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Drachenklänge

Drachenklänge

Titel: Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Tischen und sah nach, welche Erfrischungen noch übrig geblieben waren. Hayon und seine jüngeren Geschwister hockten dicht aneinander gedrängt an einer Seite des Kamins.
    An der anderen Seite der Feuerstelle saß Lady Hayara mit ihren Geschwistern, die gekommen waren, um ihr Beistand zu leisten.
    Auf der Treppe begegnete Robinton einer Magd.
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    »Weißt du vielleicht, ob der Meisterharfner noch in der Burg ist?« fragte er die Frau.
    Die Dienerin deutete auf den kleinen Speisesaal.
    Dort traf Robinton Meister Gennell, Lord Grogellan und die Meisterheilerin.
    »F'lon ist aufgewacht«, verkündete Rob. »Und vermutlich sind die Männer aus dem Hochland längst fortgebracht worden.«
    Grogellan kicherte vergnügt, und Meister Gennell schmunzelte. »Meisterin Ginia, hattest du die Gelegenheit, Lord Faroguy zu untersuchen?« erkundigte sich Grogellan.
    Die Meisterheilerin nickte. »Sein Sohn wird dafür sorgen, dass es ihm nicht an Pflege mangelt, so lange er noch unter uns weilt«, erklärte sie ernst. »Sein Blut ist krank, und für einen Mann seines Alters gibt es keine Heilung.«
    »Weiß Fax darüber Bescheid?« fragte Robinton rundheraus.
    Grogellan schnaubte durch die Nase, und Meister
    Gennell schickte sich an, seinen Gesellen zu tadeln, doch Ginia hob beschwichtigend die Hand.
    »Dieser junge Bursche ist mit viel zu vielen Dingen vertraut, die den Besitzer eines kleinen Anwesens …« –sie legte eine besondere Betonung auf das Adjektiv –
    »nicht das Geringste angehen.«
    »Sein Anwesen muss ja nicht immer klein bleiben«, hielt Robinton ihr entgegen. »Fax ist ein äußerst ehrgeiziger und habgieriger Mensch.«
    »Hast du dich während deiner Zeit im Hochland
    mit ihm gestritten?« fragte Gennell.
    »Das nicht gerade, Meister, aber wie ich bereits nach meiner Rückkehr berichtete, lässt er es nicht zu, dass Harfner seine Leute unterrichten. Sie bekommen nicht einmal das elementarste Grundwissen wie Rechnen, Schreiben und Lesen vermittelt.«
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    Verblüfft hob Grogellan die Augenbrauen und wand-te sich an Gennell. »Ist das wahr?«
    »Leider ja.«
    »Aber ein so gewissenhafter Burgherr wie Faroguy müsste doch darauf bestehen, dass diese Leute Schulunterricht bekommen.«
    »Faroguy ist alt, müde und krank«, erklärte Robinton. »Und er beruft sich darauf, dass die Charta einer Burg Autonomie zusichert.«
    »Was die Frage aufwirft, ob die Regeln der Charta in besagter Burg überhaupt bekannt sind«, warf Ginia ein. »Eine solche Einstellung gefällt mir nicht. Sie ist anmaßend und willkürlich.«
    »Dabei arbeitet ein gebildeter Pächter viel produkti-ver«, meinte Grogellan.
    »Nach allem, was ich weiß, produzieren Fax' Pächter so viel, wie er es von ihnen verlangt«, legte Robinton dar. »Ohne Wenn und Aber. Wer sein Soll nicht er-füllt, hat nichts zu Lachen.«
    »Ich werde mich mit dieser Angelegenheit beschäftigen«, versprach Gennell.
    »Ich schließe mich an«, erklärte Lord Grogellan. Er blicke zur Tür und stand auf. »Unser Drachenreiter ist eingetroffen. Kommst du bald wieder in die Harfnerhalle zurück, Robinton?«
    »Ich bin vertraglich an Burg Benden gebunden,
    Lord Grogellan, aber irgendwann lasse ich mich bestimmt wieder blicken.«
    »Halte mich auf dem Laufenden, Rob«, bat Gennell.
    Er brauchte nicht zu erläutern, an welche speziellen Informationen er dabei dachte.
    Zu Robintons Verblüffung stellte sich Meisterin Ginia auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Das habe ich deiner Mutter versprochen«, erklärte sie und ließ ihn dann stehen.
    Offenen Mundes starrte er ihr hinterher. Er spürte, 327
    wie er rot wurde, und hoffte, niemand habe diesen Abschied beobachtet. Eine solche Geste sah seiner Mutter gar nicht ähnlich, und dann musste er unwillkürlich schmunzeln.
*
    Ohne Selbstzweifel und mit sicherer Hand übernahm Raid die Führung der Burg. Einen Tag nach seiner Be-stätigung im Amt berief er eine Versammlung der Handwerker ein und fragte, ob sie irgendwelche Anliegen vorzutragen hätten. Dann gab er bekannt, seine Schwester Maizella würde nach der üblichen Trauerzeit ihr offizielles Ehegelöbnis ablegen, und dass Lady Hayara in der Burg bliebe, bis er für sich eine passende Gemahlin gefunden hätte. Seinen zahlreichen Halbbrüdern und Halbschwestern wolle er geeignete Beschäftigungen zuteilen.
    Die Rede wirkte steif und aufgesetzt, doch es stand außer Frage, dass Raid seinen Verpflichtungen nachkommen würde. Aber Robinton krümmte

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