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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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war. Es sah aus wie ein dunkler Raum in einem schneeweißen Haus.
    In der Mitte der Lichtung lag jemand, und ein zweiter kniete daneben. Das Schwert glitt Mia aus der Hand. Sie bewegte sich wie in Trance auf die zwei Gestalten zu, hörte hinter sich Seaths langsame Schritte auf dem leicht gefrorenen Waldboden. Jack kniete neben Eric, mit starrem, ausdruckslosem Blick und Tränen in den Augen. Er gab keinen Laut von sich, kniete einfach nur da und überließ seine Gedanken dem Nichts, der absoluten Fassungslosigkeit. Mia fühlte sich wie eine Statistin in einem Film, wie sie langsam und atemlos näher kam. Sie wünschte sich es wären wirklich alles Schauspieler. Ihre Sinne verstummten, kein Ton drang mehr in sie ein, kein Gefühl von außen, nur die unendliche Trauer von innen und das ewige Schuldgefühl. Sie fiel neben Jack auf die Knie. Eric lag leblos da, mitten auf der Lichtung, der dunkelblaue Stoff seiner Kleider war mit großen, fast schwarzen Flecken durchsetzt. Die Einschlaglöcher der vielen Pfeile sahen aus, als hätte jemand sie unsanft mit einem großen, stumpfen Messer hinein gehackt. Mia schloss die Augen. Keine Hitze und Wärme strahlte er aus, sein Körper war einfach kalt und leblos. Die Augen geöffnet, die langen Haare um den Kopf herum auf dem Boden ausgebreitet. Das Bild wollte sie nicht verlassen und sie empfand das gleiche wie Jack. Es war unbeschreiblich, sie machte sich Vorwürfe und konnte sich nicht bewusst machen, wie es jetzt weiter gehen sollte.
    Seath stand hinter ihnen. Ihre Knie wurden weich, sie konnte kaum stehen. Mia und Jack saßen beide da, verzweifelt und erledigt. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, alles, was ihr in den Sinn kam, war die Frage, was Eric hatte erdulden müssen. Sie wünschte sich, er hätte sich verwandelt und überlebt, egal ob er dann vielleicht alles Leben vernichtet hätte. Irgendwann starben sie so oder so alle, was war dieser Kampf um ein paar Generationen mehr denn schon Wert? Sie blickte hinauf zu den Baumkronen, die sich langsam im Wind wiegten. Die Trauer ihrer beiden Freunde zerfraß sie langsam von innen, breitete sich aus. Sie versuchte, sich auf das Leben in ihr zu konzentrieren. Es war geschehen, niemand konnte es rückgängig machen. Es gab keine Möglichkeit. Wie hatten sie zulassen können dass auch der letzte Drache ihres Universums auf solch qualvolle Art und Weise hatte sterben müssen?
    Die Wolken zogen lautlos vorbei, unschuldig und weit vom Geschehen unter ihnen entfernt. Sie hatten keine Ahnung, was für ein Glück sie hatten, nicht endgültig zu sein, kein Leben zu führen. Seath schloss die Augen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, egal wofür oder welche. Die vier Gesetze. Galten sie nur für das Leben? Sie selbst hatte Eric doch alles erklärt. Warum hatte er an die anderen denken müssen? Warum um alles in dieser verfluchten Welt hatte er nicht einfach an sein eigenes Leben gedacht? Die salzigen Tränen liefen kribbelnd über ihre blassen Wangen. Ihr war schwindelig doch sie zwang sich zu klaren Gedanken. Wie lange konnte es her sein, dass Eric ermordet worden war? Diese Wiesen waren zwar ein Gebiet, in dem viele Spione ihr Unwesen trieben, aber niemand hätte ihre Gedanken lesen können, kein normaler Spion. Und die Entfernung. Sie hatten über drei Stunden bis hierher gebraucht, eher über vier. Und niemand hatte gewusst, wo sie hin wollten. Niemand. Kein Wächter hätte es in der kurzen Zeit geschafft, sie aufzuspüren und ihnen zu folgen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie schloss die Augen, durchlebte alles noch einmal.
    Sie unterhielt sich gerade mit Jack, über alles, was sie auf dieser Wiese finden würden. Mia ging einen Schritt vor ihnen, Eric war fast sechs Schritte vor ihnen. Er ging unbeirrbar den Hang hinauf. Plötzlich war Jack neben ihr zusammengesackt, war den Hang heruntergefallen. Sie hatte ihr Schwert gezogen aber fast im selben Moment bekam sie einen Schlag gegen den Hinterkopf. Was mit Mia geschah hatte sie nicht mehr mitbekommen, aber sie hätte doch eigentlich genug Zeit gehabt, die zwei Angriffe zu bemerken und sich zu verteidigen. Und da war dieses Summen. Was war das gewesen? Seaths Magen verkrampfte sich. Sie glaubte nie, dass Mia eine Verräterin sein könnte. Niemals. Aber es sah so aus, als wäre all das vorbereitet gewesen. Die vielen Diener, bewaffnet und niemals zufällig an einem Ort. Jemand musste sie verraten haben, es musste so sein. Aber sie hatte keine Ahnung, wer

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