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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gnadenlose
    Kälte im Dazwischen seine Gelenkerkrankung vielleicht hätte verschlimmern können. Außerdem wäre es nicht einfach gewesen, den verkrüppelten, beinahe bewegungsunfähigen alten Mann auf den Drachen
    zu hieven.
    Die Reisekutsche war gut gefedert, die Sitze weich gepolstert, und weil das Vehikel möglichst schmal gebaut war, konnte es die meisten Wege problemlos passieren. Während des langen Intervalls, in dem es keine Fäden regnete, erfreuten sich diese Transportmittel einer großen Beliebtheit. Die meisten Grundbesitzer und Burgherren verfügten über ausdauernde, kräftige Gespanne zum Wechseln, falls ein vorbeiziehender Reisender neue, leistungsfähige Zugtiere brauchte.
    Robinton saß ein Kloß in der Kehle, als er sich von Meister Evarel verabschiedete. Lady Hayara ließ ihren Tränen freien Lauf.
    »Er hat alle meine Kinder unterrichtet«, erzählte sie Robinton, auf dessen Arm sie sich stützte, als sie die Treppe wieder hinaufgingen. »Ich werde ihn vermissen, trotzdem sollte er für immer in Nerat bleiben, weil es ihm dort einfach viel besser gehen wird.«
    Tatsächlich kehrte Meister Evarel nicht mehr nach Benden zurück. Robinton nahm seinen Platz ein und bildete in aller Stille drei der intelligentesten Kinder zu seinen Gehilfen aus. Ein Junge hatte das Zeug zum Harfner, und in diesen Beurteilungen irrte sich Robinton so gut wie nie. Er schien einen sechsten Sinn dafür zu haben, einen zukünftigen Harfner zu erkennen, und diese Fähigkeit verglich er mit dem Instinkt der grünen Drachen, bereits bei kleinen Kindern potenzielle Drachenreiter aufzuspüren. Robinton wünschte sich, unter seinen Schülern möge sich ein begabtes 296
    Mädchen finden. Seine Mutter würde sich freuen, ein weiteres Talent zu fördern.
*
    Anderthalb Planetenumläufe später beflog S'loners Chendith Joras Nemorth, worauf ein Gelege folgte.
    Kein großes, lediglich sechs Bronzene, drei Braune, fünf Blaue und sechs Grüne schlüpften.
    Zuvor hatte sich F'lon abfällig darüber geäußert, wie lange Nemorth brauchte, um endlich brünstig zu werden. Er führte dies auf Joras eigene Unreife und Ängstlichkeit zurück.
    »Joras Höhenangst hindert ihre Königin daran, paarungsbereit zu werden, und das ist ein großes Problem!«
    Frustriert mit den Armen rudernd, schritt F'lon in Robintons Quartier auf und ab. »Einmal war Nemorth so weit, ich habe selbst gesehen, dass sie glänzte wie po-liertes Gold, doch wie aus heiterem Himmel bekam Jora einen Schwächeanfall und fiel in Ohnmacht. Na-türlich versetzte das ihrer Königin einen Dämpfer, ihr verging die Lust, und sie war außer sich vor Sorge um ihre Reiterin.« F'lon trat mit dem Fuß nach einem Stuhl, der ihm im Wege stand. »Offen gestanden hege ich den leisen Verdacht, dass Nemorth überhaupt
    nicht zur Paarung aufsteigen wird.«
    Als dann der Paarungsflug doch stattfand, verzichtete Robinton aus Taktgefühl auf irgendwelche Fragen. F'lon, der Robinton in Benden besuchte, ging auf das Ereignis lediglich mit einem spärlichen Kommentar ein.
    »S'loner kam nicht auf seine Kosten. Hoffentlich hatte Chendith mehr Vergnügen an der Sache.« Er
    schlug einen so sachlichen Ton an, dass Robinton nicht wusste, ob F'lon seine Enttäuschung überwunden
    hatte oder nur Gelassenheit mimte. Aber der Bronze-297
    reiter besaß die Gabe, Dinge, die ihm unangenehm waren, einfach zu ignorieren.
    Bald berichtete F'lon, bei Nemorth zeigten sich un-trügliche Symptome, dass sie Eier legen würde. Da-rüber schien er aufrichtig erfreut zu sein.
    »Wenn ich bedenke, wie Jora sich aufführt, kann ich mich glücklich schätzen, nicht mit solch einer Weyr-gefährtin belastet zu sein. Von mir aus kann S'loner sie behalten.« Er grinste maliziös.
    In seiner Eigenschaft als Harfner von Burg Benden wurde Robinton zum Schlüpfen der Jungdrachen und der Gegenüberstellung eingeladen. Der sensible Rob war zutiefst beeindruckt. Noch nie zuvor hatte er ein so beglückendes Erlebnis mitangesehen oder sich durch die wonnetrunkene Stimmung anderer Menschen derart ergriffen gefühlt.
    Mit jedem neuen Paar, das zueinander fand, steigerte sich die Glückseligkeit, und er ertappte sich dabei, wie er sich verzweifelt wünschte, beides zu sein – Harfner und Drachenreiter. Als der Vorgang der gegenseitigen Prägung vorbei war, weinte er ungeniert. Selbst F'lon, der ihn später von seinem Platz auf der terrassenförmig gestuften Zuschauertribüne abholte, hatte Tränen in den Augen.
    »Es rührt einen

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