er hätte ihn beenden können, oder ihn einfach verdrängen können. Aber er tat es nicht. Die Schuldgefühle einfach zu vergessen hielt er nicht für richtig. Er achtete schon gar nicht mehr auf die abwechslungslose, wunderschöne grüne Pflanzenwelt unter sich. Er kam sich vor wie ein Tourist, der über dem Urwald schwebte. Der Tourist saugte die verzaubernden Bilder in sich auf, konnte sich aber doch nicht daran erfreuen. Ständig hatte er Manou vor sich, der ihn verachtend angrinste. An seinem linken Arm sah man unter dem Ärmel des langen, schwarzen Mantels ein Stück von einer Narbe auf dem Handrücken. Eric erinnerte sich mit Genugtuung an seinen Angriff mit der Schwanzspitze. Er hatte Manou eine tiefe, schwere Verletzung zugefügt. Aber es reichte ihm nicht. Er wünschte sich mehr. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, wirklich zu wissen was das Wort Hass bedeutete. Niemand, der es täglich aussprach, hatte eine Ahnung davon, was es bedeutete. Es war eine Belastung, ein zerreißendes Gefühl. Etwas das alles und jeden verändern konnte.
    Eric sah unter sich eine Bergspitze aufragen, die nicht von Wald bedeckt war. So hoch, dass er den Schnee darauf gerade noch erkannte. Die grüne Natur umringte den Berg. Sie schloss ihn ein, hielt ihn für immer dort fest. Eric ließ sich treiben, sank langsam auf den Berg zu und suchte nach einer Sitzgelegenheit. Er fand eine lange Spitze, die immer größer wurde als er sich näherte. Er landete auf ihr, grub seine Krallen in den Stein und schlang den Schwanz um die lange Spitze. So saß er da, überblickte den Wald, zu allen Seiten nur Grün, wohin er auch blickte. Es war noch früh, vielleicht erst neun oder zehn. Er war schon seit Stunden geflogen, einfach weg von allem was er kannte. Was war da eigentlich passiert, bei ihrer Anreise? Erst jetzt wurde ihm vollkommen bewusst, was er getan hatte. Mia und Jack vergaß er nicht, aber er verjagte sie aus seinen Gedanken. Er wollte einfach nur für sich sein, einen klaren Gedanken fassen, nachdenken. Das hatte er schon so lange nicht mehr tun können, nicht so, wie er es gewohnt war. Das Nachdenken und Grübeln über Probleme brachte fast immer eine Lösung und es befreite.
    Er begann über den Traum zu philosophieren, ganz am Anfang, als er den Pfeil Manous in den Rücken bekommen hatte. Seine Augen verengten sich. Schon wieder diese Wut. Er kämpfte gegen den Drang an, gleich auf die Suche nach dem Mörder vieler Menschen zu gehen, ihn und seinen Trupp von Mitläufern ein für alle Mal auszuschalten. Er würde sie finden, gewiss. Aber war es das Richtige? Ja oder nein? Er hätte es verhindern müssen…Aber er war doch kein Mörder! Die Wut in ihm wurde zur Verzweiflung. Sie klammerte sich an seine Gedanken, drohte sie zu lähmen. Die Explosion vor Augen, meinte er die Schreie derer zu hören, die durch sie getötet worden waren. Sein Inneres rebellierte gegen den drohenden Verlust der Kontrolle über sich selbst. Er sammelte all seine Kräfte, konzentrierte sie und schrie all seine Angst, Verzweiflung und Wut heraus, ins Nichts. Er brüllte aus Leibeskräften, drei Mal, bis ihm die Puste ausging. Seine langen Schreie Verjagten jede Form von Verzweiflung oder Wut, er hatte sie einfach herausgeschleudert. Endlich konnte er wieder klar denken. Es fühlte sich gut an, wieder Herr über seine Gedanken zu sein. Er schnürte den Schwanz fester um die Bergspitze um nicht

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