DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
Jugendhütte in die Luft gejagt hatten. Die Umstehenden blieben wie angewurzelt stehen, als der Drache in ihrer Mitte seine gewaltigen Muskeln anspannte und sich zum Dorfschmied umdrehte. Was hatte er vor? Die Hitze, die er ausstrahlte, schien größer zu werden. Dann ertönte ein lauter Kampfschrei, der Schmied rannte auf das Tier zu und schleuderte mit aller Kraft seinen Speer gegen den Hals des Drachen. Ein Zischen ertönte, als der Speer durch die Luft raste. Aufschreie waren zu hören. Dann ein klingendes Geräusch: Die Speerspitze zerbrach, der lange Stab federte zurück und fiel zu Boden. Der Schmied stand da, vollkommen regungslos, wie gelähmt. Das war sein Ende. Wieso hatte der Speer den Drachen nicht getötet? Keiner sagte etwas. Eric spürte den Aufprall des Speeres nur kurz, dann war es vorbei.
Seine Gedanken waren wie ausgelöscht. Er stand eine Sekunde lang stumm da, dann machte er ein paar lange Schritte auf den Angreifer zu, holte aus und wischte ihn mit aller Kraft die er aufbringen konnte vom Boden, wie ein Glas Wasser vom Tisch. Ein hässliches Geräusch erklang als die Rippen des Mannes zersplitterten, die Luft aus den Lungen des Schmieds herausgepresst wurde und sie durch die Wucht des Schlages zerplatzten. Eine feine, rötliche Wolke wehte aus seinem Mund, der Schmied segelte durch die Luft und krachte einige Meter weiter wie eine Abrissbirne durch die Wand einer kleinen Lehmhütte. Die Splitter und der Staub stoben in alle Richtungen, dann wurde es still. Eric wandte sich den anderen Männern zu. Die ließen sofort ihre Waffen fallen und knieten sich vor ihm hin. Er stand da, rang mit dem Gedanken, sie zu töten, er wusste nicht, warum sie die einzigen waren die mit Waffen gekommen waren. Aber ihre Gedanken waren nicht so hasserfüllt. Abweisend, aber nicht hasserfüllt. Eric schloss die Augen, besänftigte sein Inneres und verwandelte sich. Ein blauer Lichtblitz flammte auf und als sie alle wieder die Augen öffneten, stand da ein Junge, vielleicht sechzehn oder siebzehn, sah auf die Männer herab, die ihre Nasen ins Gras gepresst hatten.
Eric kam sich vor wie wer weiß was. Was sollte er jetzt tun? Er drehte sich um und sein wütender Blick schien immer noch einige zu erschrecken, die Hitze war noch immer nicht ganz verschwunden. Er besah sich all die Geschenke und suchte nach Mias Gesicht. Sie war nicht dabei. Jack kam mit langsamen Schritten zu ihm und flüsterte:
„Mia warten, sie dich jemand vorstellen wollen.“
Eric entspannte sich nur langsam, dann brachte er ein leises „Danke“ hervor und folgte Jack, der ihn durch die erstarrte Menge von der Wiese herunter führte.
Sie gingen einen der vielen Sandwege entlang, Eric sah das große Gebäude auf einem Hügel stehen, welches er aus der Luft hatte sehen können. Jack schien munter, aber erschrocken. Eric ärgerte sich. Das hatte er nicht gewollt, gleich bei der Ankunft. Er fühlte seine Wut kleiner werden, bemerkte wieder die Schuldgefühle. Aber dieses Mal befreite er sich von ihnen. Wenn er sich früher verwandelt hätte, dann wäre er tot. Der Speer hätte ihn geradewegs durchbohrt. Er öffnete Jack seine Gedanken, der schwieg erst und meinte dann:
„Ich sein froh, dass du so gehandelt…Man hat ihn immer nur Schmied genannt, er keinen Namen. Böse Menschen, die in Dorf leben, werden verlieren ihren Namen. Niemand sie mehr beachten, nur überwachen. Wir wussten nicht, ob er zu uns gehören, aber wir…Er immer so finster gedacht, und er ein Kind geschlagen…Und jetzt er versuchen dich zu morden!“
Jack blieb plötzlich stehen und klammerte sich mit Tränen in den Augen an seinen Freund. Der nahm ihn hilflos in den Arm und hielt ihn fest. Jack heulte wie ein Schlosshund. Eric las seine Sorgen, die er sich um seinen besten Freund und Cousin gemacht hatte. Mia hatte Jack wohl von dem Traum erzählt und sie wussten nicht, was Eric tun würde. Jack hatte geglaubt, dass sein Freund sich vielleicht umbringen würde, weil seine Gefühle so verzweifelt gewesen waren. Aber er hatte mit niemandem darüber gesprochen. Jetzt hatte er Eric wieder und er würde ihn nicht mehr gehen lassen, nie allein. Seine Erleichterung konnte er kaum ausdrücken, also heulte er sich aus. Nach ein paar Minuten beruhigte er sich wieder und machte einen Schritt von Eric weg. Er war tatsächlich ein kleines Bisschen gewachsen. Wenig, aber deutlich.
„Ich versprechen, ich werden immer bei dich sein, immer…Wir befinden in Krieg, und ich könnte nicht
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