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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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schließlich auf einer Höhe mit der Bergspitze war.
    Weit unter sich sah er den Waldrand und er stutzte. Dort, wo sich die Lichtung befinden sollte, konnte er einen goldroten Kreis erkennen, der sich fast einen ganzen Kilometer weit in den Wald erstreckte. Von hier oben sah es aus wie ein gigantischer Halbkreis, in dessen Zentrum sich die Lichtung befand, auf der er gelegen hatte. Die Bäume hatten ihm ihre Kräfte gegeben um ihn ins Leben zurückzuholen, jetzt waren sie für ihn gestorben. Wie im Herbst, nur dass sie vermutlich nicht mehr aufwachen und neue Blüten bilden würden. Eric schluckte. So viel Leben hatte sich für ihn geopfert. Von nun an würde rund herum um diese Lichtung Herbst herrschen, das imposante Farbenmeer wirkte beinahe berauschend und wie eine Täuschung. Weit weg begann das feuerrote Gewirr von Blättern in den Baumkronen und auf dem Waldboden wieder in ein saftiges Grün überzugehen. Eric drehte einen Moment lang Kreise über der Lichtung, bedankte sich bei jedem einzelnen der Milliarden roten, gelben und andersfarbigen Blätter. Dann drehte er um und flog auf den Berg zu, segelte lautlos auf dem warmen Aufwind den die Wiesen hergaben.
    Als sich der Spitze näherte, sah er Jack und die anderen beiden mit Panik, Trauer und Angst in den Gesichtern, Kräuter sammeln. Sie rissen haufenweise violette Pflanzen aus der Erde, bündelten diese und stopften sie in einen Beutel. Eric rief unbedacht nach ihnen, er freute sich so sehr sie wieder zu sehen, dass es ich fast in der Luft zerriss. Das laute Brüllen hallte über den Wald, durch die Umliegenden Berge und weiter. Die drei schreckten auf, als hätte ihnen jemand gerade eine Nadel in den Hintern gestochen. Sie wirbelten herum, sahen den Hang hinunter und dann nach oben. Als sie ihn kommen sahen, fiel Jack auf die Knie und begann vor Freude zu weinen. Seath stand da, fassungslos und begeistert zugleich. Mia hopste auf und ab, deutete auf ihn und ließ den Beutel fallen, der bis oben hin mit den Pflanzen gefüllt war.
    Eric suchte sich einen freien Fleck auf dem er landen konnte, ging runter und setzte hart auf dem weichen Boden auf. Er verwandelte sich und lief ihnen entgegen, sprang über die hohen violetten Pflanzen und rannte Jack fast um als der aufstand und ihm die letzten Meter entgegen stürmte. Sie umarmten sich so fest dass die Gelenke knackten. Jack heulte noch lauter als an dem Tag, an dem Eric im Dorf angekommen war. Eric schloss die Augen und ließ sich von den Gefühlen seines Freundes mitreißen. Der hämmerte ihm mit den Fäusten heftig ins Kreuz, klammerte sich an ihn als wolle er nie wieder loslassen. Eric sah sich selbst in Jacks Gedanken, tot und verletzt auf der Lichtung liegen. Die Bilder erschreckten ihn nicht, aber er erinnerte sich an alles und Jacks Schmerzen wurden ihm immer bewusster. Er streichelte ihm hilflos den Rücken, biss die Zähne zusammen, als Jack gegen seine Knie stieß. Dann ließen sie sich los, Jack machte einen Schritt zurück und sie standen einander stumm gegenüber. Niemand sagte ein Wort, lange nicht.
    Eric wusste nicht was er sagen sollte, nachdem er erst getötet worden war und dann wieder ins Leben zurückkehrte. Er stand einfach da, hin und her gerissen zwischen Freude und Trauer. Dann umarmte Jack ihn wieder, aber ohne zu heulen. Er schien es leid zu sein. Eric grinste. Die Gedanken seines Freundes verpassten ihm einen Stoß in den Bauch. Jack flüsterte leise:
    „Ich nicht verstehen wie. Aber ich danken für dein Leben. Ich es nicht fassen. Gar nicht…“
    Eric verstand es, aber er würde es Jack nie sagen, ohne dass der danach fragte. Er wollte an dieser Stelle nur das Glück genießen, welches ihn zu seinem besten Freund zurückgebracht hatte. Er sah Mia und Seath an. Mias Gesicht war so müde, dass Eric sie kaum erkannte. Ihre Augen waren geschwollen und sie zitterte ein wenig. Eric konnte nicht mehr von ihren Gedanken erkennen, nur fast unendliche Verzweiflung. Niemals hatte er das Gefühl gehabt, so bedeutungsvoll zu sein wie jetzt. Sie alle schienen mehr Angst um sein Leben zu haben als um das eigene und diese Gewissheit nagte an seinen Schuldgefühlen, er wusste nicht, warum. Es fiel ihm noch immer schwer, seine Macht anzunehmen und sie offen zu zeigen.
    Mia stand jetzt vor ihm, ihre Gedanken öffneten sich langsam. Eric dachte an ihre Verbindung zu ihm. Jack und er waren wie ihre Söhne, sie liebte sie beide unbedingt. Und beinahe wäre der eine für immer unwiderruflich fort

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