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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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das gewesen sein konnte. Das Schluchzen von Mia und Jack drang zu ihr herüber, und sie sah sich um.
    So, wie Eric da lag, sah er fast aus wie jemand, der sich an einem Sommertag zum Schlafen auf den weichen Waldboden gelegt hätte. Wären da nicht die vielen Wunden, die verdrehten Beine, das von Gift schwarz verfärbte Blut. Was hatten diese Biester bloß mit ihm gemacht? Er hatte sich verteidigt, hatte die Diener des Herrschers besiegt, bis auf zwei. Die waren mit Pfeilen erledigt worden. Wer hatte das getan? Seath durchwühlte ihre Gedanken nach allem, was in diesem Moment um sie herum an Hinweisen zu finden war. Die Verzweiflung schüttelte sie. Dann fielen ihr wieder die Lichtverhältnisse auf und sie öffnete sprachlos den Mund. Sie mussten hier gewesen sein, persönlich, alle. Die sechs Großmeister des Herrschers mussten sich genau hier befunden haben. Seath erinnerte sich an damals, als sie das Schwert stehlen sollte. In den Grotten der Mordhani hatte sie mit ansehen müssen, wie Die Sechs einmal kamen, um nach Fremden zu suchen. Sie töteten eine Bergziege, einfach so, um sich zu amüsieren. Danach war es dunkler geworden, mehrere Stunden lang.
    Aber wie war das möglich? Die Großmeister verließen nie die Scheinwelt, aus der sie kamen, es machte keinen Sinn, ihre Macht war zu groß für einzelne Morde. Und niemand sollte ihnen unbemerkt folgen können. Aber sie waren hier gewesen, sie hatten Eric ermordet. Sie wollten ihn entführen, hatten ihn vor die Wahl gestellt: Entweder mitkommen oder sterben. Jeder wusste was es bedeuten würde, wenn der Herrscher einen Drachen unter seiner Kontrolle hätte. Keiner zweifelte an der Gefahr, die sich bei einer Entführung eines solchen entwickeln würde. Eric hatte es genauso gewusst, und er hatte es verhindert. Aber nun gab es keinen Weg mehr, endgültig zu siegen, ohne ihn. Ohne ihn hatten sie so gut wie verspielt, niemand konnte nun den Weg in die Welt hinter dem Spiegel freimachen. Seath sank auf den Boden, legte sich flach auf den schmerzenden Bauch und weinte. Es hatte doch gar keinen Sinn mehr, irgendetwas zu tun. Sie konnte nicht glauben, dass ein so mächtiges Geschöpf einfach nicht mehr existierte, geschlagen von ein paar Pfeilen. Aber es war eben geschehen. Da hörte sie ein Geräusch. Wie ein Pochen, ein Klopfen. Es war dumpf, vibrierte leicht. In regelmäßigen Abständen, es schien sich durch den Boden fortzupflanzen und hier bei ihnen anzukommen, von allen Seiten, aus jeder Richtung des Waldes.

Kapitel 22
    Die blaue Farbe. Das Rauschen. Und die Schwerelosigkeit. Was war das? Entweder Leben oder Tod. Es gab nur diese beiden Seiten, zwei Möglichkeiten. Aber es sollte doch immer noch eine geben, war es nicht so? Das Zeitgefühl war das Einzige, was noch übrig geblieben war. Die Schmerzen waren nicht mehr da, verschwunden im Moment des Sterbens. Fast zehn Minuten her. Keine Gedanken, nur Leere. Aber er dachte doch.
    Jeder Mensch kann klinisch tot sein und wiederbelebt werden, wenn die Umstände es zulassen. Das hatte er doch im Biounterricht gelernt. Der Unterricht. Dieser Gedankenfluss schien so weit entfernt wie das wenigste Existierende. Alles war zum Greifen nahe, nur die reale Welt, der Menschliche Alltag nicht. Ihm lief die Zeit davon. Der Rekord eines klinisch toten lag seines Wissens bei einer Viertelstunde. Und er hatte schon viele Minuten in dieser Leere verschwendet.
    Die Entscheidung fiel ihm schwer. Und selbst, wenn er sich für das Leben entschied, er würde es doch nicht führen können. Sein Körper war verletzt, nicht mehr lebensfähig. Wie hätte er das machen sollen? Als Geist war nichts zu verrichten, an keiner Stelle. Er würde nur eine noch leichtere Beute darstellen, und das lohnte sich nicht. Noch kleine vier Minuten, dann würde der Tod sich für ihn entscheiden, nicht andersherum.
    Sein Hirn brauchte Sauerstoff. Er konnte die inneren Verletzungen sehen. So schwer, dass er kaum erkennen konnte, wo sich was befand. Seine Lungen bis an den Rand mit schwarzem Blut gefüllt. Er wollte doch leben, aber wie? Er konnte in diesem Zustand der Leere keinen klaren Gedanken fassen, nicht einen. Er dachte gar nicht richtig, seine Gedanken gingen einfach die Wege, die er noch nicht kannte. Allein, ohne seine Kontrolle. Was bot ihm denn sein Leben, was ihm jetzt helfen konnte? Noch zwei Minuten…
    Er brauchte doch nur eine Starthilfe oder so was…Energie, die ihn in das Leben zurückholte. Und einen gesunden Körper. Jack hatte doch gesagt,

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